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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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genäht werden muss. Ich hatte viel Glück.«
    Kristi krümmte sich. Ella fühlte sich selbst ein wenig schwach. Sie sah in den Garten hinaus. Das kleine Mädchen ließ sich hin und wieder von seiner Teerunde ablenken und schaute zu ihnen herein.
    »Ich muss Ihnen noch etwas sagen.« Lauren setzte sich wieder. »Thomas hat mich gestern angerufen und gedroht, das Haus niederzubrennen, wenn ich meine Aussage darüber, was Kennedy gesagt hat, nicht zurückziehe.«
    Ella und Murray wechselten einen Blick. Die Details von Kennedys letzten Worten waren nicht an die Medien gegeben worden.
    »Mit wem hatten Sie über die Sache gesprochen?«, fragte Murray.
    »Nur mit Joe, der dabei war«, sagte Lauren. »Und mit Ihnen und dem uniformierten Beamten im Krankenhaus. Heute habe ich es Kristi erzählt.«
    Ella sah Kristi an.
    »Wem sollte ich es denn sagen?«, brauste Kristi auf.
    »Ich muss Sie das fragen.«
    Kristi senkte den Kopf wieder. »Ich habe mit niemandem über irgendetwas davon gesprochen.«
    »Was für ein Mensch ist Joe?«, fragte Ella.
    »Er würde es keiner Seele verraten«, sagte Lauren.
    Dann mussten sie eine undichte Stelle in Betracht ziehen. In ihrer Dienststelle, oder vielleicht im Krankenhaus. Ella verstand, warum Lauren gezögert hatte, ihr etwas zu sagen. Drohung war Drohung, und wenn Werner bereits so viel wusste, wer konnte wissen, was er noch in Erfahrung brachte.
    »Da ist noch etwas«, sagte Lauren. »Vor etwa einem halben Jahr habe ich eine Leiche in einer Gasse gefunden.«
    »Der Fall Blake«, sagte Ella.
    Lauren nickte. »Das war ebenfalls Thomas. Er war noch dort. Er griff mich an und drohte, mich umzubringen, wenn ich erzählte, dass ich ihn gesehen hatte. Ich wusste, wer das Opfer war; ich hielt es für das Beste, zu tun, was er sagte. Also habe ich den Beamten erzählt, ich hätte nichts gesehen.«
    In Ellas Kopf drehte sich alles. Thomas Werner war ein Doppelmörder … Umso mehr Grund, ihn zu erwischen. Aber Laurens Status als Zeugin war jetzt beschädigt.
    »Ist Ihnen klar, was Sie da zugeben?«, sagte sie.
    »Ich fand, Sie müssten alles wissen«, sagte Lauren.
    »So ist es«, warf Murray ein.
    »Wenn wir vor Gericht gehen, wird das herauskommen«, sagte Ella. »Die Verteidigung wird behaupten, Sie lügen grundsätzlich, weil Sie in diesem Punkt gelogen haben. Außerdem wird der Fall Blake wieder geöffnet, man wird Sie noch einmal vernehmen, und Sie könnten wegen Meineids belangt werden.«
    Lauren holte tief Luft, dann zuckte sie zusammen und legte die Hand in den Rücken. »Ich verstehe.«
    Ella schaute in ihr Notizbuch. Was sie nicht sagte, war, dass die Gefahr für Lauren wahrscheinlich größer war, als sie sich vorstellten. Sie war die Schlüsselzeugin, die Werner wegen zwei Morden hinter Gitter bringen konnte. Er hatte bereits einen Anschlag auf ihr Leben verübt, nur einen Tag nach der ursprünglichen Drohung. Was würde er als Nächstes tun?
    »Kristi, ich muss Ihnen auch ein paar Fragen stellen. Fühlen Sie sich in der Lage dazu?«
    Kristi nickte knapp.
    »Sie haben mit Thomas Werner zusammengelebt, ist das richtig?«
    »Vor etwa fünf Jahren, ja«, sagte sie. »Wir hatten eine Wohnung in King’s Cross, für neun oder zehn Monate.«
    »Wie haben Sie sich kennengelernt?«
    »In einem Club in der Innenstadt, der Marble Bar. Ich war in einer Gruppe von …«
    »Drogenkonsumenten«, sagte Lauren.
    »Ja, gut«, sagte Kristi. »Ich bin jetzt clean, seit dem Autounfall. Ich trinke nicht einmal Alkohol. Ich bin professionelle Mosaikkünstlerin und muss einen klaren Kopf behalten.«
    »Wann haben Sie Thomas Werner zuletzt gesehen?«
    »Kurz vor dem Autounfall«, antwortete Kristi. »Vor etwas über vier Jahren. Ich war mit Felise schwanger. Nach dem Unfall behielten sie mich im Krankenhaus, bis sie zur Welt kam, und dann brauchte sie eine Herzoperation. Er hat sich nie blicken lassen. Lauren ging zu unserer Wohnung, aber er war verschwunden. Dann erhielten wir einen Brief aus Österreich, in dem stand, dass man ihn wegen Überziehung seines Visums ausgewiesen habe, und es tue ihm leid, aber er könne nie mehr zurückkommen.«
    In Werners Akte beim Einwanderungsbüro hatte nichts von einer Ausweisung gestanden.
    »Wir haben es nicht geglaubt, aber das war uns egal«, sagte Lauren. »Wir wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben.«
    »Und seitdem gab es keinen Kontakt? Nicht einmal ein Telefongespräch?«
    Kristi schüttelte den Kopf. »Bis er Lauren gestern anrief.«
    »Wussten Sie, dass

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