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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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loslegte. »Okay.«
    »Danke. Ciao, bella .«
    Sie musste erst die Nummer des Krankenhauses im Telefonbuch nachschlagen. Dort stellten sie sie zum Zimmer ihrer Mutter durch.
    »Hi, Mum.«
    »Ella! Geht es dir gut?«
    »Eigentlich bin ich sehr erschöpft«, sagte sie, den Hörer zwischen Kissen und Ohr geklemmt. »Ich war seit gestern Morgen auf den Beinen.«
    »Sie sollten dich nicht so hart hernehmen.«
    »Es war meine Entscheidung zu bleiben. Es ist ein großer Fall«, sagte Ella. »Was macht deine Infektion?«
    »Besser, schon ganz verschwunden.«
    Ja, klar.
    »Hast du wegen Urlaub gefragt?«
    »Das geht nicht, bei so einem Fall.«
    »Sie werden doch wohl nicht alle Leute dafür brauchen, oder?«
    Ella gähnte mächtig. Sie spürte, wie der Schlaf sie wieder überkam. »Es tut mir wirklich leid, Mum, aber ich muss Schluss machen.«
    »Wenn du musst.«
    »Es tut mir leid. Wir sprechen morgen wieder.«
    Sie ließ das Telefon auf den Boden fallen und kroch tiefer unter die Decke. Endlich ein großer Fall, ich habe meinen großen Fall …
     
 
    Joe saß bei laufendem Motor im Rettungswagen, als Lauren ein paar Minuten vor sechs eintraf. Sie sprang hinein und schlug die Tür zu, und Joe fuhr schnell aus der Station. »Wir helfen der Tagschicht bei einem Brandfall in Darlo. Alle anderen sind im Einsatz.« Er donnerte die George Street hinunter. »Wenn es so weitergeht, wird das eine beschissene Nacht heute.«
    Lauren versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Sie würde nicht mit Joe reden können, ehe der Einsatz beendet war. »Ist es schlimm?«
    Joe nickte. »Versuchter Selbstmord.« Er bremste scharf, als ein Fußgänger vor ihnen über die Straße rannte. »Der Typ hat sich mit Benzin übergossen und angezündet. Er ist in einem Penthouse im achten Stock, und der Aufzug ist hin.«
    Lauren holte tief Luft. Der Einsatz würde mindestens eine Stunde dauern. Dann mussten sie vielleicht in die Rettungsstation zurück, um zu duschen und sich umzuziehen. Bei schlimmen Brandverletzungen roch man hinterher wie gebratenes Fleisch, und es war kein angenehmer Geruch.
    Wir werden also eine Weile nicht zum Reden kommen. Denk erst mal nicht an die Sache, kau nicht drauf herum.
    Als wäre das nur im Entferntesten möglich.
    »Hast du Handschuhe?«, fragte sie.
    Joe nickte.
    Lauren holte für sich selbst ein Paar hervor und zog sie an, während Joe in die Straße einbog. Der Verkehr staute sich, da sich die Autos an den Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst vorbeiquetschen mussten. Joe hielt hinter ihnen an. Lauren griff nach dem Funkgerät. »Vierunddreißig ist vor Ort.«
    »Danke, Vierunddreißig«, kam es aus der Zentrale.
    Es knisterte im Funkgerät. »Achtunddreißig an Zentrale, habe ich die Erlaubnis, direkt mit Vierunddreißig zu sprechen?«
    »Nur zu, Achtunddreißig.«
    »Achtunddreißig an Vierunddreißig, baut die Rolltrage in der Eingangshalle auf, dann bringt das Tragetuch, saubere Laken und eine Decke nach oben, danke.«
    »Vierunddreißig hat verstanden«, sagte Lauren.
    »Jacob hört sich glücklich an«, bemerkte Joe.
    »Seine erste große Verbrennung.« Lauren nahm das zusammengerollte Plastiktragetuch und die Laken, die ihr Joe aus dem Fahrzeug reichte. Er sprang aus der Hecktür und zog die Trage heraus; Passanten beobachteten, wie er sie über den Bordstein in die Eingangshalle des Gebäudes steuerte, wo ein Mann mittleren Alters in gebügelter Jeans und einem weißen Hemd seine Post auf den Boden fallen ließ, und ein Ende der Trage ergriff, um zu helfen.
    »Recht so, mein Freund«, sagte Joe. »Wo ist die Treppe, die wir herunterkommen werden?«
    »Dort.« Der Mann zeigte auf eine schwere graue Tür. Joe ließ die Trage auf halbe Höhe hinunter und stellte sie so auf, dass sie den Patienten im Tragetuch mit den Füßen voran darauflegen konnten, wenn sie durch die Tür kamen.
    »Haben Sie kurz Zeit?«, sagte Joe zu dem Mann. »Ich habe eine wichtige Aufgabe für Sie. Bleiben Sie hier, und bewachen Sie das Ding, und passen Sie auf, dass es niemand bewegt, okay?«
    Der Mann nickte ernst.
    »Danke, mein Freund«, sagte Joe und folgte Lauren zu der grauen Tür. »Wir wissen es zu schätzen.«
    Ihre Schritte hallten im Treppenhaus. Die Luft war kühl und roch nach Farbe und Zement. Als sie den achten Stock erreichten, schnauften sie beide heftig. Lauren zog die Tür auf, und der Geruch verbrannten Fleisches schlug ihr entgegen. Sie schnitt eine Grimasse in Richtung Joe.
    Die Tür zum

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