Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
Vom Netzwerk:
Couchtisch. Außerdem
     gab es eine kleine Anrichte, einen Fernseher, ein paar Regale. An der Wand
     gerahmte Fotos von irgendwelchen Feiern, aber das Licht war zu schummerig,
     als daß ich Einzelheiten darauf hätte erkennen können.
    Ich steuerte auf den
     Ledersessel zu, aber die Weddle kam mir zuvor.
    »Nein, das ist mein
     Sessel«, sagte sie.
    Ich trat zurück.
    »Oh, tut mir leid. Das
     war sehr unhöflich von mir«, entschuldigte sie sich jetzt.
     »Aber es war der Sessel meines Vaters, und ich sitze am liebsten
     hier.«
    »Macht doch nichts.«
    »Die Couch ist genauso
     bequem.«
    Also setzte ich mich auf die
     Couch.
    »Sie haben also
     Priscilla Pynne gefunden?« fragte sie, nachdem sie einen Schluck
     Kaffee getrunken und die Tasse auf den Tisch gestellt hatte.
    »Ja.«
    »War Frank erfreut oder
     nicht?«
    »Ich habe es ihm noch
     gar nicht gesagt.«
    »Glauben Sie, sie kommt
     zurück?«
    »Nein, das nehme ich
     nicht an.«
    Ich schaute auf meine
     Armbanduhr. Es war zehn nach elf.
    »Ich weiß nicht,
     warum Dave sich so lange aufhalten läßt.«   
    »Macht nichts, ich kann
     ja warten.«
    »Ach, du meine Güte«,
     sagte sie. »Ich habe Ihnen nichts als Kaffee angeboten.«    
    »Danke - das ist auch
     nicht nötig.«
    »Kommen Sie - ich habe
     Bourbon hier, und etwas Gin.«
    »Nein.«
    »Außerdem habe
     ich Wein. Es gibt eine Kellerei hier, ›Possum Trot‹, und der
     Wein, der hier wächst, ist wirklich recht gut.«
    »Possum Trot?«
    »Wirklich, ein guter
     Wein.« Sie stand rasch auf.
    »Ich habe ja den Kaffee
     noch gar nicht ausgetrunken«, sagte ich.
    Sie ging zur Anrichte und
     öffnete eine der unteren Türen. Dann nahm sie ein Weinglas
     heraus. Ich schaute ihr dabei zu. Ihre Hand zitterte leicht. Sie stellte
     das Glas auf die Anrichte, dann öffnete sie eine andere Tür und
     brachte eine ungeöffnete Weinflasche zum Vorschein.
    »Bitte«, sagte
     ich, »meinetwegen brauchen Sie die Flasche nicht aufzumachen.«
    »Ich will auch einen
     Schluck«, erwiderte sie, suchte nach dem Korkenzieher und öffnete
     die Flasche. Dann schenkte sie ein Glas ein und brachte es zu mir herüber.
    »Und Sie?« fragte
     ich.
    »O Gott.« Sie
     ging zurück zur Anrichte und holte ein zweites Glas, schenkte ein und
     verschüttete dabei etwas Wein.
    Dann blieb sie mit dem Rücken
     zu mir stehen.
    »Ist Ihnen nicht gut?«
     fragte ich.
    »O doch.« Sie
     drehte sich abrupt um, ging zu ihrem Sessel und vergoß dabei wieder
     ein paar Tropfen. »Ich weiß nicht, wo David so lange bleibt.«
    »Wenn es Sie stört,
     kann ich auch draußen warten.«
    »O nein, natürlich
     nicht.« Sie hob das Glas. »Auf Ihren Erfolg«, sagte sie.
    »Was für einen
     Erfolg?«
    »Daß Sie die
     Pynne endlich gefunden haben.«
    Sie wartete.
    Ich stellte die Kaffeetasse
     ab und nahm das Weinglas. Prostete ihr damit zu und nippte.
    Bevor ich den Wein
     hinunterschluckte, achtete ich darauf, daß sie aus ihrem Glas trank.
    Er war besser als sein Name,
     der rote Possum Trot.
    »Und was bedeutet es für
     den Fall, Mr. Samson - ich meine, daß Sie Priscilla Pynne gefunden
     haben? Hilft es uns, oder trägt es nur zur allgemeinen Verwirrung
     bei?«
    »Oh, es hilft. Es hilft
     sicher.«
    »Ach?« Ich fühlte,
     daß sie sich gespielt gleichgültig gab. »Wie denn?«
    Ich zögerte und war
     versucht, ihr zu sagen, was ich dachte. Immerhin ganz interessant, daß
     sie sich so sehr dafür interessierte, es so dringend wissen wollte.
    »Na schön, David
     wird es mir ja sagen.«
    »Ich glaube, weil wir
     Priscilla Pynne gefunden haben, können wir' jetzt auch herausfinden,
     wer Billy Boyd getötet hat. Ohne sie hätten wir das vielleicht
     nie feststellen können.«
    »Guter Gott - ja, hat
     sie denn etwas damit zu tun?«
    »Nein, gar nichts.«
    »Ach«, sagte sie.
     Noch immer bemühte sie sich, beiläufig zu sprechen, während
     ihr meine Worte sehr viel zu bedeuten schienen. »Und warum kann das
     so wichtig sein?«
    »Weil Boyd in derselben
     Nacht ermordet wurde, in der sie von hier verschwunden ist.«
    »Aber - aber Sie
     sagten, die Pynne hat nichts damit zu tun?«
    »Das stimmt.«
    Ich trank noch einen Schluck
     von dem Wein und wartete darauf, daß sie nachhakte und nähere
     Erläuterungen verlangte.
    »Was soll das heißen?«
     fragte sie.
    »Wir müssen uns
     fragen, warum Boyd ausgerechnet in dieser Nacht umgebracht wurde. Warum
     nicht in irgendeiner anderen Nacht? Immer unter der Voraussetzung, daß
     Priscilla

Weitere Kostenlose Bücher