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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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an.
    Eine Frau kam an den Apparat.
    »Hallo?«
    »Spreche ich mit Mrs.
     Weaver?«
    »Ja.«
    »Der ehemaligen Miss
     Staedtler?«
    »Ja, die bin ich. Wer
     spricht denn, bitte?«
    »Mein Name ist Albert
     Samson«, sagte ich.
    »Und?«
    »Aus Indianapolis.«
    »Ja, und?«
    »Ich bin
     Privatdetektiv. Sie haben mich im vergangenen Juni engagiert.«
    »Von wegen«,
     sagte sie. Zugleich hörte ich eine Stimme im Hintergründige eine
     Frage stellte. Und hörte, wie die Frau, bevor aufgelegt wurde, dieser
     Stimme antwortete: »Scheint eine neue Art von Belästigung am
     Telefon zu sein.«

 
    23
    Kurz nach fünf kam ich
     auf dem Flughafen von Flartford an. 
    Ich kannte Herbert Weavers
     Adresse nicht, fand sie aber im Telefonbuch.
    Die andere Seite der Stadt,
     und mitten im Stoßverkehr. Es dauerte mit dem Taxi bis kurz vor
     sechs - dann stand ich an der gesuchten, komfortablen Schwelle in einem
     der Vororte.
    Ich klingelte, und gleich
     danach kam eine Frau Ende zwanzig an die Tür.
    »Ja?«
    »Mrs. Weaver?«
    »Ja?«
    »Das hatte ich befürchtet.«
    *
    Es dauerte eine weitere halbe
     Stunde, bis die Weaver-Kinder gefüttert und beschäftigt waren,
     und ich die Gelegenheit hatte, mit ihren Eltern zu sprechen. Herbert
     Weaver war älter als seine Frau, ein Mann mit einem äußerst
     ausdrucksvollen Gesicht, der im Rollstuhl saß. Elizabeth Weaver war
     ziemlich groß und strahlte, obwohl sie müde zu sein schien,
     eine beeindruckende Vitalität aus. Ihre Bewegungen waren elegant und
     reizvoll. Sie warf sich jetzt schwungvoll, wenngleich erschöpft, in
     einen bequemen Sessel.
    Und sie hatte mich ganz
     sicher nie im Leben zu irgendeiner Schandtat engagiert.
    »Sie sagen, jemand benützt
     Elizabeths Namen?« fragte Herbert Weaver.
    »Den Mädchennamen
     Ihrer Frau. Ich wurde im vergangenen Juni von einer Frau engagiert, die
     sich Doktor Elizabeth Staedtler nannte.«
    »Ein Doktor«,
     sagte Mrs. Weaver. »Hm. Das würde uns viele Arztrechnungen
     sparen.«
    »Doktor der
     Philosophie, im Fachgebiet Soziologie«, entgegnete ich.
    »Und was wollte diese
     Person damit erreichen, Mr. Samson?«
    »Sie hat mich
     engagiert, damit ich mich nach einer Frau umsehe, die Sie vermutlich
     kannten, Mrs. Weaver.«
    »Wen denn?«
    »Eine Frau, die zur
     gleichen Zeit das Studium an der Universität von Bridgeport begonnen
     hat wie Sie. Priscilla Pitman.«
    Sie schien mit dem Namen
     nichts anfangen zu können. 
    »Es ging angeblich um
     folgendes: Sie und Miss Pitman - die inzwischen verheiratet ist und Mrs.
     Pynne heißt - hätten gelegentlich miteinander korrespondiert
     und betrachteten sich als Freundinnen.«
    »Ich verstehe nicht
     ganz …«
    »Miss Pitman hat die
     Universität vor Ihnen verlassen, schon am Ende des ersten
     Studienjahrs.«
    »Ach!« rief sie
     plötzlich. »Die meinen Sie!«
    »Wer war das denn,
     Liebes?« fragte ihr Mann.
    »Das war ein Mädchen,
     das im gleichen Haus geschlafen hat wie ich. Sie ist mal zu mir gekommen
     und hat mich gefragt, ob ich ihre Freundin sein will. Es war ziemlich
     unangenehm. Sie saß auf meiner Bettkante und redete ununterbrochen
     über die Schwierigkeiten, die sie angeblich hatte, weil sie sich auf
     nichts konzentrieren könne. Sie brauche jemanden, für den sie
     arbeiten könne; das würde ihr alles erträglicher machen. Es
     war unangenehm, weil sie es mit solchem Nachdruck sagte. Ich meine, sie
     hat ganz ruhig gesprochen, aber mir kam es vor, als würde sie im nächsten
     Augenblick explodieren. Gott, daran habe ich seit Jahren nicht gedacht.«
    »Du hast schon immer
     lahme Enten an dich gefesselt«, sagte ihr Mann.
    Ich nahm das Bild, das mir
     Elizabeth Staedtler gegeben hatte, und zeigte es der wirklichen Elizabeth
     Staedtler. »Ist das das Mädchen ?«
    Sie schaute es lange an.
     »Dieses brütende Gesicht, die gerunzelte Stirn«, sagte
     sie. »Ja, das ist sie.« Dann reichte sie das Foto ihrem Mann.
    »Na ja, nicht schlecht«,
     sagte er. »Schade, daß sie so verkniffen dreinschaut.«
     Dann gab er mir das Foto zurück.
    »Was ist denn aus ihr
     geworden?« fragte ich Mrs. Weaver.
    »Es hat da ein paar
     Vorkommnisse gegeben«, antwortete sie. »Eines Morgens, es war
     im Frühling, hat man sie nackt in der Cafeteria der Universität
     gesehen. Schon am Nachmittag wurde sie rausgeschmissen, das arme Ding. Sie
     war eine von denen, die zum ersten Mal von daheim wegkommen und das
     einfach nicht verkraften.«
    »Und ich schließe
     daraus«,

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