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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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verstohlenes Rascheln im Gebüsch. Ich biss auf dem Knebel die Zähne zusammen und blickte auf, doch die Schattengestalt vor mir war keiner von den Jungen.

    Als ich begriff, wer der neue Besucher war, kam mir nur ein Gedanke: »Jamie Fraser, du Schuft, wo bist du?«
    Ich erstarrte, als könnte ich durch Reglosigkeit unsichtbar werden. Der Mann trat vor mich hin und ging dann in die Hocke, um mir ins Gesicht zu sehen.
    »Jetzt ist Euch nicht mehr so zum Lachen, nicht wahr?«, sagte er gelassen. Es war Boble, der ehemalige Diebesfänger. »Das habt Ihr und Euer Gatte wohl verdammt komisch gefunden, wie, was die deutschen Frauen mit mir gemacht haben? Und wie Mr. Fraser dann zu mir gesagt hat, sie würden Würstchenfleisch aus mir machen, und dabei ein Gesicht aufgesetzt hatte wie ein Christenmensch, der die Bibel liest. Das fandet Ihr doch auch komisch, oder?«
    Um ganz ehrlich zu sein, war es komisch gewesen. Allerdings hatte er völlig Recht; jetzt lachte ich nicht. Er holte mit dem Arm aus und ohrfeigte mich.
    Meine Augen tränten von seinem Schlag, doch das Feuer beleuchtete ihn von der Seite; ich konnte immer noch das Lächeln in seinem Teiggesicht sehen. Übelkeit durchfuhr mich kalt und ließ mich erschauern. Er sah es, und das Lächeln wurde breiter. Seine Eckzähne waren kurz und stumpf, so dass die Schneidezähne im Vergleich dazu vorstanden, lang und gelb wie die eines Nagetiers.
    »Das findet Ihr bestimmt noch komischer«, sagte er, stand auf und griff sich an den Hosenlatz. »Hoffentlich bringt Euch Hodge nicht direkt um, so dass Ihr Gelegenheit bekommt, es Eurem Mann zu erzählen. Ich wette, mit seinem Sinn für Humor findet er den Witz gut.«
    Der Samen des Jungen klebte immer noch warm an meinen Oberschenkeln. Ich fuhr automatisch zurück und versuchte, mich aufzuraffen, wurde aber von der Schlinge um meinen Hals gebremst. Mir wurde eine Sekunde schwarz vor Augen, als mir das Seil die Halsschlagader zudrückte. Dann konnte ich wieder sehen und fand Bobles Gesicht nur Zentimeter vor dem meinen, spürte seinen Atem heiß auf meiner Haut.
    Er nahm mein Kinn in die Hand und rieb sein Gesicht über das meine. Er biss mich in die Lippen und kratzte mit seinen Bartstoppeln über meine Wangen. Dann wich er zurück, hinterließ feuchten Speichel in meinem Gesicht, drückte mich zu Boden und kletterte auf mich.
    Ich konnte die Brutalität wie ein bloßgelegtes Herz in ihm pulsieren spüren, dessen dünne Wände nur darauf warteten zu explodieren. Ich wusste, dass ich ihm nicht entkommen oder ihn aufhalten konnte – wusste, dass er mir beim geringsten Anlass Schmerzen zufügen würde. Das Einzige, was ich tun konnte, war stillzuhalten und ihn zu ertragen.
    Ich konnte es nicht. Ich bäumte mich unter ihm auf, rollte mich auf die Seite und holte mit dem Knie aus, als er mein Hemd zur Seite schob. Es traf ihn mit voller Wucht am Oberschenkel, und er holte automatisch mit der Faust aus und schlug mich fest ins Gesicht.

    Rotschwarzer Schmerz breitete sich plötzlich in meiner Gesichtsmitte aus, verteilte sich in meinem Kopf, und ich wurde blind, im ersten Moment reglos vor Schrecken. Du Riesendummkopf, dachte ich vollkommen klar. Jetzt bringt er dich um. Der zweite Hieb traf meine Wange und ließ meinen Kopf zur Seite schnappen. Möglich, dass ich mich in blinder Gegenwehr erneut bewegte, vielleicht aber auch nicht.
    Plötzlich kniete er rittlings über mir, hieb und schlug, und seine Schläge hagelten dumpf und schwer auf mich nieder wie Meereswellen, die auf Sand klatschten, noch zu fern, als dass ich den Schmerz gespürt hätte. Ich wand und drehte mich, hob meine Schulter und versuchte, mein Gesicht schützend in den Boden zu drücken, und dann war sein Gewicht verschwunden.
    Er war aufgestanden. Er trat mich und fluchte, keuchte und schluchzte fast, während sein Stiefel in meine Seiten und meinen Rücken hämmerte, gegen meine Oberschenkel und meine Pobacken. Ich keuchte abgehackt und versuchte zu atmen. Mein Körper zuckte und zitterte bei jedem Tritt, ich rutschte über das Laub und klammerte mich an das Gefühl des Bodens unter mir, versuchte verzweifelt einzusinken, vom Erdboden verschluckt zu werden.
    Dann hörte es auf. Ich konnte hören, wie er keuchte, zu sprechen versuchte. »Gottverdammt … gottverdammt … oh, gottverdammt … verflu… verfluchte … Hexe …«
    Ich lag reglos da und versuchte, in der Dunkelheit zu verschwinden, die mich umgab, weil ich wusste, dass er gegen meinen Kopf treten

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