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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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hin.
    Dann bückte ich mich
     hinunter und lauschte, ob er noch atmete.
    »Wollen Sie die letzten
     Worte eines Sterbenden hören?« fragte er leise.
    Ich fuhr zurück und
     stand auf. Hogue setzte sich ebenfalls auf und lehnte sich dann wieder zurück
     auf den Felsblock.
    Und dann befand ich mich zum
     dritten Mal innerhalb weniger Stunden auf der falschen Seite einer Schußwaffe.
    Er sagte: »Ich habe
     vorhin gehört, wie Sie näher gekommen sind, und ich habe all die
     Tage zuvor beobachtet, wie sie näher kamen …«
    »Das erstaunt mich.«
    »Es ist gefährlich,
     nachts durch die Wälder zu spazieren, wenn man sich nicht sehr gut
     auskennt.«
    Darauf hätte ich eine
     ganze Menge erwidern können. Ich sagte aber nur: »Schon möglich.«
     Dann schaltete ich die Taschenlampe aus und setzte mich neben den Anwalt
     auf den Boden.
    »Es gibt wilde Tiere in
     den Wäldern«, fuhr Hogue fort. »Nicht, daß sie den
     Menschen gefährlich werden - im Normalfall. Nur wenn sie in die Enge
     getrieben werden, wenn man sie nicht in Ruhe läßt.«
    »Wollen Sie mir
     vielleicht drohen?« fragte ich.
    Er zuckte mit den Schultern.
     »Eigentlich nicht. Aber ich wollte mich hierher zum Sterben legen
     und bin noch nicht tot.« Es klang fast träumerisch.
    »Wie wollen Sie denn
     sterben?« fragte ich.
    »Mein Herz«,
     sagte er. »Ich bin schwer krank, seit meinem zweiunddreißigsten
     Lebensjahr. Ich habe mich streng nach den Anweisungen meines Arztes
     gehalten, aber man könnte doch annehmen, daß das Herz im Fall
     einer Krise seinen Dienst versagen würde.« Er stieß die
     Luft aus; es klang fast wie ein Lachen.
    »Und wenn es das nicht
     tut?«
    »Vielleicht schlägt
     das Wetter um. Unterkühlung würde für den Rest sorgen. Und
     wenn ich morgen früh aufwache und noch nicht tot bin, dann erschieße
     ich mich. Ich weiß, es ist höchst unangenehm, und es macht mir
     Kummer, dieses schöne Stück Land erneut in Unruhe zu versetzen,
     aber dann muß es eben so sein.«   
    »Warum wollen Sie
     eigentlich sterben?« fragte ich.    
    »Natürliche
     Gerechtigkeit«, antwortete er. »Ich habe mit voller Absicht einen Menschen getötet.
     Das führte dazu, daß ein zweiter Mensch sterben mußte. Es
     war nicht meine Absicht, aber es war doch die direkte Folge meines
     Handelns. Und ich will nicht mehr weiterleben angesichts dieser
     Konsequenzen.« Er schwieg einen Augenblick, dann fügte er
     hinzu: »Zurückschauend muß ich gestehen, daß es ein
     ganz anderes Gefühl ist, einen Menschen getötet zu haben, als
     ich dachte. Es kommt einem fast unwichtig vor - aber auch unrichtiger.«
    Es hätte vieles gegeben,
     was ich von ihm wissen Sollte, aber ich fand nicht die richtigen Worte,
     ihn danach zu fragen.
    Er sagte: »Haben Sie
     die Blätter gesehen, die ich bei Betty gelassen habe?«
    »Ja.«
    »Sie muß sie im Büro
     gefunden haben«, sagte er traurig. »Arme Betty.« Dann
     fragte er: »Wollte sie Sie wirklich erschießen?«
    »Ja.«
    »Aber warum?« Das
     schien ihm rätselhaft und sonderbar zu sein.
    »Sie war sich darüber
     im klaren, daß ich wußte, wer Boyd umgebracht hatte. Und sie
     wollte mich töten, um Sie zu schützen.«
    »Eine höchst ungewöhnliche
     Tat.«
    »Sie war es gewohnt,
     Sie zu beschützen«, sagte ich. »Und es wäre eine
     letzte, spektakuläre Möglichkeit gewesen, Ihre Aufmerksamkeit zu
     erregen.«
    »Meine -
     Aufmerksamkeit?« Er dachte darüber nach.
    »Was sind Sie bloß
     für ein blinder, staubtrockener Mensch!« sagte ich.
    »Ich finde, es ist
     nicht an Ihnen, ein solches Urteil abzugeben«, widersprach er mir
     scharf. Dann änderte er seine Position, lehnte sich etwas steiler an
     den Stein. »Sie haben ja keine Ahnung, wie ich in den letzten fünfzehn
     Jahren gelebt habe.«
    »Sie brechen mir das
     Herz«, erwiderte ich spöttisch.
    »Das Herz«,
     wiederholte er. »Genau das ist der springende Punkt.« Dann
     begann er laut und aggressiv zu sprechen. »Von Natur aus bin ich ein
     äußerst aktiver Mensch«, sagte er. Ich sah, wie er seine
     rechte Hand auf mich zu bewegte» um seine Worte zu untersteichen.
     Ich glaube, es war ihm nicht einmal bewußt, daß er eine
     Pistole zwischen den Fingern hatte.
    »Nach meinem Militärdienst
     in Korea war ich Sozialhelfer in Detroit«, sagte er. »Haben
     Sie das gewußt?«
    »Nein.«
    »Wissen Sie, was es heißt,
     Sozialhelfer in Detroit zu sein?«
    »Nein.«
    »Für einen
     Menschen, der sich um die anderen kümmert,

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