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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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Gesicht. »Hallo.«
    »Alles okay?«
    Lauren nickte und lächelte. »Und bei dir?«
    Kristi lächelte ebenfalls und zog die Tür sanft zu.
    Lauren sank tiefer ins Wasser und wünschte, sie wäre tatsächlich in Ordnung. Die Muskeln in ihren Schultern waren harte Knoten . Sie schloss die Augen und spürte, wie sich die Wärme des Wassers mit dem Brodeln in ihr verband.
    Das Telefon läutete. Sie hörte, wie sich Felise mit ihrer hohen, klaren Stimme meldete, dann klopfte es an der Tür. Felise kam mit dem schnurlosen Telefon in der Hand herein. »Es ist für dich.«
    »Wer ist es?«
    Felise hielt den Hörer ans Ohr. »Wer ist da, bitte?« Sie lauschte und sagte dann zu Lauren: »Er ist dein Freund.«
    Wahrscheinlich Joe. Lauren stieg aus der Badewanne und wickelte sich in ein Handtuch, dann nahm sie den Hörer. »Du rufst hoffentlich nicht an, um dich für heute Nacht krankzumelden.«
    »Ist die Kleine die, wofür ich sie halte?«, sagte die männliche Stimme mit dem ausländischen Akzent.
    Thomas.
    »Sie klingt nett. Ich sollte sie kennenlernen.«
    Lauren sank auf den Rand der Badewanne. Felise hüpfte vor dem Waschbecken auf und ab und versuchte, ihr Gesicht im Spiegel zu sehen, dann kam Kristi hereingewuselt und steckte die Hand ins Badewasser.
    »Bist du fertig?«, sagte sie.
    Lauren schaffte es zu nicken. Woher wusste er, wo sie wohnten?
    »Hat keinen Sinn, es zu vergeuden.« Kristi drehte sich zu Felise um. »Ab in die Wanne, Fräulein.«
    Felise murrte, begann aber, ihr Kleid aufzuknöpfen.
    »Was tut sie jetzt?«, sagte Thomas.
    »Nichts.« Lauren wandte sich ab, als könnte er durch das Telefon ins Zimmer sehen. Wenn sich ihre Beine kräftiger anfühlten, würde sie aufstehen und nach draußen gehen. Sie sollte eigentlich auf der Stelle auflegen, aber sie war wie gelähmt.
    »Ich sollte sie wirklich kennenlernen«, wiederholte Thomas.
    »Ach ja, glaubst du?« Laurens Nackenhaare stellten sich auf.
    Kristi sah sie an.
    »Ja«, sagte Thomas. »Und ich werde sie kennenlernen, wenn du nicht genau tust, was ich dir sage.«
    Alles in Ordnung? , formte Kristi mit den Lippen. Lauren deckte das Mundstück mit der schweißnassen Hand ab. »Es geht nur um die Arbeit.«
    »Du solltest lieber die Detectives anrufen, die den Fall bearbeiten, und erklären, dass du dich geirrt hast«, sagte Thomas.
    »Ich weiß nicht, ob sich das machen lässt.« Kristi schielte wieder zu ihr. »Wegen meines Dienstplans, meine ich«, fügte Lauren an.
    »Du hast vierundzwanzig Stunden.«
    »Aber …«
    »Das ist ein ziemlich altes Haus, in dem ihr da wohnt«, sagte Thomas. »Man muss vorsichtig sein mit so alten Häusern.«
    Sie saß wie erstarrt.
    »Da können schlimme Dinge passieren.«
    Hör dir das nicht an. Leg auf! Leg auf! Aber sie war unfähig sich zu rühren.
    »Stell dir vor, wie du nach einer Nachtschicht nach Hause kommst, und als Erstes riechst du den Rauch, dann siehst du die Feuerwehrfahrzeuge, und wenn du näher kommst, drehen sich die Polizisten mit ernster Miene zu dir um, und du weißt auch ohne, dass sie etwas sagen …«
    Lauren schaltete das Gerät ab. Kristi kniete vor der Wanne und seifte Felises schmalen Rücken ein. Lauren nahm die Abdeckung von dem schnurlosen Telefon und riss die Batterie heraus.
    »Wieso rufen sie dich an?« Kristi klatschte den Waschlappen ins Wasser. »Freizeit ist Freizeit. In der sollten sie dich in Ruhe lassen.«
    »Au«, sagte Felise. »Du ziehst an meinen Haaren.«
    »Entschuldigung, Schätzchen.« Mit einer Hand hielt Kristi Felises widerspenstiges blondes Haar hoch, mit der anderen drückte sie den Waschlappen in ihren Nacken. »Besser so?«
    Felise kicherte. Lauren klemmte ihre Hände und das tote Telefon zwischen die Knie.
     
 
    Thomas weiß alles.
    Lauren war wie benommen, als sie sich anzog.
    Thomas weiß alles!
    Aber wie konnte das sein?
    Sie knöpfte ihre Uniformbluse zu, dann sah sie in den Spiegel, als sie die Schulterklappen festmachte. Sie sah gehetzt aus. Sie fühlte sich gehetzt.
    Wie zum Teufel konnte er Bescheid wissen?
    Sie setzte sich auf ihr Bett und überlegte, was sie tun sollte. Es war Kristis größte Furcht, Thomas könnte eines Tages auftauchen und ein Teil von Felises Leben werden wollen, deshalb würde sie allein bei der Erwähnung, dass er im Lande war, ausrasten. Ihr dann auch noch zu sagen, dass er sich gemeldet und Drohungen ausgesprochen hatte, war unvorstellbar. Aber sie unschuldig und ahnungslos hierzulassen - beschwor das eine Katastrophe nicht

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