Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
mit trauter Zweisamkeit?
Morgen würde sie es herausfinden.
Kapitel 15
April wachte auf, als es hell wurde, denn sie hatte am Abend vergessen, die Rollläden zu schließen. Sie schlug die Augen auf, streckte die Arme und sah dann zu Ray, der links von ihr lag, auf der Seite, nur halb zugedeckt, die Arme angewinkelt.
Sie lächelte unwillkürlich und empfand das Bedürfnis, ihn sanft zu streicheln, bis er ebenfalls aufwachte. Aber sie verkniff es sich, denn es war sogar noch schöner, sich einfach nur vorzustellen, wie weich seine Haare waren, wie glatt seine Haut und wie straff seine Muskeln.
Er trug kein Oberteil, und so gönnte sie sich anstelle einer Berührung eine andere sinnliche Annäherung. Sie schnupperte an seinem Oberarm, seiner Schulter, seiner Halsbeuge, seinem Nacken, immer darauf bedacht, ihn nicht mit der Nasenspitze zu stupsen. Er duftete nach Wärme und Vertrautheit. Der Geruch eines Menschen ist etwas so Persönliches, dass ihr das Beschnuppern ähnlich verboten vorkam wie heimliches Belauschen.
Er atmete tief ein und leise seufzend aus, seine Fingerspitzen zuckten, aber er schlief weiter. Was würde er tun, falls er aufwachte und sah, dass sie ihn beobachtete? Würde er ihr das Schlafshirt ausziehen? Ihre Brüste küssen?
Die Vorstellung erregte sie so sehr, dass sie sich mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen auszog und sich auf dem Rücken liegend zu streicheln begann. Sie umfasste ihre Brüste, knetete sie. Sie spürte ihre Handfläche und die samtige Haut, sie spürte ihre Fingerspitzen und ihre Nippel, die sie drückte. Sie hatte sich noch nie so bewusst und hingebungsvoll selbst berührt. Und das nur, weil neben ihr ein Mann schlief.
Sie robbte ein Stück von ihm weg, um ihn nicht durch eine unbedachte Bewegung zu wecken. Es war einfach zu schön, ihn so nah bei sich zu haben, ganz für sich allein. Sie streichelte ihren Bauch und die Innenseiten ihrer Schenkel, näherte sich langsam ihren Schamlippen, spürte bereits, wie sie feucht wurde. Sie wusste genau, wo sie sich berühren musste, um sich schnell zum Höhepunkt zu bringen, aber sie hielt sich zurück, erforschte ihre Pussy, als wäre es das erste Mal. Wie unglaublich zart und erschreckend glitschig! Wie empfindlich und robust zugleich. Man konnte sie mit einer Feder, aber auch mit Peitschenhieben bis zum Orgasmus reizen.
April entspannte sich zusehends und wäre fast wieder eingeschlafen, eingelullt von Rays gleichmäßigen Atemzügen. Dann grunzte er leise und sie war wieder hellwach und sah ihn an. Die Augen hinter seinen Lidern bewegten sich. Er träumte.
Sie stimulierte sich weiter, drang mit zwei Fingern in ihre Spalte ein, rieb sich immer heftiger, bis sich dieses dehnende, kribbelnde Gefühl in ihr ausbreitete, das ihren Orgasmus ankündigte. Innig liebkoste sie ihre Perle, bis sie leise stöhnend kam. Mit einem wohligen Seufzen rückte sie näher an Ray heran und streichelte seinen Rücken. Er blinzelte ein paarmal, dann sah er sie an und brummte wie ein zufriedener Bär.
April nahm das als Aufforderung zu weiteren Zärtlichkeiten und küsste seine Brust. Doch sie musste ihn missverstanden haben, denn er schob sie weg und stand auf. »Ich will dich lieber nicht in Versuchung führen, denn du hast bis heute Abend absolutes Sexverbot.«
Sie dehnte sich lasziv. »Nur zu deiner Information: Ich habe mich in vorauseilendem Ungehorsam gerade selbst befriedigt.« Sie drehte sich auf den Bauch. »Du solltest mir dafür wohl den Hintern versohlen.«
»Gerne – ein andermal. Jetzt gehe ich duschen.«
»Warte. Warum das Sexverbot?« Doch als sie sich wieder umgedreht hatte, sah sie, dass er bereits im Bad verschwunden war. Vielleicht war er vor ihrer Frage geflüchtet.
Wenn Blain ihr Sexverbot erteilt hatte, dann einfach nur, um über sie zu bestimmen. Aber Ray war nicht so. Darum befürchtete sie, dass es für ihn ein Weg war, um zu verhindern, dass sie miteinander schliefen, während sie allein waren. Sex als reine Intimität ohne den extra Kick war für ihn vielleicht uninteressant.
Im Umkehrschluss hieß das, dass er heute Abend etwas mit ihr vorhatte – etwas, das sie wieder an ihre Grenzen bringen würde. Sie wusste noch nicht, ob sie bereit war, sich darauf einzulassen.
Wo sollte das hinführen, wenn sie sich immer nur nach ihm richtete?
• • •
Ray war auf der Flucht. Er erkannte die Symptome. Die innere Unruhe, das ständige Ausweichen – vor Berührungen, Fragen, selbst vor Blicken. April musste den
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