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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Abendessen gemacht, aber sie ist
     nicht heimgekommen. Und jetzt ist es schon Nachmittag, und sie ist noch
     immer nicht zurück. Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    Die Frau weinte jetzt, und
     ihre Tränen tropften auf den Schreibtisch.
    Powder gab sich sanft und väterlich.
     »Wissen Sie, das kommt schon mal vor - und es ist ja erst eine
     Nacht.«
    »Aber ich mache mir
     Sorgen um sie. Ich fürchte, es könnte ihr etwas passiert sein.
     Wer weiß, was passiert ist. O Gott!« und sie setzte das
     Schluchzen fort.
    Powder nahm die Hände
     der verzweifelten Frau in die seinen. »Versuchen Sie, sich zu
     entspannen. Sie wollen doch nicht als verzweifeltes Wrack dastehen, wenn
     sie zurückkommt?«
    »Ja, glauben Sie denn,
     sie kommt zurück?«
    »Ja«, sagte er.
     »Ich bin ganz sicher.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich«, sagte
     er.
    Dann klopfte er ihr auf die
     Schulter. »Gehen Sie jetzt heim. Machen Sie ihr Körbchen
     zurecht, und stellen Sie eine Dose Futter daneben.«
    »Ich hab’ noch
     die Dose von gestern im Kühlschrank«, sagte die Frau. »Ich
     hab’ sie mit Klebeband zugemacht.«
    »Gut. Dann sehen Sie
     ein bißchen fern und beschäftigen Sie sich; es wird nicht lange
     dauern, bis sie an Ihre Tür kratzt.«
    »Ich habe eine
     Katzenklappe«, erklärte die Frau.
    »Um so besser«,
     sagte er tröstend.
    Ich fühlte mich
     ebenfalls getröstet.
    »Also dann, bye«,
     sagte die Frau.
    »Bye-bye. Geben Sie
     acht auf sich.«
    Die Frau ging.
    Ich nahm ihren Platz ein an
     der Theke von Powder und war bereit, einen Witz zu reißen, ließ
     es dann aber lieber bleiben. Mir war nicht danach.
    Powder starrte mich einen
     Moment lang an.
    Dann nickte ich. Und brachte
     dennoch den Mund nicht auf.
    Gleich danach tötete er
     mich beinahe durch einen unglaublichen Schock. »Ich bin froh, daß
     Sie vorbeigekommen sind«, sagte er nämlich.
    Wir gingen zu seinem
     Schreibtisch. Als wir uns beide gesetzt hatten, sagte er: »Hatten
     Sie in paar angenehme Stunden in Venice?«
    »Es ist mir gelungen,
     herauszufinden, was ich über Venice wissen wollte.«
    »Und wie?« fragte
     er.
    Daraufhin berichtete ich ihm
     über mein Gespräch mit Sharon Askew Doans.
    Powder fragte: »Was
     haben Boyd und die Lady getan, daß sich die Mutter umbringen wollte?«
    »Ich glaube, das ist
     nicht schwer zu erraten«, sagte ich.
    »Haben Sie sie denn
     nicht gefragt?«
    »Nein. Und sie hätte
     es mir wohl auch nicht gesagt. Sie war ziemlich aufgeregt.«
    »Sie hatten sie soweit,
     daß sie die Geschichte ihres Lebens erzählen wollte, und Sie
     haben sie nicht gefragt?« Er schaute mich an und schien es nicht
     glauben zu wollen.
    »Nein.«
    »Sie sind wirklich zu
     weich«, sagte Powder. »Wenn Sie noch eine Weile bei ihr
     geblieben wären, hätte sie Ihnen vermutlich auch noch gestanden,
     daß sie Boyd umgebracht hat.«
    »Ich glaube nicht, daß
     sie es getan hat«, sagte ich. »Sie ist zwar die Haupterbin
     nach seinem Testament, und seine zusätzliche Erklärung, sie würde
     wissen, was sie mit dem Geld zu tun habe, legt die Vermutung nahe, daß
     sie über den Inhalt des Testaments Bescheid wissen mußte - aber
     ich glaube dennoch nicht, daß sie Boyd umgebracht hat.«
    Powder zuckte mit den
     Schultern. »Sie haben Glück, daß Sie diese Untersuchung
     nicht als Sergeant in meinem Befehl durchführen«, erklärte
     er.       
    »Glück ist dabei
     nicht im Spiel.«
    »Außerdem geht
     mich dieser Mord sowieso nichts an. Sie haben' eine Klientin verloren. Sie
     kamen zu mir ins Vermißtenbüro, also mußte ich mich um
     diese Seite der Angelegenheit kümmern. Und ich möchte Ihnen eine
     hypothetische Frage stellen.«
    »Okay.«
    »Gehen wir mal davon
     aus, daß Sie die Lady sind, die Sie suchen.«
    »Okay.«
    »Warum engagieren Sie
     einen Privatdetektiv - einen, dem das Wasser bis an den Hals steht? Was
     kann er für Sie tun?«
    »Das weiß ich
     nicht«, antwortete ich, um meine Bereitschaft zum Mitdenken zu
     unterstreichen. »Was könnte ich für sie tun?«
    »Scheiße«,
     sagte er angewidert. »Das ist mir ein schöner Schleichfuß.
     Nimmt einen Auftrag an und weiß nicht mal, was er für seine
     Klienten tun kann. Kommen Sie, kommen Sie. Was haben Sie getan? Haben Sie
     ihr gesagt, ob man den Toten gefunden hat?«
    »Nein«,
     antwortete ich. »Außerdem hätte sie das ja aus der
     Zeitung erfahren können. Ich sagte ihr, daß niemand nach ihr
     suchte und daß auch niemand die Absicht hatte, das in

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