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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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gelassen?«
    Er überlegte. »Nein.«
    »Also muß sie
     ihre Sachen entweder gepackt haben, als Sie schon schliefen, oder sie
     hatte den Koffer schon früher vorbereitet. Glauben Sie, es wäre
     möglich, daß sie den Koffer packte, ohne Sie dabei zu wecken?«
    »Wenn ich erst mal
     schlafe, schlafe ich«, sagte er. »Aber - ich glaube nicht, daß
     sie das getan hätte; sie mußte ja zumindest befürchten, daß
     ich aufwachen könnte.«
    »Das legt die Folgerung
     nahe, daß sie bereits im voraus Pläne gemacht hatte«,
     sagte ich geduldig.
    »Das Luder!« stieß
     er mühsam hervor. »Dieses verdammte Luder!« Er drückte
     den Zigarettenstummel aus und stand auf. »Ich möchte wissen,
     was da eigentlich vorgegangen ist.« Dann ging er im Zimmer umher,
     gefangen im Käfig seines ohnmächtigen Zorns.
    Sharon Doans schaute ihm zu.
     Er war ein Mann, der die Aufmerksamkeit der anderen auf sich lenkte. Er
     nahm ein Glas, füllte es mit Wasser und trank es in einem Zug aus.
    Danach setzte er sich wieder,
     das heißt, er ließ sich schwer in den Sessel fallen, der unter
     seinem kräftigen, großen Körper zerbrechlich wirkte.
     »Verdammt«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Wir
     sind nicht besonders gut miteinander ausgekommen. Nie. Früher war ich
     immer der Tonangebende. Sie folgte meinen Entschlüssen und Vorschlägen,
     aber in letzter Zeit schien ihr das nicht mehr zu gefallen. Zum Beispiel
     wollte ich unbedingt ein Kind haben. Wenn ich ihr vor zwei, drei Jahren
     gesagt hätte, daß ich ein Baby will, hätte sie die Pillen
     ins Klo geworfen. Aber jetzt sagte sie, ich sollte erst mal warten, und
     das hieß für mich, daß sie keines wollte.«
    Ich wußte nicht, was
     ich darauf sagen sollte.
    Nach längerer Pause
     sagte ich schließlich: »Ich hätte gern die Namen und
     Adressen der Freunde und der Familie Ihrer Frau.«
    »Ha!« stieß
     er hervor, und seine Stimme klang bitter. »Das wird keine lange
     Liste. Sie hatte keine Freunde, und ich weiß nicht, wo ihre Eltern
     sind. Außerdem sind sie die einzigen Verwandten von ihr, die ich je
     kennengelernt habe.«
    »Elizabeth Staedtler,
     die Freundin Ihrer Frau, die mich im Frühsommer engagiert hatte,
     sagte mir, daß sie und Ihre Frau sich in den letzten fünf
     Jahren mehrmals geschrieben haben.«
    »Das ist das erste, was
     ich darüber höre«, sagte er, und dabei kam es mir so vor,
     als hätte er einiges über seine Frau in der letzten Zeit zum
     ersten Mal gehört.
    »Und ihre Eltern?«
    »Sie waren in
     Springfield in Massachusetts, vor sechs Jahren. Ihre Mutter kam allein zur
     Hochzeit; ihr Vater war zu betrunken.«
    »Lebten die Eltern
     beisammen?
    »Ja.«
    »Und Sie wissen nicht,
     wo sie jetzt sein könnten, wenn sie nicht mehr in Springfield sind?«
    »Nein.«
    »In welcher Straße
     haben sie damals gewohnt?«
    »Sie hieß Cawly
     oder …«
    »Und Ihre Frau hat nie
     wieder versucht, Kontakt mit ihren Eltern aufzunehmen, als Sie bei Ihnen
     wohnte?«
    »Nein«, sagte er.
     »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Wie hieß sie mit
     Mädchennamen?«
    »Pitman.«
    »Und Ihnen fällt
     nichts dazu ein, was das Bild ein wenig abrunden könnte?«
    »Sharon hat Ihnen,
     glaube ich, mehr gesagt, als ich selbst weiß«, erklärte
     Pynne.
    »Haben Sie Boyd getötet?«
    Er funkelte mich wütend
     an. Ich nahm es als eine Verneinung meiner Frage.
    »Schön - was könnte
     dann Ihrer Ansicht nach mit ihm passiert sein?«
    Diese Frage überraschte
     ihn. »Was passiert sein kann?« wiederholte er. »Ich kann
     doch wohl ausschließen, daß sich der Dreckskerl in einem
     Augenblick der Erleuchtung selbst das Leben genommen hat, oder?«
    »Er wurde erdrosselt,
     und ein oberer Halswirbel ist gebrochen.«
    Pynne überlegte.
    Sharon Doans dagegen fiel in
     Ohnmacht.
    Ich muß gestehen, ich
     hatte bis dahin noch nie erlebt, wie ein Mensch das Bewußtsein
     verliert, ohne niedergeschlagen oder erschossen worden zu sein. Ich hatte
     dementsprechend keine Ahnung, was zu tun war. Wir legten Sharon flach auf
     den Boden und kontrollierten ihre Atmung. Als ich mir überlegte, was
     sonst noch zu tun wäre, kam sie zu sich.
    »O Gott«, sagte
     sie. »Was ist denn geschehen?«
    Wir sagten es ihr.
    »Es war das, was Sie
     über Billy sagten. Ich habe es mir ausgemalt. Wissen Sie, ich bin ein
     bißchen zimperlich.«
    Sie setzte sich auf, und nun
     war sie an der Reihe mit dem Schluck Wasser.
    »Mir geht es schon
     wieder gut«, sagte sie. »Keine

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