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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Studentinnen Ihrer Universität. Können
     Sie mich mit der Registratur verbinden?«
    Man verband mich. Nachdem ich
     meine schamlose Erklärung wiederholt hatte, fragte ich nach den Akten
     über Elizabeth Staedtler und Priscilla Pitman.
    »Bleiben Sie am
     Apparat? Oder sollen wir zurückrufen?«
    »Ich bleibe dran«,
     sagte ich rasch.
    Und in Bridgeport waren die
     Leute zur Abwechslung schnell und tüchtig.
    »Okay, Officer«,
     sagte der Mann von der Registratur. »Ich habe sie. Sind Sie bereit?«
    »Ja.«
    »Elizabeth Sanderson
     Staedtler immatrikulierte sich im Herbstsemester
     neunzehnhunderteinundsiebzig und verließ die Universität mit
     dem Abschlußexamen im Juni fünfundsiebzig. Ein hervorragendes
     Examen - wollen Sie Einzelheiten wissen?«
    »Warum nicht?«
     sagte ich.
    »Hauptfach Geschichte,
     Nebenfächer Erziehungswissenschaft und Psychologie.«
    »Ja?«
    »Ich brauche Ihnen
     nicht die ganzen Bewertungen vorzulesen, oder?«
    »Nein, Was ist mit den
     Adressen?«
    »Ich habe eine
     Heimatadresse. Sie lautet: Bayview Drive fünfzehn, Stonington,
     Connecticut.«
    »Gut. Und die
     Telefonnummer?«
    Er nannte mir auch eine
     Telefonnummer.
    »Ist das die Adresse,
     die sie beim Eintritt angegeben hat?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und gibt es weitere
     Adressen?«
    »Nein, Sir.«
    »Okay. Was ist mit
     Priscilla Pitman?«
    »Ja«, sagte er.
     »Moment.« Offenbar mußte er blättern. Oder was auch
     immer. »Priscilla Howell Donohue Pitman. Ebenfalls im Herbst
     einundsiebzig immatrikuliert. Aber sie hat ihr Studium abgebrochen und die
     Universität vor dem Examen verlassen.«
    »Und ihre Adresse?«
    »Ich habe hier Croxley
     Boulevard sieben-einundachtzig, Apartment vier A. In Springfield,
     Massachusetts. Aber keine Telefonnummer. Die Informationen in ihrer Akte
     sind ziemlich mager.«
    »Danke. Sie waren mir
     eine große Hilfe.«
    »Ich tu’ nur
     meine Arbeit«, sagte er bescheiden.
    Danach versuchte ich wieder
     mal die Nummer in Indianapolis, die mir die Staedtler gegeben hatte. Es
     klingelte und klingelte. Ich konnte das nicht verstehen.
    Aber …
    Ich rief Stonington in
     Connecticut an. Es klingelte achtmal, dann kam eine Frau an den Apparat.
    »Kann ich bitte mit
     Elizabeth Staedtler sprechen?«
    »Liz? Mein Gott, die
     lebt doch seit Jahren nicht mehr zu Hause.«
    »Man hat mir diese
     Nummer bei der Universität von Bridgeport gegeben. Haben Sie eine
     andere Nummer, unter der ich sie erreichen könnte?«
    »Sie können sie
     morgen hier erreichen«, sagte die Frau. »Herb und Liz kommen
     auf ein langes Wochenende her. Kennen Sie Herb?«
    »Nein.«
    »Natürlich kennen
     Sie ihn nicht. Liz heißt jetzt übrigens nicht mehr Staedtler.
     Sie ist jetzt Mrs. Weaver.«
    »Ich möchte aber,
     wenn möglich, noch heute mit ihr sprechen.«
    Daraufhin gab mir die Frau
     eine andere Nummer in Connecticut, genau gesagt, in Hartford.
    Danach versuchte ich es
     wieder mal bei der Nummer in Indianapolis. Nicht belegt - dafür ging
     keiner an den Apparat.
    Bis zum dreizehnten
     Rufzeichen.
    Dann: »Hallo.«
    »Hallo«, sagte
     ich. »Wer spricht denn?«
    »Ich - äh - hier
     ist Carl Kovaleski.«
    »Hören Sie, ich
     suche nach einer Frau namens Elizabeth Staedtler«, erklärte
     ich. »Sagt Ihnen der Name etwas?«
    »Ah - nein.«
    »Ich habe sie Mitte
     Juni unter dieser Nummer angerufen. Hilft Ihnen das vielleicht?«
    »Nein, Sir; leider
     nicht.«
    »Aber vielleicht gibt
     es jemand anders unter dieser Nummer, der sich erinnert oder Mrs.
     Staedtler kennt?«
    »Ich weiß nicht,
     Mister. Das hier ist eine öffentliche Sprechzelle in der Busstation.
     Ich bin aus Saint Louis - wenn Sie also was wollen, müssen Sie mir
     schon sagen, wen ich an den Apparat holen soll.«
    Auf diese Weise wurde mir vor
     Augen geführt, wieso dieser Anschluß entweder belegt oder nicht
     besetzt war. Eigentlich hätte ich auch selbst draufkommen müssen.
     Übrig blieb für mich nur das Bild von Elizabeth Staedtler in
     ihrem grauen Mantel, die an der Telefonzelle eines Busbahnhofs auf meinen
     Anruf wartete.
    Allmählich wurde ich
     ärgerlich. Meine letzte Klientin in der Maryland Street schien immer
     problematischer zu werden, je mehr ich mich mit ihr beschäftigte.
     Inzwischen kam ich mir tatsächlich ziemlich dämlich vor, weil
     ich ihren Auftrag nur aufgrund ihres Gesichts und ihrer paar Worte übernommen
     hatte, ohne mich erst ein wenig über sie zu erkundigen.
    Danach rief ich die Nummer in
     Hartford

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