Ein Hauch von Schnee und Asche
wieder schwarz und blutig wurde.
»Psst jetzt«, sagte er, diesmal ruhiger. »Seid einfach still, Ma’am, ja?« Ich stieß leise Würgegeräusche aus, die er für Zustimmung gehalten haben muss, denn seine Umklammerung lockerte sich.
»Ich werde Euch nicht wehtun, Ma’am, bestimmt nicht«, flüsterte er und versuchte, mich mit einer Hand am Boden festzuhalten, während er mit der anderen zwischen uns herumfingerte. »Könntet Ihr nur einfach ruhig sein, bitte?«
Das hatte ich jedoch nicht vor, und schließlich legte er mir seinen Unterarm quer über die Kehle und stützte sich darauf. Nicht so fest, dass ich wieder das Bewusstsein zu verlieren drohte, aber fest genug, um meine Gegenwehr zu dämpfen. Er war dünn und drahtig, aber ziemlich stark, und es gelang ihm durch schiere Hartnäckigkeit, mein Hemd hochzuschieben und sein Knie zwischen meine Beine zu schieben.
Er atmete fast so schwer wie ich, und ich konnte den Ziegengeruch seiner Erregung riechen. Seine Hand hatte von meinem Hals abgelassen und begrabschte fieberhaft meine Brüste, und an der Art, wie er das machte, war hinreichend zu erkennen, dass die einzige andere Brust, die er je berührt hatte, wahrscheinlich die seiner Mutter gewesen war.
»Psst, so, keine Angst, Ma’am, schon gut, ich werd nicht… oh. Oje. Ich … ah … oh.« Seine andere Hand stocherte zwischen meinen Oberschenkeln herum und ließ dann vorübergehend von mir ab, weil er sich kurz aufstützte, um sich aus seiner Hose zu winden.
Er fiel schwer auf mich, seine Hüften pumpten in heftigen Stößen – doch der einzige Kontakt, zu dem es kam, war Reibung, da er ganz offensichtlich keine Ahnung hatte, wie die weibliche Anatomie konstruiert war. Ich lag still, zu erstaunt, um mich zu bewegen, dann spürte ich, wie sich warme Flüssigkeit über meine Oberschenkel ergoss, als er sich keuchend in Ekstase verlor.
Die drahtige Anspannung fiel schlagartig von ihm ab, und er sackte wie
ein schlaffer Ballon auf meine Brust. Ich konnte sein junges Herz wie einen Dampfhammer pochen spüren, und seine Schläfe war schweißnass an meine Wange gedrückt.
Ich fand die Intimität dieser Berührung genauso widerwärtig wie die erschlaffende Präsenz, die zwischen meinen Oberschenkeln klemmte, und rollte mich abrupt zur Seite, so dass ich ihn abwarf. Er erwachte plötzlich zum Leben, erhob sich krabbelnd auf die Knie und zerrte an seiner herunterhängenden Hose.
Er schwankte einen Moment hin und her, dann kroch er auf allen vieren dicht neben mich.
»Tut mir wirklich Leid, Ma’am«, flüsterte er.
Ich machte keine Bewegung, und einen Augenblick darauf streckte er zögernd eine Hand aus und klopfte mir sanft auf die Schulter.
»Tut mir wirklich Leid«, wiederholte er noch einmal flüsternd, und dann war er fort, und ich blieb auf dem Rücken in einer Pfütze zurück und fragte mich, ob man einen derart unfähig ausgeführten Überfall legitim als Vergewaltigung bezeichnen konnte.
Etwas weiter entferntes Rascheln im Gebüsch, begleitet von ersticktem jugendlichem Freudengeheul, brachte mich zu der festen Überzeugung, dass man es konnte. Himmel, die anderen kleinen Störenfriede würden sich in den nächsten Sekunden über mich hermachen. Ich setzte mich panisch auf, stets auf der Hut vor der Halsschlinge.
Der Schein des Feuers flackerte unregelmäßig, gerade eben hell genug, um die Baumstämme und die bleiche Schicht aus Nadeln und Laub auf dem Boden auszumachen. Genug, um die Granitbrocken aus der Laubschicht hervorbrechen zu sehen und hier und dort einen abgefallenen Zweig. Nicht, dass der Mangel an potenziellen Waffen eine Rolle spielte, da meine Hände nach wie vor gefesselt waren.
Das Gewicht des jungen Angreifers hatte alles verschlimmert; die Knoten hatten sich fester zugezogen, als ich mich wehrte, und meine Hände pulsierten, weil die Blutzufuhr abgeschnitten war. Meine Fingerspitzen wurden taub. Verdammt. Lief ich etwa Gefahr, als Ergebnis dieser Absurdität mehrere Finger durch Wundbrand zu verlieren?
Eine Sekunde lang überlegte ich, ob es vielleicht klug sein würde, dem nächsten gemeinen kleinen Jungen einfach zu Willen zu sein, in der Hoffnung, dass er den Knebel entfernen würde. Wenn er das tat, konnte ich ihn zumindest anflehen, die Fesseln zu lockern – und dann um Hilfe schreien, in der Hoffnung, dass Tebbe herbeieilen und weitere Übergriffe verhindern würde, weil er fürchtete, dass irgendwann meine übernatürliche Rache kommen würde.
Da kam er schon; ein
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