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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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ich und lächelte Marsali an. »Ruht sich aus.«
    Sie erwiderte mein Lächeln kurz und drehte sich dann ächzend auf die Seite.
    »Nach diesem Spaziergang könnte ich selbst ein bisschen Ruhe gebrauchen.« Sie seufzte und legte ihren Kopf auf das Kissen. Adso, der ihre Meinung zu teilen schien, sprang auf den Tisch, kuschelte sich an ihre Brüste und rieb hingebungsvoll sein Gesicht an ihr.
    Ich hätte ihn hinausgeworfen, aber Marsali schien seine Anwesenheit beruhigend zu finden und kraulte ihm die Ohren, bis er sich heftig schnurrend unter ihrem Kinn zusammenrollte. Nun, ich hatte schon unter sehr viel weniger hygienischen Umständen Kinder auf die Welt geholt, Katze oder nicht, und diese Geburt würde wahrscheinlich langsam vor sich gehen; Adso würde sein Lager längst anderswo aufgeschlagen haben, bevor er uns hinderlich werden konnte.
    Ich fühlte mich etwas zuversichtlicher, wenn auch nicht absolut beruhigt. Dieses unterschwellige Gefühl, dass etwas nicht stimmte, rumorte in mir. Unterwegs hatte ich über die diversen Möglichkeiten nachgedacht, die sich mir boten; angesichts der leichten Weitung des Muttermundes und des inzwischen regelmäßigen Herzschlags dachte ich, wir könnten es mit der konservativsten Methode der Geburtseinleitung versuchen, um Mutter und Kind möglichst nicht unnötig zu belasten. Wenn ein Notfall dazwischenkam… nun, dann würden wir uns darum kümmern, falls und wenn wir es mussten.
    Ich hoffte nur, dass der Inhalt des Glases zu benutzen war; ich hatte noch nie Grund gehabt, es zu öffnen. »Laminaria« stand in Daniel Rawlings’ fließender Handschrift auf dem Etikett. Es war ein kleines Glas aus dunkelgrünem Glas, dessen Korken mit Wachs versiegelt war und das sehr leicht war. Als ich es öffnete, strömte ein leichter Hauch von Jod aus, aber zum Glück kein Verwesungsgeruch.
    Laminaria ist eine Seetangart. Getrocknet besteht sie aus papierdünnen, bräunlich grünen Streifen. Doch anders als andere getrocknete Tangsorten bröckelt Laminaria nicht sehr leicht. Und sie besitzt eine höchst erstaunliche Fähigkeit, Wasser aufzusaugen.
    In den Muttermund eingeführt, absorbiert sie Feuchtigkeit aus den umliegenden Schleimhäuten – und schwillt an, wodurch sie den Muttermund
langsam weiter öffnet und irgendwann die Wehen einleitet. Ich hatte schon zugesehen, wie Laminarien verwendet wurden, sogar in meiner eigenen Zeit, obwohl man es in der Moderne am häufigsten benutzte, um Totgeburten aus dem Mutterleib auszustoßen. Diesen Gedanken schob ich weit von mir und wählte ein gutes Stück aus.
    Es war einfach getan, und als es einmal geschehen war, gab es nichts mehr zu tun, als zu warten. Und zu hoffen. Das Sprechzimmer war sehr friedlich, von Licht erfüllt und den Geräuschen der Zaunkönige, die unter der Traufe umherraschelten.
    »Ich hoffe, Ian findet Fergus«, sagte Marsali nach längerem Schweigen.
    »Das wird er bestimmt«, erwiderte ich etwas abwesend, weil ich gerade versuchte, mein kleines Kohlebecken mit Hilfe von Feuerstein und Stahl anzuzünden. »Du sagst, Fergus ist schon länger nicht mehr zu Hause gewesen?«
    »Nein.« Ihre Stimme klang gedämpft, und als ich aufblickte, sah ich, dass sie den Kopf über Adso gebeugt und das Gesicht in seinem Fell verborgen hatte. »Ich habe ihn so gut wie nicht mehr gesehen, seit… seit die Männer zur Mälzerei gekommen sind.«
    »Ah.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Mir war nicht klar gewesen, dass Fergus sich rar gemacht hatte – obwohl ich ihn durchaus verstehen konnte, angesichts dessen, was ich über Männer des achtzehnten Jahrhunderts wusste.
    »Er schämt sich, der kleine Franzosenschuft«, sagte Marsali trocken und bestätigte damit meine Vermutung. Sie drehte den Kopf, so dass eins ihrer blauen Augen hinter Adsos rundem Köpfchen auftauchte. »Glaubt, es ist seine Schuld gewesen, aye? Dass ich dort war, meine ich. Meint, wenn er besser im Stande wäre, für mich zu sorgen, hätte ich mich nicht um die Mälzerei kümmern müssen.«
    »Männer«, sagte ich kopfschüttelnd, und sie lachte.
    »Aye, Männer. Nicht, dass er etwa gesagt hätte, wo das Problem liegt – natürlich nicht. Viel besser, wenn man sich davonmacht und darüber brütet und mich mit drei wilden Kindern zu Hause lässt!« Sie verdrehte die Augen.
    »Aye, nun ja, das tun sie manchmal, Männer«, sagte Mrs. Bug, die mit einem entzündeten Docht ins Zimmer kam, duldsam. »Fern jeder Vernunft, aber sie meinen es gut. Ich hab Euch mit

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