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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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kommt, und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst.«
    Ziyad war einen Moment still. »Und das ist bei ihm passiert?«
    »Nach einer Weile«, sagte Lauren. »Das Bergungsteam hat alles um ihn herum weggeschnitten, ich habe ihm vom Rücksitz aus zugeredet.«
    Sie sah das Ohr des Jungen, einen Blutspritzer auf dem Knorpel, das Ohrläppchen durch die Halskrause hochgeschoben, die sie ihm angelegt hatte. Sie sagte seinen Namen, nannte ihn Schätzchen, erzählte ihm, dass er sich prächtig halte, ganz wunderbar, dass er bald hier raus sein würde, und ja, seine Eltern seien benachrichtigt und würden ihn im Krankenhaus erwarten. Alles war gelogen. Sie schaute durch die Windschutzscheibe und sah einen Sanitäter, der Kristi auf eine Trage half. Kristis Gesicht war ihr zugewandt, der Mund stand offen. Lauren hatte den Kopf des Jungen gestreichelt und geflüstert, dass es ihr leidtue.
    »Und dann sagte jemand, dass das Herz stillsteht.« Sie trank einen kräftigen Schluck. »An diesem Punkt macht man dann Wiederbelebung so gut es geht, ohne große Rücksicht auf die weniger schweren Verletzungen.«
    »Man zerrt sie heraus?«
    »Wenn sie nicht binnen Minuten in einem Krankenhaus sind, werden sie sterben. Unter diesen Umständen zählt ein verlorenes Bein nicht. Wir haben ihn herausgeholt und während der ganzen Fahrt zur Notaufnahme bearbeitet.«
    Der schlaksige Körper des Jungen war im Rhythmus zu Laurens Kompressionen auf der Trage auf und ab geschaukelt und von einer Seite zur anderen, wenn der Sanka um eine Kurve raste. Sein Kopf war mit einem Ruck von der Matratze geschnellt, als sie über die Schwelle der Krankenhauszufahrt kamen. Die Ärzte hatten ihn sofort in den OP gebracht, und Lauren musste dem Drang widerstehen, ihnen zu folgen und vor der Tür zu warten, es war das Gefühl, für ihn verantwortlich zu sein, da sie als Erste bei ihm gewesen war, dass sie bei ihm bleiben sollte, weil er ihre Nähe brauchte. Stattdessen war sie zum Rettungswagen hinausgegangen und hatte mit dem Papierkram begonnen, hatte andere Sanitäter reden und scherzen hören und das Gefühl gehabt, ein Moment intensiven Schweigens wäre angebracht, eine Art Würdigung dieses Kampfes, der verloren gegangen war.
    »Aber er starb.«
    Ziyad berührte leicht ihren Handrücken. Sie drehte die Hand um und umklammerte seine Finger.
    »Sie hatten Kristi in ein anderes Krankenhaus gebracht, und als ich dort ankam, weinten wir um diesen Jungen, und auch weil sich herausgestellt hatte, dass Felise bei dem Unfall nicht verletzt worden war, aber einen Herzfehler hatte.«
    Alkoholbedingt, hatte der Arzt mit strenger Miene gesagt. Lauren hatte Kristi im Arm gehalten und eine Zukunft mit Gerichtsterminen und Sorge um die Gesundheit des Kindes vorausgesehen.
    »Das war mir nicht klar gewesen«, sagte Ziyad. »Nach dem, was Kristi gegenüber Tamsyn erwähnt hat, wusste ich das alles nicht.«
    »Ich habe Kristi eigentlich nie Einzelheiten erzählt, was den Jungen angeht«, sagte Lauren. »Das waren Dinge, die sie nicht wissen musste. Und ich glaube, die Art und Weise, wie sie es jetzt wahrnimmt, ist ein bisschen eine Schutzhülle gegen die Wahrheit. Ich meine, sie wurde angeklagt, sie machte eine Therapie, sie kam vor Gericht, erhielt eine hohe Geldstrafe und verlor den Führerschein, sie hat alles gehört, was vor Gericht gesagt wurde und die Familie des Jungen gesehen. Ich bin mir ziemlich sicher, sie hat seinen Geburtstag im Kalender angestrichen, und sie ist ohne Frage bedrückt, wenn es auf den Jahrestag des Unfalls zugeht. Aber ich dachte mir, sie muss nicht alles über seine letzten Augenblicke erfahren.«
    Ziyad drückte ihr die Hand. »Du bist eine gute Schwester, weil du sie davor schützt.«
    Lauren blickte zu den Kindern, die vom Gartenhäuschen herüberwinkten, und wünschte, sie hätte sie noch mehr beschützen können.
     
 
    Die Nolans wohnten in Concord. Das Haus war ein weiß getünchter Betonbau, gegenüber einem großen Wohnblock. Ella freute sich, hinter dem Haus nichts als Rasen und Garten zu sehen, denn viele Bewohner Sydneys teilten ihre Grundstücke heutzutage in kleine Parzellen auf.
    Sie folgte Wayne den breiten, geschwungenen Gehweg hinauf. Eine Dickschnabel-Würgerkrähe saß am Rand eines steinernen Vogelbads und sah sie böse an. Eine glänzende Messingglocke hing neben der Tür, aber Wayne klopfte lieber.
    Die Tür ging Sekunden später auf. »Hallo, Wayne, kommen Sie herein.« Die Frau war schlank, in den Fünfzigern,

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