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Ein Hauch von Kirschblüten

Ein Hauch von Kirschblüten

Titel: Ein Hauch von Kirschblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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seine
Nervenbahnen. Tom war eher der leise Typ, verlieh seiner Lust nicht so haltlos
Ausdruck. Ein verhaltenes Stöhnen während des Orgasmus war alles, was er sonst
von sich gab. Jan genoss jeden Laut, den er ihm entlocken konnte.
    Ohne die Liebkosungen zu
unterbrechen, angelte er nach der Geltube und legte sie geöffnet neben sich. Es
war unglaublich, Toms wachsender Erregung zuzusehen. Er fühlte sich nicht als
aktiver, dominanter Part, sondern als Gebender. Was sie miteinander teilten,
war etwas völlig anderes, als er es früher erlebt hatte. Ja, er würde Tom
nehmen, aber nicht, um die eigene Gier zu stillen, sondern um seinem Geliebten
den höchsten Genuss zu bereiten.
    Die lustvollen Geräusche wurden
lauter, abgehackter, je mehr Jan Tom dehnte. Ein leichter Schweißfilm bedeckte
dessen Haut und intensivierte den Tomgeruch derartig, dass Jan sich von ihm
eingehüllt fühlte. Alles um ihn herum war Tom. Nichts anderes hatte mehr
Bedeutung.
    Ein lautes Stöhnen hallte durch
den Raum, als Jan seine Finger tief in ihn gleiten ließ.
    „Ich will dich sehen, oh Gott,
Jan. Ich ...“
    Toms Anblick verschlug Jan die
Sprache, als dieser sich auf den Rücken drehte. Dessen Augen waren so
unnatürlich blau, dass er glaubte, in einem tiefen Bergsee unterzugehen. Toms
Lippen wirkten geschwollen, waren gerötet, und er atmete hastig durch den
geöffneten Mund.
    Wortlos streckte sein Geliebter
die Arme nach ihm aus. Jan war sich nicht sicher, ob Tom nicht sprechen konnte
oder wollte. Er schien von seinem Verlangen berauscht zu sein.
    Jan küsste Tom hungrig, während
er langsam in ihn eindrang. Hektisch hob und senkte sich der Brustkorb unter
ihm. Toms Atem wehte heiß in seinen Mund. Er bäumte sich auf, Jan glitt tiefer,
und Tom warf mit einem kehligen Laut den Kopf in den Nacken. Dessen Hände
krallten sich in Jans Hüften und zogen ihn noch enger gegen Toms Schoß.
    Jan verharrte, wollte Tom Zeit
geben, um sich an die Fülle und den Druck zu gewöhnen, doch der schien andere
Wünsche zu haben. Immer wieder presste er den Unterleib gegen Jan, mit offenem
Mund keuchend, aufstöhnend, die Augen weit aufgerissen und in die Ferne
starrend. Jan hatte noch nie etwas Schöneres gesehen, als Tom, gefangen in
seiner Ekstase.

Streit
     
    Als Jan erwachte, war er allein
im Zimmer. Auch das Bad war verwaist. Irritiert sah er auf das Display des
Handys. Es war erst viertel nach fünf. Was hatte Tom so früh aus dem Bett
getrieben?
    Er zog sich schnell eine
Jogginghose und ein Shirt über und ging nach unten. Schon auf der Treppe hörte
er Toms Stimme und die seiner Eltern.
    „Unglaublich“, sagte seine
Mutter. „Ich hatte keine Ahnung, wie schön unser kleines Hotel ist.“
    „Und die willst du alle ins
Internet stellen? Ich habe mir gestern ein paar Hotelseiten angesehen. Wenn du
alle Fotos verwendest, wird das ein Bildband und keine kurze, knackige
Präsentation.“
    Tom lachte über die Worte seines
Vaters. „Keine Angst, Harald, ich weiß, was ich tue. Lass mich mal machen.
Vielleicht kann ich euch heute Nachmittag noch den Entwurf zeigen?“
    „Morgen!“, knurrte Jan. „Von wegen,
du arbeitest bis Neujahr nicht mehr.“
    „Guten Morgen, der Herr. Na, mit
dem falschen Fuß zuerst aufgestanden?“ Jan war versucht, seinem Vater die Zunge
rauszustrecken. Lachhaft – ja, aber die Aussicht, dass Tom den ganzen Tag am
Laptop saß, vermieste ihm die Laune. Ohne auf den Kommentar einzugehen, nahm er
einen Becher und goss sich Kaffee ein.
    Tom trat hinter ihn und umschlang
ihn mit den Armen. „Guten Morgen, mein Schatz.“ Dessen Lippen knabberten an
Jans Hals, erzeugten wohlige Schauer und eine Regung in seinem Unterleib.
Unwirsch befreite sich Jan aus der Umarmung. Es war ihm peinlich, mit einer
Erektion vor seinen Eltern zu stehen, und außerdem war er wütend. Sollte er
zumindest sein, doch kurzfristig übernahm lustvolles Ziehen das Denken, und dieser
Umstand schürte seinen Frust noch mehr. Mürrisch setzte er sich an den
Küchentisch und starrte in den Kaffeebecher.
    „Das heißt also, ich gehe allein
zu Steffen und du arbeitest?“
    „Also ich an deiner Stelle würde
lieber arbeiten, als mich mit diesem Miesepeter abzugeben. Komm Rosalie, lass
uns verschwinden.“
    Seine Mutter drückte ihm einen
Kuss auf die Wange. Mann, konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Zu Tom
sagte sie: „Diese komische Computerseite hat Zeit. Genießt die freien Tage. Ihr
habt so wenige davon.“ Na, wenigstens sie schien zu

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