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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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schätzte Ella. Ihr Haar war gescheitelt, braun, mit Grau durchsetzt. Ihre Augen strahlten übertrieben und ein bisschen verträumt, als wäre sie in Gedanken ganz woanders.
    »Detective Ella Marconi, Veronique Nolan«, sagte Wayne.
    Sie schüttelten sich die Hand. Mrs. Nolans Händedruck war fest und knochig. Ihre Haut war heiß, als hätte sie Fieber. »Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte sie.
    Sie führte sie ins Wohnzimmer und wies mit einer Handbewegung zur Sitzgruppe. Ella sank neben Wayne auf das braune Velourssofa. Veronique blieb stehen. Sie sah nervös aus.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, sagte Wayne.
    Veronique sah Ella an. »Sie bearbeiten den Fall Kennedy?«
    »Ja.«
    Veronique nickte. »Wayne hat mir von den Verbindungen zwischen Mr. Kennedy und Adrian erzählt.« Ihr französischer Akzent ließ den Namen wie Adrienn klingen. »Ich fühle mich schrecklich, wegen allem, was passiert ist.«
    »Nichts davon ist Ihre Schuld«, sagte Wayne.
    Sie begann, auf und ab zu laufen, gebot sich aber dann Einhalt. Sie kreuzte die Arme und fasste sich an den dürren Schultern.
    »Was ist?« Ella hörte echte Sorge in Waynes Stimme.
    Veronique griff nach einer Packung Papiertücher und wischte sich über die Augen, schnäuzte sich.
    »Vielleicht sollten wir zuerst Tee trinken? Und Orangenkuchen dazu?«
    »Was beunruhigt Sie so?«, fragte Wayne. »Ist es diese Neuigkeit, von der Sie mir erzählt haben?«
    Veronique senkte den Blick, dann griff sie in die Tasche ihrer Hose und zog ein gefaltetes Blatt Papier heraus. Sie hielt es Wayne hin, und er nahm es. »Entschuldigen Sie mich«, hauchte sie unter Tränen und eilte hinaus.
    Wayne entfaltete das Papier. Ella hörte das Klappern von Tellern aus der Küche. Sie rutschte näher zu ihm und begann zu lesen.
    Liebe Veronique, wenn du dies liest, dann, weil etwas Schlimmes passiert ist.
    »Du meine Güte«, sagte Wayne.
    Zuallererst sollst du wissen, dass es mir leidtut, dass ich dich liebe und immer lieben werde. Ich weiß nicht, wie alles endete, aber sei versichert, dass ich keine Angst hatte, denn meine letzten Gedanken waren bei dir.
    Ich möchte, dass du diesen Brief der Polizei gibst. Nicht irgendeinem Polizisten, sondern einem, den du hoffentlich ein wenig kennengelernt hast. Man hat mir in den letzten Wochen einen Argwohn gegenüber der Polizei eingeimpft, und auch wenn es vielleicht nicht der Wahrheit entspricht, was mir gesagt wurde, kann ich es nicht riskieren, dass diese Informationen nicht verwendet werden, es sei denn gegen dich.
    Ich schäme mich, es dir zu sagen, aber ich habe Unrecht getan. James Kennedy bat mich um Hilfe, und am Anfang schien es in Ordnung zu sein, nichts allzu Schlimmes, nur in Empfang nehmen und verteilen, wie ich es die ganze Zeit mache. Ich dachte nicht darüber nach, was in den Schachteln war, ich schickte sie einfach weiter. Die Bezahlung war gut. Ich brauchte das Geld, das Lagerhaus lief nicht sehr gut, ich wusste, dass ich es nicht mehr ewig betreiben konnte, und ich wollte für ein Jahr eine Reise nach Frankreich mit dir machen, damit du den Winter und Sommer deiner Jugend noch einmal erlebst.
    Aber Kennedy fing an, mir alles Mögliche zu erzählen, über den Mann, an den er die Kartons lieferte, über die Männer, für die er arbeitete. Der Chinese erzählte Kennedy, was wir transportierten, was er machte. Ice war plötzlich überall in den Nachrichten, und ich begriff, dass wir mit unserem Handeln zu dem Problem beitrugen. Wir fassten den Entschluss, es nicht mehr zu tun. Kennedy versuchte, es ihnen beizubringen, aber eines Tages dann, vor Monaten, brachte er den Mann, der für alles verantwortlich war, mit ins Lagerhaus.
    Ella packte Waynes Arm. »Thomas Werner wurde im Mai mit Kennedy in dessen Lieferwagen gesehen.«
    Dieser Mann machte uns deutlich, dass ein Ausstieg nicht infrage kam. Er sagte, wir würden mindestens so tief in Schwierigkeiten stecken wie er, wir würden alles verlieren und für lange Zeit ins Gefängnis wandern. Er sagte, er habe Leute bei der Polizei, die dafür sorgen würden, dass unsere Informationen über ihn nicht weitergegeben würden.
    Er sagte außerdem, wenn nötig würden wir von ebendiesen Leuten für immer zum Schweigen gebracht.
    »Vielleicht ist Nolan deshalb geflohen, und Deborah Kennedy hält sich aus diesem Grund weiter versteckt«, sagte Ella.
    Dieser Mann heißt Thomas Werner , hieß es in dem Brief weiter. Er ist Ausländer, eventuell ein Deutscher, seinem Akzent nach. Kennedy hat

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