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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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paar Tränen und beugte sich hinunter, um den Hund zu küssen.
    »Nur noch ein paar Fragen«, sagte Ella. »Hat James je davon gesprochen, dass er irgendwie in Schwierigkeiten war?«
    »Nein.«
    »Haben Sie ihn einmal den Namen Thomas Werner erwähnen hören?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ist das der, den Sie für den Täter halten?«
    »Sein Name ist im Zuge der Ermittlungen aufgetaucht, das ist alles«, sagte Ella. »Hat James je beunruhigt oder bedrückt gewirkt?«
    »Er war ein sehr ausgeglichener Mensch, der sich von nichts aus der Ruhe bringen ließ, soweit ich feststellen konnte«, sagte sie. »Allerdings ist es einmal passiert, bei unserem vorletzten Treffen, glaube ich, dass er einen Anruf auf seinem Handy entgegennahm, über den er nicht sehr erfreut zu sein schien.«
    Ella beugte sich vor. »Worum ging es?«
    »Das hat er nicht gesagt. Wir waren im Park, und er hat sich ein wenig von mir weggedreht, während er telefonierte. Ich dachte zunächst, dass es vielleicht seine Frau war.«
    »Konnten Sie etwas von dem Gespräch verstehen?«
    »Man merkte, dass sie stritten. James sagte: ›Nein, nein. Ich sagte doch, ich will das nicht mehr tun. Keiner von uns will es.‹« Sie zuckte mit den Achseln. »Dann bin ich weggegangen, damit er ungestört war.«
    »Was hat er anschließend darüber gesagt?«
    »Nichts. Ich dachte, er wird es mir schon erzählen, wenn er will, und wenn nicht, dann geht es mich nichts an.«
    »Aber Sie dachten, es sei seine Frau gewesen?«
    »Ich wusste nicht, wer es war, aber das war mein erster Gedanke, ja.«
    »An welchem Tag war das, wissen Sie das noch?«
    Sie überlegte einen Moment. »Das letzte Mal, dass ich ihn getroffen habe - und mit ihm gesprochen, meine ich -, war Donnerstag, der 12., und der Anruf war eine Woche zuvor, am Mittwoch.«
    »Der 4.«, sagte Murray nach einem Blick auf einen Wandkalender über dem Schreibtisch.
    »Das dürfte hinkommen.«
    »Um welche Zeit ungefähr?«
    »Am Abend«, sagte sie. »Halb sieben, vielleicht Viertel vor sieben.«
    Ella nickte. Das war sehr gut. Sie hatten die Verbindungsliste für Kennedys Handy, deshalb sollte dieser Anrufer, mit dem er gestritten hatte, nicht allzu schwer ausfindig zu machen sein. Sie überlegte, ob die Beobachterin im Rollstuhl diesen anderen Mann ebenfalls gesehen hatte, vielleicht wie er in ein Auto stieg oder aus einem. Ach, es fügte sich alles wunderbar zusammen.
    »Wo haben Sie in Brisbane gewohnt?«, fragte Murray.
    »Bei meiner Tochter«, sagte sie. »Ich kann Ihnen Adresse und Telefonnummer geben, damit Sie überprüfen können, ob ich wirklich da oben war. Und Stan O’Connor von nebenan kann Ihnen sagen, dass er sich für die paar Tage um Pepper und meine Post gekümmert hat. Ich würde es allerdings begrüßen, wenn Sie über die Art meiner Beziehung zu James nichts verlauten ließen.«
    »Das verstehen wir, Mrs. Flinders«, sagte Ella. »Danke, dass Sie sich gemeldet haben.«
     
 
    »Du riechst nicht nach Leichenschauhaus, ehrlich«, sagte Joe, als Lauren den Rettungswagen rückwärts in die Station fuhr.
    »Du würdest es nicht merken.« Lauren stellte den Motor ab. »Weil es an dir ebenfalls hängt.«
    Sie ging zu ihrem Spind und sprühte sich von oben bis unten mit Deo ein.
    Als sie zurückkam, verzog Joe das Gesicht. »Aber jetzt riechst du.«
    Ihr Handy läutete. »Alles klar?«, sagte Ella.
    »Keine Probleme hier.«
    »Tragen Sie den Peilsender?«
    »Na sicher.« Lauren berührte ihre Tasche. »Gab es irgendwelche Anrufe im Haus?«
    »Bisher nicht. Er hat sich hoffentlich wieder in sein Loch verkrochen«, sagte Ella. »Ich melde mich später noch einmal.«
    Lauren steckte ihr Handy wieder an den Gürtel. Joe saß auf der Arbeitsfläche und ließ die Beine baumeln. »Was macht dein Rücken?«, sagte er. »Die Bahre zu heben war kein Problem?«
    »Es geht ganz gut«, sagte sie. »Wieso?«
    »Komm mit.«
    Er ging in den Ruheraum und schob die Liegen und den Fernseher an die Wand.
    »Hast du vor, Staub zu saugen?«, fragte Lauren. »Soll ich dir dabei zusehen?«
    »Ähm«, begann er, »als junges Bürschchen bei der Marine habe ich ein paar Selbstverteidigungstechniken gelernt. Eins haben sie uns nämlich beigebracht: Man kann einmal Glück haben, aber selten zweimal.«
    »Ein ermutigender Gedanke.«
    »Gewarnt sein, heißt gewappnet sein«, sagte er. »Das Wichtigste ist, fühlst du dich in der Lage dazu?«
    Sie zuckte mit den Achseln und bemühte sich, langsam zu atmen. »Fang einfach mal

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