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Ein Hauch von Seide - Roman

Ein Hauch von Seide - Roman

Titel: Ein Hauch von Seide - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Melrose kommen, und der hatte Amber gefragt, ob sie so freundlich sei und dazukomme.
    »Aber ich weiß nichts über Roberts australische Familie«, hatte sie eingewandt.
    Doch der Anwalt hatte sie inständig darum gebeten. Er wollte wissen, was sie von dem jungen Mann hielt, und hatte hinzugefügt, er habe das Gefühl, wenn er der Herzog war, dann würde es ihm den Eintritt in die Gesellschaft erheblich erleichtern, wenn sie als Roberts Witwe ihn ein wenig dabei unterstützen würde.
    Da Jay nicht zu Hause war, weil er sich mit seinem Gutsverwalter zusammen einen Mähdrescher ansah, den der gern anschaffen wollte, hatte Amber beschlossen, sie könnte das Wochenende auch gut in London verbringen und sich mit ihrer Familie treffen und dafür sorgen, dass Emerald die etwas lässige Beaufsichtigung durch ihre Freundin Beth nicht zu sehr ausnutzte. Beth war Emerald eine wunderbar freundliche Patentante, doch Amber war überzeugt, sie würde ihr sogar einen Mord durchgehen lassen.
    Als Erstes war sie in das Haus am Eaton Square gegangen, um ihren Koffer abzustellen. Die Haushälterin hatte ihr erklärt, Beth und die Mädchen seien nicht da, also hatte Amber ein Taxi nach Chelsea genommen, um festzustellen, dass nur ihre älteste Stieftochter zu Hause war.
    »Und Janey und Rose sind wohlauf und glücklich?«, fragte Amber voller Sorge.
    »Ja, ich glaube schon«, antwortete Ella wahrheitsgemäß. »Janey ist immer noch überzeugt, dass Mary Quant sie in dem Augenblick, da sie in St. Martins fertig ist, anflehen wird, für sie Kleider zu entwerfen, und Rose hat schon ihren ersten eigenen Auftrag als Innenausstatterin.«
    Sie erklärte Amber, was Rose gerade machte, und Amber war froh zu hören, dass ihre Nichte so gut zurechtkam. Um Rose machte sie sich immer mehr Sorgen als um die anderen. Sie wünschte sich nichts mehr für die Kinder, als dass sie geliebt wurden und lieben durften und das Glück erfuhren, das ihr mit Jay zuteilwurde. Doch junge Menschen mussten lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, das Leben kennenlernen und ihren Träumen folgen. Das wusste Amber nur zu gut.
    »Und wann reist ihr nach Venedig?«, fragte sie Ella.
    »Anfang nächster Woche. Wir reisen zusammen mit einigen Mannequins und der leitenden Moderedakteurin, die einen Bericht über Reisen und Mode und über Mode und Venedig schreibt, deswegen reisen wir mit dem Orientexpress. Ich bin schrecklich aufgeregt.«
    Amber lachte. »Aber damit bist du doch schon mal gefahren, als Daddy und ich euch alle vor einigen Jahren mal mit nach Venedig genommen haben.«
    »Ja, ich weiß, aber das war etwas anderes. Damals war mir gar nicht bewusst, was für ein Glück ich hatte. Venedig war nur ein Ort mit vielen Kanälen, wo es komisch roch und du und Daddy mit anderen Leuten über Seide geredet habt.«
    Sie war aufgeregt wegen der bevorstehenden Reise, gestand Ella sich ein, nachdem ihre Stiefmutter sich verabschiedet hatte, um noch ein paar Einkäufe zu erledigen. Obwohl sie offiziell in ihrer Funktion als Assistentin der Feature-Redakteurin nach Venedig reiste, war es ihr gelungen, die Leiterin der Reiseredaktion zu überreden, sie einen Probeartikel über die Stadt aus Sicht einer potenziellen Besucherin schreiben zu lassen. Fest entschlossen, gute Arbeit zu leisten und zu beweisen, dass sie einen interessanten Artikel schreiben konnte, hatte Ella sich mit Lektüre über die Geschichte der Stadt eingedeckt. Sie wusste, dass die Reiseredakteurin erwartete, dass sie einen Artikel über die glamouröse Seite Venedigs schrieb, über elegante Hotels und private Palazzi, in denen elegante, exklusive Partys gefeiert wurden, und sich mit Dingen befasste, die Vogue -Leserinnen und -Leser zu fesseln vermochten. Insgeheim hätte Ella lieber etwas Interessanteres geschrieben als einen lahmen Artikel über wohlhabende Menschen und teure Kleider. Die Stadt hatte eine faszinierende Geschichte, und sie hoffte, während ihres Aufenthaltes auf etwas zu stoßen, was ihrem Artikel wahre Tiefe gab. Ellas Lieblingszeitung war der Manchester Guardian , und insgeheim sehnte sie sich danach, mutige, rückhaltlose Artikel zu schreiben, wie sie sie darin las, Artikel, die von Not und Unterdrückung berichteten statt von teuren Kleidern und der richtigen Lippenstiftfarbe. Ella stellte sich vor, die weiblichen Reporter, die für diese Zeitung schrieben, sähen aus und sprächen wie die Schauspielerin Katherine Hepburn, und in ihren Tagträumen sah sie sich in einer hektischen

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