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Ein Hauch von Seele

Ein Hauch von Seele

Titel: Ein Hauch von Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Mensch, den die andere Seite zu bieten hatte ...
    Und trotzdem ist er der Einzige, der es so lange jeden Tag mit mir aushält. Er hat mir den Arsch gerettet. Ich kann mich auf ihn verlassen, wenn ich nicht gerade Geld will.
    Scheiße, wenn ich wüsste, wie ich einen Kerl länger als drei Tage halten kann, dann hätte ich einige Probleme erst gar nicht!
    „Mag sein, aber wo bliebe da der Spaß, wenn man keine Probleme mehr hätte?“
    Zedrik sprang kampfbereit auf die Füße, als sich plötzlich eine dämonische Entität enttarnte, die ganz offenkundig seine Gedanken aufgeschnappt hatte. Der Herrscher dieses Territoriums hatte sie aufgespürt und Zedrik besaß nichts, um sich zu verteidigen. Nicht einmal einen einsatzbereiten Partner, Jeremy schaute bloß lethargisch ins Leere.
    Zumindest war es kein Erzdämon und auch nicht Taznak.
    Es war ein ziemlich kleiner Gegner, wurde Zedrik bewusst.
    Sehr klein.
    Geradezu winzig.
    Und jetzt, wo er so darüber nachdachte, kannte er ihn sogar:
    Groshphank!

Kapitel 17
     
    Vertrauen ist gut, paktieren ist besser
     
    „Das war selbst für einen Halbling, der sich das Hirn rausgevögelt hat, verdammt langsam.“
    Der kleine Widerling hockte sich auf Jeremys Beine, der das wie erstarrt hinnahm.
    „Das hier ist deine Ecke der Civitas Diaboli?“, fragte Zedrik ungläubig.
    „Der Kandidat hat hundert Punkte.“ Groshphank kicherte albern. „Das Unterbewusstsein ist ’ne geile Sache, nich’ wahr? Du wolltest an den sichersten Ort, den die Hölle zu bieten hat und findest mich.“ Er warf sich in die Brust, so gut es halt ging, wenn man kaum eine Handspanne an Höhe maß und nicht wirklich einen Brustkorb besaß.
    „Echt groovy, yeah“, murmelte Zedrik unsicher. Wie sollte er jetzt reagieren?
    „Gut, dass du drüber nachdenkst, ich hätte da so einiges auf der Palette.“ Groshphank drehte seinen Kopf um geschätzte 250° und klopfte Jeremy gegen den Bauch.
    „Hey, mach mal nicht schlapp hier, Großer, du wirst gebraucht!“
    Sein Partner schrak zusammen, starrte den Dämon auf seinem Oberschenkel verwirrt an, schüttelte den Kopf, rieb sich die Augen wie ein müdes Kind.
    „So isses besser.“ Groshphank tätschelte ihn lobend. „Nun denn, ihr Täubchen, jetzt müssen wir mal Klartext darüber reden, was Sache ist: Du, Jeremy, bist das Sahnehäubchen, nach dem sich alles, was hier kriecht und krabbelt, sabbernd verzehrt. Dein Succubus-Herzchen ist da keine Ausnahme, selbst der will deine Seele.“
    „Vorsicht!“, grollte Zedrik drohend. Auch wenn er nur ein halber Dämon war, diesem Wicht war er jederzeit gewachsen!
    „Du … warum … Zedrik?“ Wunderschöne, tränen- und schmerzerfüllte Augen bettelten ihn an, das zu verneinen.
    „Jerry, krieg dich ein. Das ist, als würde man eine Schale mit deinem Lieblingsnachtisch vor dich hinstellen. Du kannst ihn nehmen, keiner hindert dich, du hast wie irre Hunger darauf, und der einzige Grund, warum du nicht gierig losspachtelst, ist der Gedanke, dass du anschließend Bauchweh haben könntest. Eventuell.
    In deinem Fall ist es das Wissen, dass ich dich … dass du … hm, dass du einfach nicht mehr da wärst. Wäre schade drum.“ Zedrik fluchte innerlich, er musste besser aufpassen, was er sagte und dachte. „Ich rühr dich nicht an, okay? Auch, wenn es eine mächtige Versuchung ist.“
    „Du solltest das zu schätzen wissen, Jeremy. Gibt nicht viele, die sich so gut im Griff haben wie das Herzchen.“ Groshphank grinste, wobei er sein Haifischgebiss offenbarte.
    „Das Problem dabei ist: Ich kann euch zwei nicht beschützen, wenn die großen Jungs und Mädels kommen und mit euch spielen wollen. Schließlich bin ich nichts als ein bescheidener, wenn auch verdammt gutaussehender Wissensdämon! Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis sie den unwiderstehlichen Duft einer reinen Seele wittern. Tja, und dann könnt ihr bloß hoffen, dass sie sich gegenseitig erschlagen, um als Erster an ihn ranzukommen.“
    „Wir haben’s kapiert“, brummte Zedrik. „Los, raus mit der Sprache, du schönster aller Wissensdämonen, was ist dein Plan?“
    „Ein Pakt, was sonst?“ Er grinste in Jeremys Richtung, der gerade ein wenig seiner üblichen Gelassenheit gefunden zu haben schien, denn er setzte sich aufrecht hin und schüttelte energisch den Kopf.
    „Ausgeschlossen!“, beschied er Groshphank. „Wenn Zedrik sich zusammennimmt, kann er uns hier herausbringen, bevor die anderen mich wittern. Schließe ich mit dir einen Pakt, bin

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