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Ein Hauch von Kirschblüten

Ein Hauch von Kirschblüten

Titel: Ein Hauch von Kirschblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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selbst in Position. Ohne nennenswerten Widerstand
drang Jan in ihn ein. Das macht der wohl öfter? , fragte er sich im
Stillen. Doch die heiße Enge um seinen Schaft ließ die Gedanken erlahmen. Noch
stieß er vorsichtig zu, wollte Peter nicht überfordern. Ganz allmählich baute
sich ein Ziehen in seinem Unterleib auf. Jan schloss die Augen und gab sich dem
Gefühl hin.
    Links von ihm, durch einen
Vorhang getrennt, hörte er ein Seufzen. Dieser Laut fuhr in jede Zelle seines
Körpers. Augenblicklich schoss noch mehr Blut in sein Glied. Tom ,
stöhnte er innerlich auf. Die Stimme nebenan klang wie seine, das Keuchen so
vertraut. Während sich ein Eisenring um Jans Brust schloss, pulsierte haltlose
Gier in seinem Unterleib. Er konzentrierte sich auf die Geräusche der Lust aus
der Nische neben ihm, trieb sich selbst hart und fordernd in den willigen Arsch
vor ihm. Er fühlte sich erbärmlich, und doch brachte der leise Aufschrei des
Nachbarn ihn zum Orgasmus.
    Glücklicherweise kam in diesem
Moment auch Peter. Mit einem Grunzen entlud der sich, schnaufte unter Jans
letzten Stößen.
    Er hielt inne, krallte die Finger
in Peters Hüften und versuchte, Luft in die Lungen zu bekommen. Feuchte Hitze
nahm ihm den Atem, gab ihm das Gefühl zu ersticken. Fahrig wischte er eine
einzelne Träne von der Wange.
    „Fuck! Das war genial“, schwärmte
Peter. „Das sollten wir bei Gelegenheit wiederholen.“
    Jan wusste, es würde kein
nächstes Mal geben. Sein Magen rumorte, Galle stieg ihm die Kehle hoch. Er zog
das Kondom ab, knotete es zusammen und warf es in eine Ecke. Dann schloss er
die Hose und stürzte hinaus. Er musste an die frische Luft, sonst würde er sich
augenblicklich übergeben.
     
    Zur selben Zeit, da Jan aus dem
Club stürzte, trat ein großer schlanker Mann aus einer der Nischen und atmete
überrascht die Luft ein. Da war ein Duft, der ihm schmerzlich vertraut
erschien. Er wusste, es war unmöglich und doch sog er tief den Geruch in die
Nase und schwelgte in Erinnerungen an eine ganz besondere Nacht.
    Seit damals hatte er keine
wirkliche Erfüllung mehr gefunden. Er befriedigte seinen Trieb, doch das Herz
blieb unberührt. So war es immer gewesen und so würde es bleiben. Nur in dieser
einen Nacht hatte er wahrhaftiges Glück verspürt.
    Ein Name hallte in seinem Inneren
nach, machte ihm das Herz schwerer, als es ohnehin schon war. Jan ...
    Noch einmal holte er tief Luft.
Ja, das war sein Geruch.
    War es möglich ...?
    Mit schnellen Schritten verließ
er den Darkroom, stieg die Treppe zur Empore hinauf und scannte mit seinen
dunkelblauen Augen den Club. Das wilde Herzklopfen flaute ab, je länger er den
tanzenden Gestalten zusah.
    Er fand ihn nicht.
    Wie auch?
    Manchmal glaubte er, diese Nacht
war ein Traum, unerreichbar und nicht für ihn gemacht.
    Für ihn würde es immer nur
Einsamkeit und Lügen geben.

Das kann nicht sein
     
    Vor dem Club lehnte sich Jan an
die Wand und sog gierig die klare Herbstluft in die Lungen. Er war den Tränen
nahe, ekelte sich vor sich selbst und zweifelte an seinem Verstand. Wie
erbärmlich er doch war. Da fickte er in einem Club, gab sich haltlos seinen
Trieben hin, und bildete sich ein, Toms Stimme zu hören. Jetzt fühlte er sich
beschmutzt und zusätzlich quälte ihn das Gefühl, ihn betrogen zu haben. Jan
würgte und spuckte bittere Galle.
    Wie betäubt stieg er in seinen
Wagen und fuhr ziellos durch die Stadt. Irgendwann gelangte er zum Hafen,
stellte den Motor ab und sah zu den Lichtern der Kräne. Modrige Luft stieg ihm
in die Nase, es wehte ein eisiger Wind, als er aus dem Auto ausstieg. Wie lange
er da stand und versuchte, an gar nichts zu denken, vermochte er nicht zu
sagen. Nicht einmal die Kälte, die unaufhaltsam unter die Klamotten kroch und
den Körper mit Gänsehaut überzog, drang in sein Bewusstsein. Da war Tom
gespeichert, die Farbe seiner Augen, das süße Lächeln, mal traurig, mal
lüstern, verführerisch, die sexy Figur, der Drache, die Erinnerung an den
schönsten Duft der Welt.
    „Ich dreh noch durch“, flüsterte
Jan, und suchte in der Jacke nach dem Handy. Wenn er jetzt heimfuhr, würde er
sich die Kante geben und in Selbstmitleid versinken. Er konnte und wollte nicht
allein sein.
    „Hallöchen“, flötete ihm eine
gutgelaunte Katja entgegen.
    „Kann ich zu dir kommen?“
    „Na klar! Was ist denn los?“
    „Erzähle ich dir gleich. Ich bin
in zehn Minuten bei dir.“
    Sie stand an der offenen Tür und
musterte ihn besorgt, als er die Treppe

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