Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
Vom Netzwerk:
Rippenbrüche, aber sie wird durchkommen.«
    »Ist sie zu Bewußtsein
     gekommen, bevor Sie abfuhren?«
    »Ja. Ich habe ein paar
     Minuten mit ihr gesprochen.«
    »Sie sind ja ein
     richtiger Draufgänger, Samson. Leute, mit denen Sie reden, werden im
     Verlauf des Gesprächs angeschossen, und wenn sie im Krankenhaus
     aufwachen, setzen Sie das Gespräch dort fort, wo es unterbrochen
     wurde. Was machen Sie, wenn jemand während eines Gesprächs
     stirbt?«
    »Ich habe einen
     Erste-Hilfe-Kasten im Wagen.«
    »Und was hat die Lady
     gesagt?«
    »Sie machte sich
     Sorgen, ihre Vorlesungen zu verpassen.«
    »Das war alles?«
    »Sie sagte, sie hätte
     Billy Boyd an dem bewußten zwölften April gar nicht gesehen.«
    »Und Sie glauben ihr?«
    »Ja.«
    »Hm«, sagte er.
     »Und was machen Sie jetzt, Schlaumeier?«
    »Ich fahre zurück
     nach Nashville.«
    Er schaute auf die Uhr.
     Viertel vor neun. »Jetzt?«
    »Ich werde ohnehin kaum
     zum Schlafen kommen.«
    Er massierte sich wieder das
     Gesicht. »Schlaf«, sagte er. »Wunderbare Sache.«
    »Ja.«
    »Sie sind jetzt in dem
     Zustand, wo Sie nicht bis morgen warten können, was?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Nun, Schleichfuß,
     dann passen Sie gut auf sich auf.«

 
    35
    Bevor ich Indianapolis verließ,
     fuhr ich schnell zu Hause vorbei, um mir einen frischen Anzug anzuziehen;
     der alte war mit Blutflecken verunziert.
    Aber zuallererst rief ich
     Dave Hogue an.
    »Dave Hogue,
     Anwaltskanzlei«, meldete sich Betty Weddle.
    »Hallo«, sagte
     ich. »Hier Albert Samson. Ich möchte, bitte, Mr. Hogue
     sprechen.«
    »Er ist nicht hier, Mr.
     Samson.«
    »Sie machen Überstunden«,
     bemerkte ich.
    »David arbeitet länger,
     also muß ich auch hier sein.«
    An einem Samstagabend?
    »Wann kommt er zurück?«
    »Ich rechne jeden
     Augenblick damit.«
    »Ich fahre jetzt von
     Indianapolis los und möchte ihn unter allen Umständen noch
     sprechen.«
    »Er wird müde
     sein, wenn er zurückkommt. Und er darf nicht mehr arbeiten vor Montag
     vormittag.«
    »Es ist äußerst
     wichtig, daß ich mit ihm spreche«, erklärte ich. Sie hörte
     an meiner »Stimme, wie wichtig es war. Und sie wagte es nicht, mich
     bis zum kommenden Montag zu vertrösten.
    »Worum geht es denn?«
    »Sie können ihm
     sagen, daß ich heute mit Priscilla Pynne gesprochen habe.«
    »Ach«, sagte
     Betty Weddle.
    »Sie sagen es ihm, ja?«
    »Sicher.«
    »Ich bin -« Jetzt
     schaute ich auf die Uhr. »Ich bin zwischen halb elf und elf bei ihm.«
    Es war ein langer Tag
     gewesen, aber ein Ende war noch nicht in Sicht. Bevor ich losfuhr, duschte
     ich und fühlte mich danach wesentlich wohler. Während ich mich
     abtrocknete, klingelte das Telefon.
    »Ja?«
    »Mr. Samson?«
    »Ja.«
    »Hier ist nochmals
     Betty Weddle.« Ihre Stimme klang aufgeregt.
    »Schwierigkeiten?«
    »Um die Wahrheit zu
     sagen: Dave wird heute abend nicht mehr zurückkommen.«
    »Ach?«
    »Er kommt zu mir, in
     meine Wohnung. Auf diese Weise wird er ein wenig abgelenkt. Wenn Sie
     unbedingt mit ihm sprechen müssen, können Sie ihn bei mir
     treffen.«
    »Es ist unbedingt nötig«,
     sagte ich.
    Sie gab mir die Adresse.
    Das Haus der Weddle war in
     einer Sackgasse, die von der Hill Street abzweigte, dreieinhalb Blocks von
     Hogues Haus entfernt. Ein ebenerdiges Steinhaus, fast völlig von Efeu
     überwuchert. Es sah aus wie ein Ferienbungalow. Sie hatte mir gesagt,
     ich sollte in der Einfahrt parken, damit ich die Umkehrschleife am Ende
     der Straße nicht blockierte. Auf dem Gras parkte ein kleiner
     Chevrolet, so daß ich Platz hatte, mit dem Kastenwagen bis ans
     Garagentor zu fahren. Ich wußte nicht, ob das Hogues Wagen war,
     hatte ihn nie fahren gesehen.
    Sobald ich aus dem Wagen
     gestiegen war, kam Betty Weddle zu mir heraus.
    »David ist noch nicht
     hier«, sagte sie. »Möchten Sie eine Tasse Kaffee?«
    Wir setzten uns in ihre Küche.
     Der Kaffee war bereits im Entstehen.
    »Sahne und Zucker?«
    »Kein Zucker«,
     sagte ich.
    »Ein Stück Kuchen?«
    »Nein, danke.«
    »Ein Brot?«
    »Danke, nein«,
     sagte ich.
    Sie schenkte Kaffee in zwei
     große Tassen und gab Sahne dazu. Dann schob sie mir die eine Tasse
     hin und nahm sich die andere. Dabei blieb sie kurz vor mir stehen. »Gehen
     wir doch ins Wohnzimmer«, schlug sie vor. »Da ist es bequemer.«
    »Gern.«
    Ich folgte ihr in einen
     kleinen, gemütlichen Wohnraum, der nach vorn hinausging. An einer
     Wand standen eine Couch und daneben ein Ledersessel und ein

Weitere Kostenlose Bücher