Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
in Unterwäsche vorzustellen. Wie wäre es, wenn du dir vorstellst, dass in dem Gebäude gegenüber nur Sehbehinderte leben.«
April lachte laut auf und spürte die befreiende Wirkung. Blain war stets sehr ernst gewesen. Mit Ray würde alles anders sein, und zwar so absolut vollkommen anders, dass sie von großer Abenteuerlust gepackt wurde.
Ohne weiter nachzudenken, drehte sie sich um, ging zwei Schritte zum Fenster und streckte die Hände aus. Als sie das Glas berührte, fühlte es sich an, als würde es noch durchsichtiger werden. April sah zu dem anderen Gebäude hinüber. Nur in den unteren Stockwerken waren einige Fenster erleuchtet. Weiter oben hatte niemand das Licht an, was nur bedeuten konnte, dass sie alle mitbekommen hatten, welches Schauspiel sie geboten bekamen.
Wie im Theater. Die Hauptdarstellerin steht im Rampenlicht, das Publikum sitzt im Dunkeln.
Verunsichert wartete sie auf die Regieanweisungen.
• • •
Ray beobachtete fasziniert, wie April sich zu entspannen versuchte. Wer hätte gedacht, dass eine Frau mit so umfangreichen sexuellen Erfahrungen etwas derart Unschuldiges, Unverdorbenes an sich haben konnte? Ihre Avancen am Freitagabend waren nicht obszön, sondern schüchtern gewesen. Sie hatte den Anschein erweckt, als wäre sie über ihre Initiative selbst überrascht. Das fand Ray ebenso unwiderstehlich wie ihre helle, zarte Haut und ihre Brüste, die wie dafür geschaffen waren, von seinen Händen umschlossen zu werden.
Ray hatte die Haltung, in der er sie jetzt warten ließ, gestern Abend getestet, genauso nackt wie April. Womöglich lagen ihre Hände nur knapp unterhalb der Fingerabdrücke, die er auf dem Glas hinterlassen hatte. Er hatte gefühlt, was sie jetzt fühlte: Einen sicheren Stand auf dem beheizten Marmorboden, eine leichte Anspannung in der Schultermuskulatur wegen der nach vorn gestreckten Arme. Automatisch senkte man nach einer Weile das Kinn und atmete tiefer. Man spürte, wie dünn so eine Glasscheibe war, wie wenig einen von der Nacht da draußen trennte. Ein köstliches Gefühl, das April sicher zu genießen lernen würde.
Ray stand auf und trat zu ihr. Er streichelte sie von der Schulter hinunter zur Taille, nahm die seidige Textur ihrer Haut wahr, hörte ihr wohliges Seufzen. Er hob ihre honigblonden Haare, die etwas über schulterlang waren, und küsste sie in den Nacken. April atmete hörbar aus.
»Stell die Füße weiter auseinander.«
Sie reagierte sofort, wackelte dabei ein bisschen mit dem Po, als wollte sie auch dort berührt werden. Er stellte sich hinter sie zwischen ihre gespreizten Beine und beugte sich vor, legte seine Hände neben ihre auf das Glas. Sie musste seine Erektion zwischen ihren Pobacken spüren. Er nahm die rechte Hand von der Fensterscheibe und legte sie auf Aprils Venushügel.
»Hmmm«, machte sie kaum hörbar.
Er würde sie so weit wie möglich erregen, bevor er sie schlug. Es gab nichts Wundervolleres, als eine Frau in diesem Moment völliger Hingabe den Biss der Peitsche spüren zu lassen. Er ließ seine Hand tiefer gleiten, bis er mit den Fingerspitzen ihre Schamlippen spreizen konnte.
April hauchte: »Oh Gott«, und er wusste, dass sie damit nicht nur das süße Gefühl der Lust meinte, das sie durchrieselte, sondern auch ihr Entsetzen darüber, dass irgendein Fremder zusah. Er liebkoste ihre Klitoris und die weiche Haut dort, wo ihre Vagina sich öffnete. Warm umfing ihn ihre Feuchtigkeit. Er knetete ihre Pussy, bis April zu zittern begann. Jetzt hätte er aufhören und zum härteren Teil übergehen können, aber es reichte ihm noch nicht. Sie war so wunderbar erregbar, so schön und hilflos, gefangen in ihrem Wunsch, ihm zu gehorchen. Er wollte sie schmecken, sie mit der Zunge und den Lippen spüren, und dabei ausloten, wie lange sie einen Höhepunkt zurückhalten konnte.
Er nahm auch die linke Hand vom Fenster, drehte April an den Schultern herum und lehnte sie mit dem Rücken gegen das Glas. In ihren Augen konnte er deutlich die Erleichterung darüber sehen, dass sie der Welt nun ihre Kehrseite zuwenden durfte.
Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste ihren Nasenflügel. Er hatte das Bedürfnis, unendlich zärtlich zu ihr zu sein. Noch konnte er sich nicht vorstellen, ihr wehzutun. Aber er wusste, dass er es genau deswegen ganz besonders genießen würde. Sein Sadismus bestand aus einer Reihe von Widersprüchen, die alle ihren besonderen Reiz hatten. »Du bist wunderschön«, flüsterte er.
Sie lehnte
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