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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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brauchst, ist eine Tracht Prügel!
    Aaron sprang auf, als hätte sich der Sessel in einen Schleudersitz verwandelt. »Um Gottes willen!«
    Hatte sie das eben laut gesagt? Ach herrje.
    »Schnell raus hier!« Aaron rannte zur Tür.
    Nein, sie hatte es nicht laut gesagt. Womöglich litt er zu allem Überfluss auch noch an drogeninduzierten Halluzinationen.
    Da platschte ihr etwas auf den Kopf, und sie sah hoch. Es regnete, es regnete von der Decke! April, die wegen ihrer erotischen Fantasien der Realität entrückt war, starrte verständnislos auf den nassen Fleck, der sich um die Deckenlampe ausbreitete.
    Aaron hatte die Tür geöffnet und winkte April herbei. »Nun kommen Sie schon. Jemand muss schleunigst den Hauptwasserhahn abstellen. Und dann sollten wir nachsehen, was sich in den Räumen über der Praxis tut. Nicht, dass jemand in seiner Badewanne ertrinkt.«
    Da realisierte April, dass sie ein echtes Problem hatten.
    • • •
    Drei Stunden später konnte sie nachvollziehen, wieso Ray gestern miese Laune gehabt hatte. Ein Einbruch war sicher noch unangenehmer als ein Wasserrohrbruch.
    Nun standen Sanierungsarbeiten an, und zwei Etagen des Hauses würden mindestens eine Woche lang nicht benutzbar sein. April hatte ein ähnliches Telefonmarathon hinter sich wie Ray, nur dass ihre Gesprächspartner nicht Versicherungen und Anwälte gewesen waren, sondern Patienten, deren Termine sie absagte.
    April war jegliche Lust vergangen, und sie fand, dass ihr das ganz recht geschah. Auf der Heimfahrt im Bus schimpfte sie in Gedanken mit sich. Wie hatte sie sich nur so gehen lassen können! Erotische Fantasien während eines Patientengesprächs, das war ja wohl das Allerletzte. Und dann auch noch mit dem Gedanken zu spielen, sich selbst zu befriedigen. Wenn Aaron etwas gemerkt hätte, wäre sie in ernste Schwierigkeiten gekommen. Oder – schlimmer noch: Da Aaron sich gern als Weiberheld aufspielte, hätte er sich bemüßigt gefühlt, sie anzubaggern.
    Nein, sie würde heute Abend bestimmt keine Spielchen mitmachen, da konnte Ray sich noch so bemühen. Eine falsche Berührung, und sie würde ihm auf die Finger hauen. Er würde ihr nicht mitten im Restaurant die Brüste kneten. Nicht mal ein Zungenkuss war drin. Und das knappe Wörtchen »Nein«, das er ihr verboten hatte, würde sie sowieso nicht benutzen, sondern deutliche Zurechtweisungen wie »Vergiss es!« und »Untersteh dich!«.
    Sollte Ray danach nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen, dann wäre sie zwar unglücklich, aber im Grunde erleichtert. Was sollte sie mit einem Mann, dem es nur darum ging, seinen Spaß mit ihr zu haben? Sie war zwei Jahre die Sklavin eines solchen Mannes gewesen und hatte die Beziehung doch genau aus dem Grund beendet, weil sie sich nach etwas Soliderem sehnte. Nach wahrer Liebe, nicht mehr nur nach dem oberflächlichen Kick. Nach echter Verbundenheit. Wenn sie das mit Ray nicht haben könnte, weil es ihm nur darum ging, seine Lust am Exhibitionismus auszuleben, dann hatte sie Pech gehabt. Und er auch. So!
    Im Stechschritt marschierte April von der Bushaltestelle zur Wohnung. Sie hatte sich so richtig in Rage gebracht. Natürlich wusste sie, dass es sich um eine Trotzreaktion handelte, aber da musste sie jetzt durch.
    Man kann nicht immer erwachsen, ausgeglichen und emotional stabil sein.
    Allerdings wollte sie auch nicht, dass Ray sie für eine Bitch hielt. Sie musste ihr Image als gefügige Frau ja nicht völlig auf den Kopf stellen. Sie würde sich jetzt ein entspannendes Bad gönnen, eine Stunde mit einer Tasse Tee und einem guten Buch verbringen, sich etwas anziehen, worin sie sich wohlfühlte und Rays Anweisungen geflissentlich ignorieren. Sie war weder seine Marionette noch sein Spielzeug.
    An der Wohnungstür klebte ein Post-it, auf dem in Blains akkurater Schrift stand: »April, ich habe Besuch. Wohnzimmer, Küche u. das große Bad sind für dich tabu. Glückwunsch zur neuen Wohnung. B.«
    Stirnrunzelnd entfernte April den Zettel. Dass Blain heute zurückkommen würde, hatte sie gewusst. Normalerweise fuhr er nach einer Dienstreise gleich ins Büro, aber heute hatte er wohl etwas Wichtigeres zu tun. Etwas sehr Privates. Der Besuch war sicher weiblich.
    Aus dem Wohnzimmer waren Stimmen zu hören, aber keine Lust- oder gar Schmerzensschreie. Das kam vermutlich später, falls überhaupt. Nicht jede Frau, für die Blain sich interessierte, wäre bereit, sich mit ihm einzulassen.
    Lautlos schloss April die Tür hinter sich und

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