Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
Vom Netzwerk:
Haus. Der andere Zeuge sah ihn am selben Tag, vom Ende der Straße aus, als er auf ein Grundstück ging, das entweder Marconis war oder eins ganz in der Nähe. Keiner dieser Zeugen konnte Werner auf dem Foto von der Flughafenkamera als den Mann identifizieren, den sie gesehen hatten.«
    Alles schön und gut, dachte Ella, aber das brachte sie nicht viel weiter. Sie würden von Glück reden können, wenn sie Werner dafür anklagen konnten, es sei denn, er hatte Fingerabdrücke hinterlassen, was sie bezweifelte. Werner war kein Vollidiot, und man musste nur ein bisschen fernsehen, um zu wissen, wie man welche vermied.
    Kuiper erzählte nun von dem Brandanschlag auf Ellas Auto vor dem Haus ihrer Eltern. »Das passierte heute Morgen kurz nach vier. Es gibt keine Zeugen für den Vorfall selbst, aber ein Taxifahrer berichtete, er wäre in der Nähe fast von einem blauen Ford gerammt worden. Er hat sich das Kennzeichen teilweise gemerkt, und wir glauben, dass es mit einem weiteren gestohlenen übereinstimmt.«
    »Der Wagen dürfte wohl ebenfalls geklaut sein, oder?«, sagte Murray.
    »Wahrscheinlich. Zwölf blaue Fordlimousinen vom Typ Falcon, wie von den Zeugen beschrieben, wurden allein im letzten Monat gestohlen.«
    »Wissen wir, wie er sich Zugang zu Ellas Haus verschafft hat?«, fragte Marion Philsiger. »Woher er wusste, wo sie wohnt?«
    »Wir können uns nur denken, dass der Maulwurf einen Abdruck ihrer Schlüssel gemacht hat, als sie hier im Büro in ihrer Tasche lagen«, sagte Kuiper. »Unsere Adressen sind alle hier in der Datenbank, vielleicht wurde Ella auch zum Haus ihrer Eltern verfolgt, oder da sie im Telefonbuch stehen und es nicht so viele andere Leute mit demselben Nachnamen gibt, könnte Werner die Adressen abgeklappert und ihren Wagen erkannt haben.«
    »Wo stehen wir, was den Maulwurf angeht?«, fragte Philsiger.
    »Mendelssohn und Greer gehen einer Reihe von Spuren nach«, sagte Kuiper und sah Ella an. Sie erwiderte den Blick. Selbstverständlich würde sie die Namen der drei Verdächtigen für sich behalten. »Das ist alles, was ich im Augenblick dazu sagen kann.«
    Ella sah auf das Gekritzel auf ihrem Block und fragte sich, wie das alles enden würde. Vielleicht lieferten Deborah Kennedys Informationen den Schlüssel. Oder vielleicht endete die Jagd nach dem Maulwurf damit, dass Mendelssohn Werner triumphierend in die Dienststelle führte.
    Oder vielleicht, dachte sie, schaffe ich es, indem ich Sal bearbeite und mit der Hilfe von Wayne.
     
 
    Der Brief steckte gefaltet in Sals Tasche, eine Ecke davon stach ihm bei jedem Schritt in den Oberschenkel, während er an den kleinen Fabriken und Werkstätten vorbeilief. Es störte ihn nicht, so wie es ihm nichts ausmachte, dass Leute in seine Richtung blickten, zufällig ihre Schweißermasken hoben oder in ihrem Gespräch innehielten, um die Asche von ihren Zigaretten zu klopfen, wenn er sie passierte. Heute war der letzte Tag, an dem er zu Preston’s Plastics gehen würde, und mit diesem Wissen fühlte er sich wieder stark. Er würde Thomas den Brief geben, und Thomas würde den Laden verwüsten und dann nach Hause fahren, um seine Rückkehr nach Österreich zu planen. Er würde wahrscheinlich gerade vor irgendwelchem Nachmittagsschrott im Fernsehen auf dem Sofa lümmeln, Toast essen und auf den Boden krümeln, wenn die Polizei an die Tür hämmerte.
    Mit einem Lächeln überquerte er den Vorhof von Preston’s Plastics.
    In der Fabrik arbeitete Colin Preston an einer Maschine, die sehr laut war und einen höllischen Gestank produzierte. Er sah auf und nickte Sal zu. Sal nickte ebenfalls und klopfte dann an die Tür auf der Rückseite. »Ich bin’s.«
    Thomas öffnete. Plötzlich etwas nervös, kramte Sal den Brief aus der Tasche und hielt ihn Thomas hin.
    Thomas bedeutete ihm hereinzukommen.
    »Ich muss los«, sagte Sal. »Julio …«
    »Komm rein, damit ich die verdammte Tür schließen kann.«
    Thomas zerrte ihn am Arm hinein. Sal schwand der Mut. Die Heizlüfter surrten. Es war heißer denn je, und Thomas’ nackte Brust glänzte vor Schweiß.
    Sal bemühte sich, ruhig zu atmen. »Ein Chinese hat ihn zum Haus gebracht.«
    »Er ist schon offen«, sagte Thomas.
    »Er hat nach Mr. Rios gefragt.«
    Thomas fischte das Blatt heraus und ließ den Umschlag auf den Boden fallen. Sal erschien das Knistern des Papiers, als er den Brief entfaltete, plötzlich lauter als Prestons Getöse draußen. Thomas entfernte sich von ihm, während er die Nachricht las, und

Weitere Kostenlose Bücher