Ein Grausames Versprechen
sollten. Roper sagte zu seinem Freund, es sei alles nicht so, wie es aussehe, Mrs. Kennedy habe nichts Unrechtes getan, sondern fürchte sich vor jemandem. Die Beamten haben inzwischen Ropers Handynummer und bemühen sich, das Gerät aufzuspüren.«
Ella zeichnete spitze Sterne in ihr Notizbuch. Nolan hatte sich gefürchtet, Deborah Kennedy fürchtete sich - vor Werner?
»Werner hat Lauren Yates erneut spüren lassen, dass er noch da ist«, sagte Kuiper. »Sie erhielt heute Morgen mit der Post ein Stofftier mit abgerissenem Kopf. Es gab keine Nachricht. Die Kriminaltechnik tut, was sie kann - mit Fingerabdrücken und so weiter -, aber sie sind nicht sehr optimistisch.«
Ella malte Kästchen um die Sterne. Wenn sie Werner wegen dreifachen Mordes erwischten, hatte eine Drohung per Post nicht viel zu besagen.
»Strong hat möglicherweise den jungen Mann mit der ausgekugelten Schulter identifiziert, den Lauren in der Nacht von Blakes Ermordung gesehen hat«, berichtete Kuiper weiter.
»Der Bursche heißt Matthew Flack«, sagte Strong. »Er war wiederholt in einer Notaufnahme wegen seiner Schulter und wurde außerdem ein paarmal tätlich angegriffen. Er arbeitet normalerweise auf der Wall Street und fährt mit Männern in ihren Autos, wohin sie wollen. In den Krankenhäusern haben sie verschiedene Adressen von ihm. Sieht aus, als würde er immer eine gewisse Zeit auf der Straße leben, ehe er eine Weile bei einem Freund unterschlüpft, um dann wieder rauszugehen. Noch habe ich ihn nicht erwischt, aber ich kriege ihn.« Es fehlte nur, dass Strong sich in die offene Hand schlug. Ella unterdrückte ein Lächeln.
Kuiper nickte. »Was ist aus den Leuten geworden, die sich zu der Zeit im Rosie’s aufhielten, als der Anruf auf Kennedys Handy von dort gemacht wurde?«
Detective Marion Philsiger blätterte in ihrem Notizbuch. »Lambert und ich haben mit Steve Fonti gesprochen, der als DJ dort war, mit Guy Perante, der als Rausschmeißer arbeitet, und mit Tanya Callaghan und Peter Lamond, beide hinter der Bar tätig. Alle bestreiten, das Telefon benutzt zu haben, oder jemanden gesehen zu haben, der es benutzte. Keiner von ihnen kannte Thomas Werners Namen; Perante kam er allerdings irgendwie bekannt vor, und er meinte, er könnte einmal im Club gewesen sein, er konnte aber nicht sagen, wann. Er arbeitet seit gut einem Jahr dort.«
Na toll, dachte Ella.
»Shakespeare?«, sagte Kuiper.
»Wir haben mit Dan Sommerson gesprochen, der als Aufbauhelfer für den DJ gearbeitet hat. Er wusste nichts. Dann haben wir mit Sal Rios geredet, dessen Familie der Laden teilweise gehört und der ab und an in einer Art Aufsichtsrolle dort arbeitet. Er sagte, er hat das Telefon nicht benutzt und auch niemandem die Erlaubnis gegeben, es zu benutzen.«
Er warf einen Blick zu Ella. Falls sie noch etwas zu Sal sagen wollte, war jetzt der richtige Moment dafür. Sie hielt den Blick auf ihr Notizbuch gerichtet. Murray zuckte mit den Achseln. »Das war’s.«
In der kleinen Küche bemerkte er anschließend: »Ich dachte, du würdest etwas von deinem Gefühl erwähnen.«
»Da hast du falsch gedacht.« Sie hielt eine Tasse in die Höhe.
Er nickte. »Ja, bitte.« Er trommelte mit den Fingern auf die Arbeitsplatte, während sie anfing, Kaffee zu machen.
Strong schaute zur Tür herein. »Ella, dein Telefon läutet.«
Sie schob Murray die Tassen hin und eilte zu ihrem Schreibtisch. »Marconi, Mordkommission.«
»Du magst Kuchen, oder?«, sagte Wayne. »Veronique Nolan hat mich gerade angerufen. Sie sagt, sie hat Neuigkeiten.«
27
Lauren nahm das Bier, das ihr Ziyad hinhielt. »Danke.«
»Keine Ursache.«
Sie saßen auf der Verandatreppe der Saleebas. Im Gartenhäuschen schenkte Felise Tom eine Tasse imaginären Tee ein, aber er war zu sehr damit beschäftigt, eine Geschirrtuchflagge einzuholen, um sie entgegenzunehmen.
»Er sieht ja wirklich richtig krank aus, was?«, sagte Ziyad lächelnd. »Ich bleibe extra zu Hause wegen ihm, und schon ist er wie durch ein Wunder wieder gesund.«
Sie stießen an, und Lauren trank einen tiefen Zug. Kristi hatte nach der Geschichte mit dem Stofftier Migräne bekommen und sich ins Bett gelegt. Lauren und Felise hatten draußen gespielt, bis das Seil der Reifenschaukel gerissen war und Felise zu weinen begonnen hatte, und Kristi hatte etwas aus ihrem Zimmerfenster geschrien; Ziyad hatte den ganzen Tumult gehört und sie zu sich gebeten, und Lauren war in ihrem Eifer praktisch über den Zaun
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