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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Ich zeigte
     mit ausgestrecktem Finger auf die mich umgebende Welt. »Und ich muß
     sie finden.«
    »Und Sie dachten, sie hätte
     Ihnen die Mühe erspart und wäre von selbst zu Ihnen gekommen?«
    »Ich gebe die Hoffnung
     nie auf.«
    »Wie meinen Sie das
     eigentlich, eine Frau finden?«
    »Sie ist vermutlich
     nicht weiter als hundert Meilen von hier entfernt.«
    »Das engt die Sache
     nicht gerade entscheidend ein. Was werden Sie tun?«
    »Ich versuche mir zu
     überlegen, wo ich wäre, wenn ich sie wäre.«
    »Und wenn das nicht
     klappt?«
    »Denke ich mir was
     anderes aus.«
    »Wie eine Frau denken?
     Glauben Sie, daß Sie das können?« Er schüttelte den
     Kopf. »Verdammte Scheiße.«       
    *
    »Was meinst du damit,
     ›wie eine Frau denken‹? Was ist das für ein sonderbares
     Konzept?«
    »Es ist nicht mein
     Konzept«, protestierte ich.
    »Es ist wirklich tanto,
     tanto!« sagte Lucy, die Tochter.
    »Ist es nicht Zeit für
     dich, ins Bett zu gehen?« fragte ich.
    »Damit du in das ihre
     gehen kannst?« erwiderte sie.
    »Wenn du dich nicht
     anständig aufführst, Lucy«, erklärte ihre Mutter,
     »dann wirst du das Zimmer verlassen. Wir haben etwas abgemacht, und
     ich erwarte, daß du dich an die Abmachung hältst.«
    »Was ist das nur für
     ein Leben!« beklagte sich Lucy. »Man muß Abmachungen mit der eigenen Mutter
     treffen und mit ihren sogenannten Freunden.«
    Damit war sie zu weit
     gegangen. »Hinaus, junge Lady«, sagte ihre Mutter.
    »Wenn er nicht da ist,
     kann ich sagen, was ich will«, maulte Lucy. »Dann darf ich länger
     aufbleiben, ganz gleich, ob ich am nächsten Tag zur Schule muß
     oder nicht. Aber wenn er hier auftaucht, weil er grade nichts Besseres zu
     tun hat, heißt es ›Lucy, ab ins Bett!‹, bevor die
     Sonne untergeht. Also dann, gute Nacht. Und viel Vergnügen.«
    Die Wohnzimmertür wurde
     heftig von außen geschlossen.
    »Du siehst aus, als wärst
     du völlig schockiert«, sagte ich zu meiner Frau.
    »Wie lange dauern
     eigentlich die Flegeljahre?« fragte sie.
    »Ein Leben lang, wie
     man mir glaubhaft versichert. Hör mal -soll ich lieber gehen?«
    »Kommt gar nicht in
     Frage.«
    »Na, Gott sei Dank«,
     sagte ich.
    »Jedenfalls nicht,
     bevor du mir gesagt hast, was ›wie eine Frau denken‹ heißt.«
    »Ich habe meinem
     Hausbesitzer gesagt, daß ich bei meiner derzeitigen Arbeit versuchen
     müßte, mir zu überlegen, was ich tun würde, wenn ich
     die Frau wäre, die ich finden muß. Er hat das dann ein bißchen
     genauer formuliert.«
    Sie schien zufrieden zu sein.
     »Du suchst also eine Frau, wie?«
    Normalerweise sprechen wir
     nicht über meine Arbeit, aber ich hatte sie schon längere Zeit
     nicht mehr besucht, und außerdem wurde ich die Gedanken an den Fall
     nicht los.
    »Ich habe sogar die
     hiesigen Polizeibehörden bemüht.«
    »Deinen Freund Miller?«
    »Nein. Einen Kerl in
     der Vermißtenabteilung namens Powder.«
    »Leroy Powder?«
    »Genau den. Kennst du
     ihn denn?«
    »Genau wie du ihn
     kennengelernt hast. Ich habe Lucy gesucht, als sie mal ausgerückt
     war, und mich an ihn gewendet.«
    »Ach ja«, sagte
     ich, während ich mich daran erinnerte.
    »Wie geht es ihm?«
    »Er ist ekelhaft wie
     immer.«
    »Ja«, sagte sie.
     Und nach einer Weile: »Und er hilft dir, diese Frau zu suchen?«
    »Ja.«
    »Wo suchst du sie denn?«
    »Irgendwo in der näheren
     Umgebung.«
    »Warum? Was hat sie
     getan?«
    »Das wissen wir nicht.
     Aber wir sind sicher, daß sie sich noch in diesem Staat aufhält.«
    »Was arbeitet sie?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ja, ich meine, was
     kann sie denn?«
    »Keine Ahnung«,
     sagte ich. »Sie hat Abitur.«
    »College?«
    »Nein. Sie besuchte es
     ein knappes Jahr und ist dann eine Weile in der Drogenszene untergetaucht.«
    »Ist es möglich,
     daß sie wieder dort angekommen ist?«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Und du glaubst nicht,
     daß sie mit jemand durchgebrannt ist?«
    »Der einzige, der dafür
     in Frage gekommen wäre, ist inzwischen tot.«
    »Sie muß doch
     irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen.«
    »Ja, sicher.«
    »Oder ist sie der Typ,
     der sich von jemandem aushalten läßt?«
    »Sie hat sich ja gerade
     erst von einem freigemacht«, sagte ich. »Aber es könnte
     trotzdem sein.«
    »Du glaubst es aber
     nicht?«
    »Nein. Als ich sie
     traf, war sie allein.«
    »Also versucht sie es
     auf eigene Faust. Du sagst, sie ist mal aufs College gegangen. Wie war sie
     auf der höheren

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