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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Studienunterlagen
     von Elizabeth Staedtler zu bekommen, außerdem die von Priscilla
     Pynne - vor allem die damalige Adresse der letzteren. Und dann wollte ich
     noch, daß er sich mit dem Pentagon in Verbindung setzt.«
    »Mit dem Pentagon«,
     wiederholte er. »Natürlich. Und was sollte er da?«
    »Ich hätte gern
     gewußt, wo sich Billy Boyd aufhielt, nachdem er
     neunzehnhundertsechzig von zu Hause ausgerückt ist. Da er nicht zu
     Hause war, als er das achtzehnte Lebensjahr erreichte, muß er
     anderswo für den Militärdienst registriert worden sein. Also weiß
     man dort, wo er sich damals aufgehalten hat.«
    Powder schrieb alles auf.
     »Ich verstehe«, sagte er. »Und wäre Ihr Freund
     Miller bereit gewesen, all diese Informationen für Sie einzuholen?«
    »Vermutlich ja.«
    »Dann sollte man ihn so
     schnell wie möglich aus dem Polizeidienst feuern«, brüllte
     Powder.
    »Das ist doch
     engstirnig und blöd -«
    »Engstirnig! Blöd!
     Weil ein Polizeibeamter seine von den Bürgern bezahlte Zeit damit
     vergeudet, einem Anwalt Verteidigungsmaterial für einen Kerl zu
     besorgen, der noch gar nicht angeklagt ist! Und ohne die geringste
     Aussicht, irgendein Verbrechen aufzuklären !«
    »Nun, einen Mordfall
     hat es immerhin schon gegeben. Oder zwei. Vielleicht auch drei.«
    »Aber es sind nicht
     unsere Morde, oder täusche ich mich?«
    »Engstirnig und -«
    »Genug!« schrie
     er, und seine Stimme war am Überschnappen. »Stellen Sie sich
     mal vor, Sie steckten in meinen Schuhen - obwohl das eine reine Hypothese
     ist, weil Sie nicht Manns genug sind, sie auch nur zur Hälfte auszufüllen.
     Aber schön - angenommen, Sie wären ich, und es käme einer
     daher und würde das alles von Ihnen verlangen. Was würden Sie
     tun?«
    »Ich würde die
     I.U.P.U.I. anrufen, dann die Universität von Bridgeport, dann würde
     ich -«
    »Von wegen, einen Dreck
     würden Sie!« brüllte er. »Ich habe zu tun, also
     lassen Sie mich gefälligst in Frieden. Ihre Zeit ist abgelaufen. Wenn
     Sie eine Vermißtenmeldung haben, kommen Sie gern wieder vorbei.«
    Ich verließ schweigend
     das Büro. Manch gute Idee erweist sich bei näherer Betrachtung
     gar nicht mehr als besonders gut.

 
    21
    Auf dem Weg zu den
     akademischen Hallen hielt ich kurz beim Hotel »Penrod«, das
     Elizabeth Staedtler an jenem Abend betreten hatte.
    Fünf Dollar und meine
     Ausweiskarte, die ich so schnell zückte, daß man sie für
     den Dienstausweis eines Kriminalbeamten halten konnte, gewährten mir
     einen Blick ins Hotelregister des vergangenen Juni, und ich hatte wenig Mühe,
     die Eintragung über eine gewisse Elizabeth Staedtler zu finden. Sie
     hatte das Zimmer an dem Tag gebucht, als sie zu mir gekommen war, und am nächsten
     Tag wieder aufgegeben. Genau, wie sie gesagt hatte. Als Adresse hatte sie
     nur vage »Connecticut« angegeben. 
    Ich wies den Mann am Empfang
     darauf hin - einen älteren Knaben, der sich so langsam bewegte, daß
     man ihn für beinahe tot halten konnte. »Sollten die Gäste
     nicht etwas mehr als Heimatadresse angeben?«       
    »Wozu denn?«
    »Nun, für den
     Fall, daß sie zum Beispiel etwas liegenlassen, und Sie wollen es
     ihnen nachschicken, um den guten Eindruck des Hotels zu vertiefen und so
     weitere Kunden zu gewinnen.«
    »Alles, was hierbleibt,
     lassen wir erst ein paar Tage liegen, dann wird es verteilt. Manchmal
     bleiben die merkwürdigsten Dinge liegen. Erst neulich zum Beispiel
     eine Flasche Schnaps mit einem Wurm drin. Stellen Sie sich vor: ein Wurm
     in einer Schnapsflasche!«
    »Erinnern Sie sich an
     diese Frau?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Wieso? Ich hab’
     Sie Ihnen ja noch gar nicht beschrieben.«
    »Ich erinnere mich
     trotzdem nicht an sie.«
    »Glauben Sie, daß
     man mit Geld Ihr Gedächtnis unterstützen kann?«
    »Nicht sehr. Ich
     arbeite nämlich erst seit Juli hier.«
    *
    Die I.U.P.U.I stellt eine
     gewaltige und beeindruckende Kooperation zwischen den beiden ältesten
     rivalisierenden Universitäten des Staates Indiana dar, der
     Indiana-Universität und der Purdue-Universität. Weder die eine
     noch die andere hatte ursprünglich ihren Sitz in Indianapolis, aber
     jetzt befindet sich ihr Stammhaus hier, in einer komplexen, aber scheinbar planlosen
     Anordnung von Gebäuden um eine Anzahl von Parkplätzen.
    Ich fand meine
     Soziologie-Sekretärin, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten. Sie war
     eine lebhafte kleine Frau, die sich genau an unser

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