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Ein Hauch von Kirschblüten

Ein Hauch von Kirschblüten

Titel: Ein Hauch von Kirschblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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verloren.
    „Bevor wir auf deine Gefühle zu
sprechen kommen ... Bist du von allen guten Geistern verlassen? Du kannst
doch nicht mit einem Fremden schlafen, ohne dich zu schützen!“
    „Das weiß ich selbst, Hase.“
    „Nenn mich jetzt bloß nicht Hase.
Ich bin stinkwütend auf dich. Du bist doch sonst nicht so verantwortungslos?“
    „Der Schnelltest ist negativ. Die
Ergebnisse des Bluttest bekomme ich in zwei Monaten.“
    „Und bis dahin drehen wir beide
durch!“
    „Ich glaube ihm.“
    „Und auf welcher Basis? Weil er
so gut war? Glaubst du, er ist ein Naturtalent? Wer weiß, mit wie vielen Männer
der schon geschlafen hat?“
    All diese Vorwürfe hatte Jan sich
selbst schon hundert Mal gemacht. Es brachte ihn kein Stück weiter, dass Katja
seine Gedanken noch einmal laut aussprach.
    „Du kannst mir glauben, dass ich
über all das selbst nachgedacht habe. Es ist bloß so: Die Angst um meine
Gesundheit wird von Tag zu Tag unwichtiger. Ich habe das Gefühl, innerlich
auszubluten. Es zerreißt mir das Herz, an ihn zu denken. Ich weiß nicht einmal
seinen Nachnamen. Das heißt, dass ich ihn nie wieder sehen werde.“
    Jan spürte die Feuchtigkeit in
den Augen und presste die Lider aufeinander. Das tiefe Luftholen brannte in den
Lungen wie Feuer.
    Plötzlich fand er sich in Katjas
Armen wieder. Sie hielt ihn fest, und das hatte zur Folge, dass ihm die Tränen
wie Sturzbäche über die Wangen liefen.
    „Ich bin rettungslos verloren,
Süße.“
    „Das tut mir so leid“, flüsterte
sie und streichelte über sein Haar. „Wenn ich wüsste, wie ich dir helfen
kann …“
    „Mir ist nicht mehr zu helfen“,
versuchte er zu scherzen und schniefte.
    Katja reichte ihm ein Taschentuch
und grinste. „Erste Stufe im Verarbeiten von Liebeskummer: Eiscremeorgie.“
    „Hast du Schokoladeneis und
reichlich Eierlikör da?“
    „Natürlich habe ich das.“
    Es ging ihm natürlich nicht
besser, doch er brachte ein Schmunzeln zustande, als Katja wenig später mit
zwei großen Schüsseln zurückkam, es sich auf dem Sofa neben ihm bequem machte
und fast die halbe Flasche Eierlikör über den beiden Eisportionen verteilte.
Sie drückte ihm einen großen Löffel in die Hand.
    „Dann prost und lass es dir
schmecken.“
    „Du bist ein Schatz!“
    „Ich weiß!“

Gute Nachrichten
     
    Jan atmete tief durch,
unterschrieb den Vertrag und reichte ihn an den Makler weiter.
    „Ich gratuliere Ihnen, Herr Burg.
Da haben Sie sich wirklich eine schöne Immobilie ausgesucht.“
    Jan bedankte sich und hatte einen
einzigen Wunsch: Der schmierige Typ sollte so schnell wie möglich verschwinden.
Einzig die Tatsache, dass er unbeschreiblich schöne Wohnungen zu halbwegs
erschwinglichen Preisen in seinem Repertoire aufweisen konnte, hatte Jan ihn
drei Wochen lang ertragen lassen. Der Tipp war von einem seiner neuen Kollegen
in der Klinik gekommen. Wie man mit einem solchen Kerl wie diesem Makler
befreundet sein konnte, war Jan ein Rätsel.
    Er versuchte zu lächeln.
Zumindest die Freude über die Wohnung brauchte er nicht zu heucheln.
    „Sobald die Zahlung der Kaution
und meiner Gebühr eingegangen ist, können Sie die Schlüssel in meinem Büro
abholen.“
    „Dürfte ich noch ein paar Minuten
allein bleiben? Ich würde gern ein paar Maße aufnehmen.“
    „Aber natürlich, Herr Burg. Eine
wirklich schöne Wohnung.“
    Der Makler reichte ihm die Hand.
Jan hatte im Vorfeld bereits das Bedürfnis, sich zu waschen. Warm und
verschwitzt umschlossen die Finger die seinen.
    „Ich wünsche Ihnen noch einen
schönen Tag und alles Gute in Ihrem neuen Zuhause.“
    „Vielen Dank! Ihnen auch einen
schönen Tag.“
    Jan schloss die Tür. Puh! Der
Kerl war endlich weg.
    Er ging zuerst ins Bad, wusch
sich die Hände und trocknete sie an der Jeans ab. Dann machte er einen Rundgang
durch sein neues Reich – vier Zimmer mit Dachterrasse. Er hatte sich gleich
beim Betreten des Objektes in die Wohnung verliebt. Natürlich hatte sie seine
preislichen Vorstellungen bei Weitem überschritten. Durch die Japanreise hatte
er seine finanziellen Reserven aufgebraucht. Er verdiente zwar recht gut, doch
er hatte sich zwischen der Kautionssumme und dem Kauf von Möbeln entscheiden
müssen. Es hätte noch eine andere Alternative gegeben: Seine Eltern. Doch das
stand für ihn nicht zur Debatte. Sie hatten ihm während des Studiums unter die
Arme gegriffen. Jetzt, da er einen guten Job hatte, wollte er sie nicht
weiterhin um Geld anpumpen. Er stand auf eigenen

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