Ein Grabstein fuer den Playboy
Studentinnen Ihrer Universität. Können
Sie mich mit der Registratur verbinden?«
Man verband mich. Nachdem ich
meine schamlose Erklärung wiederholt hatte, fragte ich nach den Akten
über Elizabeth Staedtler und Priscilla Pitman.
»Bleiben Sie am
Apparat? Oder sollen wir zurückrufen?«
»Ich bleibe dran«,
sagte ich rasch.
Und in Bridgeport waren die
Leute zur Abwechslung schnell und tüchtig.
»Okay, Officer«,
sagte der Mann von der Registratur. »Ich habe sie. Sind Sie bereit?«
»Ja.«
»Elizabeth Sanderson
Staedtler immatrikulierte sich im Herbstsemester
neunzehnhunderteinundsiebzig und verließ die Universität mit
dem Abschlußexamen im Juni fünfundsiebzig. Ein hervorragendes
Examen - wollen Sie Einzelheiten wissen?«
»Warum nicht?«
sagte ich.
»Hauptfach Geschichte,
Nebenfächer Erziehungswissenschaft und Psychologie.«
»Ja?«
»Ich brauche Ihnen
nicht die ganzen Bewertungen vorzulesen, oder?«
»Nein, Was ist mit den
Adressen?«
»Ich habe eine
Heimatadresse. Sie lautet: Bayview Drive fünfzehn, Stonington,
Connecticut.«
»Gut. Und die
Telefonnummer?«
Er nannte mir auch eine
Telefonnummer.
»Ist das die Adresse,
die sie beim Eintritt angegeben hat?«
»Jawohl, Sir.«
»Und gibt es weitere
Adressen?«
»Nein, Sir.«
»Okay. Was ist mit
Priscilla Pitman?«
»Ja«, sagte er.
»Moment.« Offenbar mußte er blättern. Oder was auch
immer. »Priscilla Howell Donohue Pitman. Ebenfalls im Herbst
einundsiebzig immatrikuliert. Aber sie hat ihr Studium abgebrochen und die
Universität vor dem Examen verlassen.«
»Und ihre Adresse?«
»Ich habe hier Croxley
Boulevard sieben-einundachtzig, Apartment vier A. In Springfield,
Massachusetts. Aber keine Telefonnummer. Die Informationen in ihrer Akte
sind ziemlich mager.«
»Danke. Sie waren mir
eine große Hilfe.«
»Ich tu’ nur
meine Arbeit«, sagte er bescheiden.
Danach versuchte ich wieder
mal die Nummer in Indianapolis, die mir die Staedtler gegeben hatte. Es
klingelte und klingelte. Ich konnte das nicht verstehen.
Aber …
Ich rief Stonington in
Connecticut an. Es klingelte achtmal, dann kam eine Frau an den Apparat.
»Kann ich bitte mit
Elizabeth Staedtler sprechen?«
»Liz? Mein Gott, die
lebt doch seit Jahren nicht mehr zu Hause.«
»Man hat mir diese
Nummer bei der Universität von Bridgeport gegeben. Haben Sie eine
andere Nummer, unter der ich sie erreichen könnte?«
»Sie können sie
morgen hier erreichen«, sagte die Frau. »Herb und Liz kommen
auf ein langes Wochenende her. Kennen Sie Herb?«
»Nein.«
»Natürlich kennen
Sie ihn nicht. Liz heißt jetzt übrigens nicht mehr Staedtler.
Sie ist jetzt Mrs. Weaver.«
»Ich möchte aber,
wenn möglich, noch heute mit ihr sprechen.«
Daraufhin gab mir die Frau
eine andere Nummer in Connecticut, genau gesagt, in Hartford.
Danach versuchte ich es
wieder mal bei der Nummer in Indianapolis. Nicht belegt - dafür ging
keiner an den Apparat.
Bis zum dreizehnten
Rufzeichen.
Dann: »Hallo.«
»Hallo«, sagte
ich. »Wer spricht denn?«
»Ich - äh - hier
ist Carl Kovaleski.«
»Hören Sie, ich
suche nach einer Frau namens Elizabeth Staedtler«, erklärte
ich. »Sagt Ihnen der Name etwas?«
»Ah - nein.«
»Ich habe sie Mitte
Juni unter dieser Nummer angerufen. Hilft Ihnen das vielleicht?«
»Nein, Sir; leider
nicht.«
»Aber vielleicht gibt
es jemand anders unter dieser Nummer, der sich erinnert oder Mrs.
Staedtler kennt?«
»Ich weiß nicht,
Mister. Das hier ist eine öffentliche Sprechzelle in der Busstation.
Ich bin aus Saint Louis - wenn Sie also was wollen, müssen Sie mir
schon sagen, wen ich an den Apparat holen soll.«
Auf diese Weise wurde mir vor
Augen geführt, wieso dieser Anschluß entweder belegt oder nicht
besetzt war. Eigentlich hätte ich auch selbst draufkommen müssen.
Übrig blieb für mich nur das Bild von Elizabeth Staedtler in
ihrem grauen Mantel, die an der Telefonzelle eines Busbahnhofs auf meinen
Anruf wartete.
Allmählich wurde ich
ärgerlich. Meine letzte Klientin in der Maryland Street schien immer
problematischer zu werden, je mehr ich mich mit ihr beschäftigte.
Inzwischen kam ich mir tatsächlich ziemlich dämlich vor, weil
ich ihren Auftrag nur aufgrund ihres Gesichts und ihrer paar Worte übernommen
hatte, ohne mich erst ein wenig über sie zu erkundigen.
Danach rief ich die Nummer in
Hartford
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