Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hauch von Kirschblüten

Ein Hauch von Kirschblüten

Titel: Ein Hauch von Kirschblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
Vom Netzwerk:
Jahren gepflanzt.
Eigentlich mochte Jan den Anblick der glitzernden Lichter, doch heute vermochte
nichts seine Laune aufzuheitern.
    Bella lehnte sich an sein Bein.
Die Schäferhündin wich nicht von seiner Seite. Instinktiv spürte sie, dass es
ihm nicht gut ging. Jan kniete sich zu ihr, kraulte ihren Kopf und vergrub das
Gesicht in dem warmen Fell des Tieres.
    „Geh doch noch eine Runde mit
ihr“, hörte er seine Mutter sagen. „Sie bringt dich auf andere Gedanken.“
    Jan sah auf und wusste, seine
Leidensmiene war filmreif. „Als könnte ich an etwas anderes denken, als daran,
dass Tom in London auf dem Flughafen festsitzt und nicht hier ist.“
    „Mensch Junge, benimm dich doch
mal wie ein erwachsener Mann“, schimpfte sein Vater. „Man kann nun mal nicht
alles im Leben planen. Jetzt mach, dass du mit Bella nach draußen kommst. Katja
und Sören kommen auch gleich. Da will ich ein Lachen von dir hören.“
    „Ja, Sir!“, salutierte Jan und
grinste tatsächlich. Bella rannte schwanzwedelnd zur Tür, als hätte sie
verstanden, dass es raus ging. Er zog sich die dicke Daunenjacke, Schal und
Mütze an. Seine Mutter steckte ihm eine Tüte mit Leckerli zu.
    „Ich finde es auch schade, dass
er nicht kommen kann, aber deine runterhängenden Mundwinkel sind wirklich kaum
zu ertragen. Es ist Weihnachten, Schatz. Verdirb uns nicht die Stimmung.“
    „Du hast ja recht, Mum. Ich tob
mich mit Bella aus und dann geht es mir hoffentlich besser.“
    „Tu das!“ Seine Mutter drückte ihm
einen Kuss auf die Wange und verschwand in der Küche. Bella bellte kurz, um zu
bekunden, dass ihr das alles zu lange dauerte.
    „Ist ja gut, du Quälgeist.“
     
    Tom bog in die Strandallee in
Haffkrug ein. Vor seinen Augen flimmerten immer wieder bunte Punkte und sie
brannten höllisch. Innerlich machte er drei Kreuze, als die Stimme des Navis
erklang: „Sie haben ihr Ziel erreicht. Das Ziel liegt links.“
    Er schaltete den Motor des
Mietwagens aus und legte den Kopf auf dem Lenkrad ab. Geschafft! Nur noch ein
paar Meter und er war endlich bei ihm. Beweg deinen Arsch , trieb er sich
an. Wenn er jetzt nicht aufstand, würde er auf der Stelle einschlafen.
    Da klopfte es ans Fenster. Tom
schrak derartig zusammen, dass sein Herz ein paar Schläge aussetzte.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, hörte
er eine Frauenstimme.
    Tom fuhr das Fenster nach unten
und grinste. Er erkannte sie trotz der dicken Mütze sofort.
    Katja schien es nicht anders zu
gehen. Sie stieß einen spitzen Schrei aus und starrte ihn mit weit
aufgerissenen Augen an. Einen Augenblick später tauchte ein großgewachsener
Mann hinter ihr auf und sah skeptisch in den Wagen. Er begann zu grinsen.
    „Jan wird ausflippen“, brachte
Katja nun endlich über die Lippen. „Aber ich denke, du äh ... Sie sind in
London?“
    „Nun lass ihn doch erstmal
aussteigen“, sagte Sören und zog sie von der Tür weg.
    Tom taten sämtliche Muskeln weh.
Er streckte sich, was einen leichten Krampf im Rücken zur Folge hatte und ihm
ein Ächzen entlockte.
    „Ich habe mir diesen
schnuckeligen Jeep gemietet und bin gefahren. Noch einmal wollte ich Jan nicht
enttäuschen. Ich bin dann also Tom und ihr sagt bitte du zu mir.“
    Katja warf sich ihm an den Hals.
Im ersten Moment wusste Tom nicht, wie er reagieren sollte. Sören grinste
hinter ihr. „So ist sie halt“, sagte er. Tom erwiderte die Umarmung und fühlte
sich plötzlich sauwohl. Es war ein schönes Gefühl, willkommen zu sein.
    Sörens Händedruck war angenehm
kraftvoll und warm. Tom mochte ihn augenblicklich, vor allem den Schalk in
dessen Augen.
    „Na los“, drängelte Katja. „Lasst
uns reingehen. Es ist saukalt. Außerdem bin ich auf Jans Gesicht gespannt.“
    Darauf freute Tom sich auch.
Dennoch kroch ein leichtes Unbehagen seine Wirbelsäule hinauf. Gleich würde er
Jans Eltern begegnen. Würden sie ihn mögen?
    Auf Katjas Läuten hin öffnete ein
schlanker, gutaussehender Mann die Tür. Eindeutig Jans Vater. Sie sahen sich
sehr ähnlich. Dessen Lächeln erstarb für einen Moment, als er Tom erblickte.
Ihm wurde ganz flau im Magen. Dann begann Jans Vater allerdings zu lachen.
    „Na, das nenne ich eine
Weihnachtsüberraschung. Kommt rein! Rosalie, du glaubst nicht, wer gerade
angekommen ist“, rief er ins Haus.
    Besagte Rosalie spähte um die
Ecke zur Tür. Spitze Aufschreie mussten eine Frauenspezialität sein. Ihrer
klang fast genauso, wie kurz zuvor der von Katja. Jans Mutter setzte dem Ganzen
die Krone auf und nahm

Weitere Kostenlose Bücher