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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Telefongespräch
     erinnerte. »Sie sind doch der Privatdetektiv, der an einem Mordfall
     arbeitet, oder?«
    »Der bin ich.«
    »Mein Gott, was ist das
     heute für ein Tag!«
    »Ich kenne das Gefühl«,
     sagte ich.
    »Glauben Sie bloß
     nicht, daß das schon alles war.«
    »Wieso? Was kam denn
     noch?«
    »Nachdem Sie anriefen,
     mußte ich drei Vorlesungen absagen. Drei! Das hat’s noch nie
     gegeben! Was für ein Tag!«
    Ich nickte. »Und was
     ist mit Elizabeth Staedtler?«
    »Ich habe gleich,
     nachdem Sie anriefen, mit dem Dekan gesprochen, weil ich annahm, daß
     Sie vorbeikommen würden.« Sie lächelte. »Und da sind
     Sie ja auch.«
    »Ja, da bin ich. Was
     hat er gesagt?«
    »Sie. Unser Dekan ist
     eine Frau. Jedenfalls, ich hab’ mit ihr gesprochen, und wir redeten
     eine Weile darüber, und vorhin bekam ich dann diesen anderen
     komischen Anruf. Normalerweise bekomme ich fast nie komische Anrufe, aber
     heute! Und er hat gesagt, er ist Polizist. Zuerst dachte ich, Sie wären
     es wieder, auch wenn die Stimme ganz anders geklungen hat. Aber dann hat
     er gesagt, wir sollen zurückrufen, beim Polizeidepartment. Er hat mir
     die Nummer gegeben, und ich habe zurückgerufen - es war wirklich das
     Polizeidepartment, also muß er auch von der Polizei gewesen sein,
     nicht wahr?«
    »Ich verstehe«,
     sagte ich.
    »Nun ja, er hat gesagt,
     daß wir Ihnen auf keinen Fall irgendwelche Informationen geben dürfen.
     Und er sagte es so, daß ich froh war, Ihnen zuvor nichts gesagt zu
     haben, weil ich argwöhnisch war, oder nein, argwöhnisch
     eigentlich nicht, aber vorsichtig, weil eine Sekretärin in meiner
     Position Zugang zu manchen wichtigen Dingen hat; Sie wissen schon. Aber
     dann hab’ ich es ihm gesagt.«
    »Was haben Sie ihm
     gesagt?« fragte ich tastend.
    »Na ja, was geschehen
     ist, nachdem ich mit dem Dekan gesprochen habe. Sie bat mich, die Akte zu
     holen, damit wir sehen konnten, mit wem wir es zu tun hatten. Weil sie
     sich nicht an eine Elizabeth Staedder erinnerte. Und es wunderte mich
     nicht, daß sie sich nicht daran erinnerte, weil sie gar nicht da
     war.«
    »Die Akte?«
    »Richtig. Stetler oder
     Staedder, wie auch immer man das schreibt - eine Akte mit einem solchen oder
     ähnlichen Namen ist nicht bei uns.«
    »Könnte die Akte
     vielleicht gestohlen worden sein?«
    »Nein, es hat sie nicht
     gegeben.«
    »Moment mal - das müssen
     Sie mir schon genauer erklären.«
    »Wir haben nie von
     dieser Frau gehört.«
    »Was soll das heißen,
     Sie haben nie von ihr gehört?«
    »Ich meine, wir hatten
     gar keine Stelle frei im Juni. Wir haben mit niemandem ein
     Einstellungsgespräch geführt, und wir haben niemals von einer
     Frau namens Doktor Elizabeth Staedtler gehört.«
    »Ach«, sagte ich.
    »Na, wenigstens lachen
     Sie jetzt nicht«, antwortete sie. »Der Polizist hat nämlich
     schallend gelacht.«
    »Gibt es die Möglichkeit,
     daß hier irgendein Fehler passiert ist?«
    »Nein. Ich meine,
     wissen Sie, wir führen genaue Akten über Leute, die sich bei uns
     bewerben. Es gibt so viele Bewerbungen, denn Positionen, wie wir sie zu
     vergeben haben, sind heutzutage selten. Aber wir wissen, mit wem wir
     gesprochen haben und mit wem nicht. Wir haben in dieser Woche ein paar
     Studenten interviewt, die sich um eine Assistentenstelle bemühten,
     und einen Mann, der sich von Duquesne versetzen lassen wollte. Aber
     niemand wurde eingestellt. Und als ich ihm das gesagt habe, ich meine,
     diesem Polizisten, da hat er gemeint, das kann ich Ihnen ruhig sagen, wenn
     Sie herkommen. Er hat gemeint, Sie würden wahrscheinlich gar nicht
     herkommen, aber da sind Sie nun.«

 
    22
    Bis ich zurückkam in
     mein Büro, war mir eines klargeworden: daß Elizabeth Staedtler
     aus einem anderen Grund in Indianapolis gewesen sein mußte -
     jedenfalls nicht, um sich für einen Posten bei der I.U.P.U.I. zu
     bewerben.
    Ja, in solchen Dingen bin ich
     schnell von Begriff.
    Aber sonst war mir nichts
     klar. Sicher, sie hatte ein Zimmer in dem Hotel genommen - hier
     entsprachen ihre Angaben den Tatsachen. Aber wo mochte sie den Rest ihres
     Lebens verbringen?
    Ich versuchte es noch einmal
     mit der Nummer, die sie mir gegeben hatte. Sie war wieder mal belegt.
    Dann rief ich die Universität
     in Bridgeport an.
    Und ich war nicht in der
     Laune, lang herumzureden. Also sagte ich: »Hier spricht das
     Polizeidepartment von Indianapolis. Ich brauche Adressen und
     Telefonnummern von zwei ehemaligen

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