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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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Steuerraum – April war sich nicht sicher, ob das die richtige Bezeichnung war – war nach hinten offen. Hier gab es einen gemütlichen Platz an der Sonne mit einem Tisch und Sesseln. April stellte sich an die obere Reling und schaute zu Ray hinunter, der sich mit Devin unterhielt.
    Dann ging sie zu Leanne, die sich ans Steuerrad lehnte und erzählte, dass sie als Kind gern Piratenbraut gespielt hatte. »Und jetzt habe ich mir wirklich jemanden geangelt, der ein Schiff hat. Und was für einen Prachtkerl! Kannst du dir vorstellen, dass meine beste Freundin mich eindringlich vor Devin gewarnt hat? Sie hielt ihn für einen Teufel.«
    »Doch, das kann ich mir gut vorstellen. Ich wurde vor Ray gleich doppelt gewarnt.«
    »Bloß nicht verunsichern lassen! Ich war nie glücklicher als mit Devin.«
    Vielleicht sollte ich die Warnungen als gutes Omen sehen.
    Plötzlich stürmte Leanne davon. April folgte ihr grinsend. Sie hätte nicht gedacht, dass sie mal jemanden kennenlernen würde, der noch ungestümer war als Carly.
    Als sie zurück an Deck war, sah sie, dass Leanne überschwänglich zwei Frauen begrüßte. Das mussten Alessa und Jo sein. Auf den ersten Blick hätte April nicht sagen können, wer von ihnen die Gebieterin war. Beide wirkten stolz und aufrecht. Dann bemerkte sie, dass Leanne die Schwarzhaarige respektvoller umarmte, und damit war klar, dass das Alessa sein musste. Sie hatte schön geformte Brauen und ausdrucksvolle, fast schwarze Augen. Eine herbe Schönheit.
    Jo hätte ein ausgezeichnetes Bondgirl abgegeben. Sie trug ihre langen braunen Haare im Nacken zusammengebunden und strahlte mit ihrem gebräunten Teint die Geschmeidigkeit einer Wildkatze aus, als sie auf April zukam. »Ich bin Jo«, sagte sie mit einer warmen, vollen Stimme.
    In dem Moment wusste April, dass sie alles mitmachen würde, was Ray von ihr wollte, schon allein um mitzuerleben, wie Jo von Alessa dominiert wurde.
    • • •
    Ray erzählte Devin von dem Einbruch, doch der hörte ihm kaum zu, sondern sah immer wieder zu April hinüber.
    »Schön, dass alles wieder im Lot ist«, meinte er lakonisch und wechselte sofort das Thema. »Bist du sicher, dass April für unser Spiel bereit ist?«
    »Sie war zwei Jahre in einer BDSM -Beziehung.«
    »Aber nicht mit dir. Ich finde, du preschst viel zu schnell voran.«
    »Ach, und wie war das bei dir und Leanne? Wie lange wart ihr zusammen, als du sie nach Glowcastle mitgenommen hast?«, konterte Ray. Glowcastle war ein Schloss in Schottland, das einem exklusiven SM -Zirkel gehörte.
    »Touché. Allerdings hatte ich davor bereits sehr oft mit ihr geschlafen, wir waren uns vertraut. Leanne fühlte sich sicher. Bei April habe ich den Eindruck, dass sie verunsichert ist. Und du bist der Einzige, der das ändern kann.«
    »Die Frage ist nur – kann ich das wirklich?« Ray war nachdenklich geworden. Heute früh wäre ein wunderbarer Moment gewesen, um zum ersten Mal mit ihr zu schlafen. Aber er hatte sich rausgeredet, hatte auf die Schnelle ein Sexverbot erfunden und sich danach emotional abgeschottet. Er schilderte Devin die Situation.
    Der meinte: »Scheint so, als wärst du genauso verunsichert wie April.«
    »Wenn ich jetzt einen Rückzieher mache, wirst du der Erste sein, der sich beschwert«, wandte Ray ein. »Ich habe genau gesehen, wie du vorhin Aprils Brüste gemustert hast.«
    Und schon war Devin bei seinem Lieblingsthema. »Ich liebe es, wenn Frauen unter T-Shirts keinen BH tragen und man genau sieht, was man bekommt«, sagte er genießerisch.
    » Wenn man es bekommt.«
    Devin lachte. »Schon gut, ich packe den Briefkastenonkel wieder ein und verschone dich mit weiteren Ratschlägen. Aber es würde mich nicht wundern, wenn du nachher ein Safeword brauchst.«
    Ray starrte auf das Treiben im Hafen, ohne etwas wahrzunehmen. Er wusste, dass er mit April in einen emotionalen Bereich vorgedrungen war, den er bisher gemieden hatte. Es brauchte keinen Psychologen, um sein Problem zu analysieren. Nachdem seine gesamte Familie ihn verlassen hatte, war es nur natürlich gewesen, Bindungsängste zu entwickeln. Diesen Schmerz wollte er nie wieder erleben.
    Ray gestand sich ein, dass er keine Ahnung hatte, wie es mit ihm und April weitergehen sollte, aber er würde auf seine bewährte Methode zurückgreifen und sich einfach durchwursteln.
    • • •
    April, Jo und Leanne standen an der Reling, die Gesichter nach der Sonne ausgerichtet wie Blütenkelche. Devin steuerte die Yacht aus dem Hafen raus und ein

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