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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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Jugendlicher, der danach traumatisiert ist? Furchtbare Vorstellung.«
    Ray nahm ihr das Glas ab und trank selbst daraus, dann lächelte er. »April, wenn du es von der psychologischen Seite her sehen willst, könntest du genauso gut mutmaßen, dass es jemand ist, der sich heute Nacht mit Schlaftabletten umbringen will. Dann sieht er uns, und allmählich wird ihm klar, dass das Leben doch lebenswert ist. Sehr lebenswert«, ergänzte er mit leiser Stimme und beugte sich vor.
    Seine Lippen legten sich für einen kurzen Moment sanft auf ihre. Dann setzte er sich wieder und schlug die Beine übereinander.
    April entledigte sich ihres BH s und des Tangas. Sie hatte sich noch nie in einer vergleichbaren Situation befunden. Der eine Abend im Club, als sie sich ausgezogen hatte, war etwas völlig anderes gewesen. Da war man unter sich. Es gab keine fremden Beobachter. Hier kam sie sich vor, als wären tausend Kameras auf sie gerichtet. Es überraschte sie, wie sehr das ihr Gefühl für Nacktheit veränderte. Sie senkte den Blick und wünschte sich insgeheim eine Augenbinde.
    »Es gibt Frauen«, sagte Ray, »die genießen es, sich zu zeigen. Die finden Sex erst richtig aufregend, wenn sie dabei Zuschauer haben. Und ich meine damit nicht Frauen, die in Nachtclubs auftreten, sondern einige Damen der High Society. Sie lieben diesen Kick.«
    April stellte sich vor, wie Ray es mit High-Society-Ladies an den Pools ihrer Luxusvillen trieb. Ihr wäre lieber gewesen, er hätte ihr diese Information vorenthalten.
    »Weißt du, ich habe wie jeder Dom Gefallen daran, Frauen an ihre Grenzen zu bringen. Das kann bedeuten, noch fester zuzuschlagen, immer neue Fesselungen auszuprobieren, noch mehr Regeln aufzustellen und immer drastischere Strafen zu ersinnen. An dem Punkt war ich schon, aber irgendwann stößt man an seine eigenen Grenzen, und dann?«
    »Dann sucht man sich eine unerfahrene Sklavin, bei der man das Spiel von vorn beginnen kann.«
    »Richtig. Nur dass es für mich kein Spiel mehr ist, und dass ich zum Purist geworden bin. Alles, was man für guten Sex benötigt, sind ein Mann, eine Frau und eine Peitsche.«
    »Und eine Seidenkrawatte«, ergänzte sie.
    Ray lächelte. »Sowie eine unbekannte Anzahl von Zuschauern.«
    »Was genau willst du mir damit sagen?«
    »Ich will dir erklären, worauf du dich einlässt. Du hast mir gezeigt, dass du wie für mich geschaffen bist, weil du keinerlei exhibitionistische Neigungen hast. So kann ich dich mit Grenzerfahrungen konfrontieren, ohne dir allzu sehr wehtun zu müssen. Das hast du dir doch gewünscht, hm? Einen Hauch von Schmerz.«
    Sie sah kurz über ihre Schulter zum Fenster. »Und dann gleich so ein Einstieg! Wir haben hier eine Panoramawand, vor der ich für jeden sichtbar bin, der zufällig in die Richtung schaut.«
    »Glaube mir, es ist ein bescheidener Anfang.« Er nahm die Peitsche aus dem Koffer.
    April beobachtete mit aufeinandergepressten Lippen, wie seine Finger sich um den Griff schlossen. »Dreh dich um«, sagte er, »und lehn dich mit den Handflächen an die Glasscheibe.«
    Sie zögerte. Sie wollte mit ihm zusammen sein, nichts sehnlicher als das. Aber sie konnte ihre Hemmungen nicht so schnell loslassen. Vor ihrem geistigen Auge versammelten sich bereits unzählige Spanner mit Ferngläsern, Teleskopen und Videokameras und lechzten danach, sie von vorne zu sehen.
    »Bitte hilf mir«, sagte sie leise, ohne zu wissen, welche Art von Hilfe sie erwartete. Noch ein paar Schlucke Champagner vielleicht, ein weiterer Kuss oder ein klarer Befehl, der sie der Verantwortung für ihr Handeln enthob.
    »Du bist wundervoll.« Ray legte den Kopf etwas zur Seite. »Oder machst du das nur mir zuliebe?«
    »Mich so schamhaft anstellen? Nein, das ist echt.«
    »Wie kannst du nach allem, was du mit Blain erlebt hast, dermaßen unsicher sein?«
    »Blain und ich waren immer nur zu zweit. Sobald Besuch kam, musste ich jegliche Sklavinnenattitüde ablegen. Nicht einmal geküsst hat er mich im Beisein von anderen.«
    »Dann ist es kein Wunder, dass dir jegliche Art von Zurschaustellung von Zärtlichkeit fremd geworden ist.« Ray beugte sich im Sessel ein Stück vor. »Und was ich mit dir vorhabe, geht weit über Zärtlichkeit hinaus. Ich werde dir nicht mehr helfen. Ich schaue zu, wie du mit dir haderst.« Er schlug ein Bein über das andere. »Ich kann dir aber einen kleinen Tipp geben. Wenn jemand zum ersten Mal eine Rede halten muss, rät man ihm gegen das Lampenfieber gern, sich das Publikum

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