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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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er wieder in Australien war? Hatte jemand aus Ihrem Freundeskreis von ihm gehört oder ihn getroffen?«
    »Ich habe mit niemandem aus dieser Zeit mehr Kontakt«, erwiderte Kristi. »Ich habe einen kompletten Schlussstrich gezogen.«
    »Wir müssen wissen, wie wir die Leute erreichen können«, sagte Ella.
    »Ich habe mein Adressbuch von damals weggeworfen, aber ich sage Ihnen, was ich noch weiß.« Kristi sah aus dem Fenster, wo Felise lachend auf der Schaukel saß. »Alice Leslie und Reynaldo Gamboa waren wahrscheinlich der Kern unserer Gruppe. Er war so ein kleiner, leidenschaftlicher Südamerikaner mit kahl rasiertem Schädel. Alice war rothaarig und überragte ihn ein ganzes Stück. Sie lebten in einem Haus in der South Dowling Street, die Nummer weiß ich nicht mehr, aber es war groß und purpurfarben, auf der Paddington-Seite.«
    Ella machte sich Notizen. »Weiter.«
    »Chrystal Fowler, Amos Lucas und Becca Van Sprang - zwei Wörter - hatten eine Wohnung in Darlinghurst, in der Liverpool Street. Scheußlich verdreckte Bude. Unsere war allerdings auch nicht besser.« Sie zuckte mit den Achseln. »Das war’s.«
    »Und Sie haben seit mehr als vier Jahren niemanden von diesen Leuten gesehen?«
    »Chrystal hat mir eine Karte ins Krankenhaus geschickt, als Felise zur Welt kam, aber das war alles«, sagte sie. »Ich habe nicht versucht, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, weil ich wie gesagt einen Schlussstrich ziehen wollte.«
    Ella nickte. »Wir müssen jetzt erst einmal mit unserem Chef über das alles sprechen, aber danach komme ich wieder und sage Ihnen Bescheid, wie es weitergeht. Die ersten Schritte werden sein, Ihr Haus zu überwachen und das Telefon abzuhören, für den Fall, dass Werner wieder anruft.«
    »Wenn er wieder hier auftaucht, schnappen Sie ihn sich also?«, sagte Kristi.
    »Wir werden warten.« Ella lächelte, aber Kristi erwiderte es nicht. »Die Spurensicherung wird noch eine Stunde, vielleicht zwei, in Ihrem Haus zu tun haben, dann können Sie zurückgehen.«
    »Aber wir werden heute Nacht doch wohl nicht hier schlafen, oder?«, sagte Kristi zu Lauren.
    »Ich verstehe Ihre Ängste«, sagte Ella, »aber es wäre am besten, Sie würden so weit wie möglich bei Ihrem normalen Tagesablauf bleiben. Zum Beispiel zu Hause schlafen, den üblichen Weg zur Arbeit fahren und so weiter.«
    »Dann benutzen Sie uns also als Köder?«, sagte Kristi.
    »Sie müssen ihn erwischen«, warf Lauren ein.
    »Wie gesagt, ich komme später wieder, um alles genau mit Ihnen durchzugehen«, sagte Ella. »In der Zwischenzeit werden Beamte nebenan sein, und Sie können mich jederzeit wegen Fragen oder Sorgen anrufen. Egal, was es ist.«
    Sie gab Lauren noch eine Karte. Sie hätte gern etwas darüber gesagt, wie gut sich Lauren gegen Werner gewehrt hatte, aber es erschien ihr dumm, eine solche Bemerkung zu machen, wenn die Frau um ihr Leben gekämpft hatte. Gratuliere, Sie haben überlebt. Nein.
    »Kommen Sie für den Augenblick klar?«, sagte sie. »Gibt es noch etwas, worüber Sie sprechen wollen?«
    Lauren schüttelte den Kopf. Kristi war zur Terrassentür gegangen und sah zu den Kindern hinaus, die gerade mit Ziyad rangen.
    »Bis bald dann.«
    Draußen im Wagen stellte Ella fest, dass sie zitterte. Der Fall nahm monströse Formen an. Zwei Morde, plus ein versuchter Mord, eine undichte Stelle irgendwo im Apparat und ein Ausländer mit falschem Pass im Land. Etwas, in das sie sich verbeißen konnte, wie wahr. Aber Lauren steckte mitten in der ganzen Geschichte und hätte bereits um ein Haar mit ihrem Leben dafür bezahlt.
    Murray startete den Wagen, und Ella schnallte sich an. Sie sah zu dem alten Haus hinauf, als sie wegfuhren. Überwachung war gut, und Telefonüberwachung war nützlich vor Gericht, aber ein zu allem entschlossener Mann konnte immer einen Weg finden, um zu bekommen, was er wollte.
     
 
    Lauren setzte sich in den Eingang des Gartenhäuschens und hielt sich eine Eispackung an den Kopf. Sie musste den Rücken gerade halten, sonst schmerzte die Wunde. Mit der Schulter an den Türrahmen gelehnt, beobachtete sie Felise und Tom, die so taten, als wären sie junge Hunde, und im Gras herumtollten.
    Kristi und Tamsyn waren in der Küche. Sie sah durch den offenen Eingang, wie sie sich unterhielten. Kristi weinte. Tamsyn strich ihr übers Haar und nahm sie in die Arme.
    Lauren blickte auf ihre Füße. Nachdem es passiert war, war ihr erster Gedanke gewesen, Kristi anzurufen, aber als ihre Schwester eingetroffen war,

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