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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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keine Angst.
    »Haben wir denselben
     Weg?« fragte ich.
    »Lassen Sie mich in
     Ruhe!«
    »O nein«, sagte
     ich.
    »Ich bitte Sie!«

 
    33
    Ich ging neben ihr her bis
     zum, Ende der Gasse. Mein Wagen parkte am anderen Ende, war also ein
     ganzes Stück entfernt. Statt mit ihr vor dem Cookhouse vorbeizugehen,
     wechselte ich die Straßenseite und sah in einem kleinen Park ein
     paar Bänke stehen. Eine davon war leer.
    Priscilla Pynne leistete
     keinen Widerstand, aber ich hielt vorsichtshalber ihren Arm fest.
    Dann setzten wir uns auf die
     Bank.
    »Was wollen Sie?«
     fragte sie teilnahmslos.
    »Wissen Sie, wer ich
     bin?«
    »Natürlich.«
    Dann plötzlich schlug
     sie die Hände vor die Augen und sagte leise und sehr traurig: »Sie
     machen alles kaputt, nicht wahr?«
    »Was denn?«
    »Mein Leben. Mein schönes
     neues Leben.«
    »Ich will nur
     herausfinden, was Sie in Ihrem alten Leben dafür bezahlt haben, daß
     Sie dieses neue beginnen konnten.«
    »Ich weiß nicht,
     was das heißen soll«, sagte sie erschöpft. Dann nahm sie
     die Hände vom Gesicht.
    »Ich suche schon eine
     ganze Weile nach Ihnen«, erklärte ich.
    »Aber warum? Wen kümmert
     das denn? Wer ist daran interessiert?«
    »Offiziell arbeite ich
     im Auftrag Ihres Mannes.«
    »Frank?« fragte
     sie so erfreut, als habe sie eine Fliege verschluckt. »Sie wollen
     mir doch nicht weismachen, daß Frank mich zurückhaben möchte?«
    »Nein.«
    »Dann ist es also wegen
     des Geldes«, sagte sie. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Das ist nur ein
     Vorwand«, sagte ich. »Sicher nicht genug, um jemanden wie mich
     auf Ihre Spur zu setzen.«
    »Dreitausendachthundert
     Dollar bedeuten vielleicht nicht viel für Sie«, entgegnete sie,
     »aber für mich war es die Chance, ein neues Leben zu beginnen.«
     Ihre Stimme klang nüchtern und ernst.
    »Was denn für
     dreitausendachthundert Dollar?«
    »Die ich mitgenommen
     habe, als ich ihn verließ«, sagte sie.
    Dabei hatte ich gedacht, daß
     ich sie überraschen würde, nicht umgekehrt! »Ich weiß
     nichts von irgendwelchen Geldern, abgesehen von den fünfzig Dollar,
     die Sie angeblich aus Franks Brieftasche genommen haben.«
    »O ja«, sagte
     sie.
    Ich wartete auf eine nähere
     Erläuterung, und als diese ausblieb, forderte ich sie auf, mir von
     dieser größeren Summe zu berichten.
    »Ich habe das Geld
     gefunden. Es war unter einer Diele versteckt. Beim Verrücken einer
     Stehlampe hatte ich zufällig entdeckt, daß ein Brett verkratzt
     war. Ich weiß nicht, warum, aber ich habe versucht, es anzuheben.
     Ich habe so etwas nie zuvor getan, aber das Brett ließ sich
     hochheben, und - mein Gott, daß war das Geld! Ich habe geweint, so
     glücklich bin ich gewesen.«
    »Warum waren Sie so glücklich?«
    »Weil es bedeutete, daß
     ich endlich Weggehen konnte. Es bedeutete, daß ich nicht gezwungen
     war, mir von Frank ein Kind machen zu lassen. Und daß ich mein
     eigenes Leben führen konnte.«
    »Aber warum hat Ihr
     Mann dann nur diese fünfzig Dollar als gestohlen gemeldet?«
    »Er wollte vermutlich
     nicht, daß man ihn fragte, woher er soviel Geld hatte - bares Geld,
     meine ich.«
    »Und woher hatte er es?«
    »Ich nehme an, es waren
     Bestechungsgelder von Leuten, denen er Aufträge der Universität
     verschaffte. Aber ich habe natürlich nicht gefragt. Er sollte nicht
     ahnen, daß ich etwas davon wußte. Ich habe daraufhin meine
     Flucht organisiert, so gut es ging und so schnell das möglich war.«
    »Wie sind Sie
     weggekommen?«
    »Mit einem Studenten -
     er hatte eine Mitfahrgelegenheit ausgeschrieben. Es gibt ein Anschlagbrett
     mit Angeboten in der Universität.«
    »Das habe ich gesehen.
     Und wieviel Zeit liegt zwischen der Entdeckung des Geldes und Ihrer
     Flucht?«
    »Die längsten fünf
     Tage meines Lebens«, erwiderte sie leise. »Dabei habe ich
     schon andere Tage hinter mir, die nicht enden wollten, das können Sie
     mir glauben.«
    »Aber das war mehr als
     eine Woche nach Billy Boyds Party«, bemerkte ich.
    Sie war überrascht, daß
     ich die Party erwähnte. »O ja«, sagte sie und zuckte mit
     den Schultern. »Warum?«
    »Kann ich daraus schließen,
     daß die Sache zwischen Sharon Doans und Ihrem Mann nichts mit Ihrem
     Verschwinden zu tun hatte?«
    »Wenn es etwas gibt,
     was mich endgültig dazu gebracht hat, dann war es mein Arzt, der mir
     statt der Pille gute Ratschläge gab, als ich das Rezept verlängern
     lassen wollte. Aber - diese ganze Sache

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