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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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potenzieller Einbrecher längst drin und wieder draußen und über alle Berge.
    Das Gebäude, vor dem Markby nun stand, war ein verfallenes Haus aus viktorianischer Zeit und wahrscheinlich älter als alle anderen Gebäude ringsum. Es hatte schlimme Zeiten hinter sich. Die Farbe war alt, die Gesimse hatten Risse, und der Sturz des Fensters im oberen Stockwerk links hing verdächtig durch. Die unteren Fenster waren mit modernen Markisen verkleidet. Ein Schild an der Tür verkündete, dass es sich um das Verwaltungsgebäude handelte.
    Markby trat ein und fand sich der Besitzerin der misstrauischen Telefonstimme gegenüber. Die Stimme gehörte einer Frau mittleren Alters, sehr groß, sehr schlank, die sich sehr gerade hielt, so, als hätte sie einen Besenstiel verschluckt. Sie war in ein khakifarbenes Strickkostüm gekleidet mit einer einfach geschnittenen beigefarbenen Bluse darunter. Ihr einziger Schmuck war eine Perlenkette. Die Haare waren sehr kurz geschnitten und wurden bereits grau. Markby unterdrückte den Impuls, vor ihr zu salutieren.
    »Ah, der Superintendent!«, sagte sie, und ihre Missbilligung wurde durch seinen Anblick in keiner Weise besänftigt.
    »Dr. Caswell ist vor ein paar Minuten eingetroffen. Ich habe ihn informiert, dass Sie unterwegs sind. Seine Labors befinden sich in Block A. Gehen Sie einfach um dieses Gebäude herum, und Sie sehen Block A direkt vor sich.« Ihre Hand fiel auf den Schreibtisch.
    »Sie benötigen das hier.« Sie trug einen Ehering. Markby versuchte sich vorzustellen, was für ein Mann das sein musste, der mit dieser Zuchtmeisterin verheiratet war. Sie reichte ihm eine kleine Plastikkarte mit einem Clip daran. Auf der Karte klebte ein Stück Papier mit der Aufschrift Besucher.
    »Unterschreiben Sie hier im Besucherbuch, bitte sehr. Schreiben Sie das Datum und die Zeit dazu, wenn Sie so freundlich wären.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Markby. Er kam ihrer Aufforderung nach und stellte fest, dass er die erste Person an diesem Tag war, die einen solchen Besucherausweis ausgestellt bekommen hatte. Ein rascher Blick auf die gegenüberliegende Seite zeigte ihm, dass am Tag zuvor lediglich drei Besucherausweise ausgestellt worden waren. Er befestigte die Plastikkarte an seinem Jackett. Der Clip war umständlich zu handhaben. Die Zuchtmeisterin beobachtete seine Bemühungen mit gequältem Gesichtsausdruck.
    »Sie müssen diesen Ausweis hinterher zurückgeben, Superintendent, wenn Sie wieder gehen. Er ist nummeriert, wie Sie sehen können. Wir führen genaue Aufzeichnungen über alle Besucher.« Markby versprach, den Ausweis zurückzugeben.
    »Früher haben wir uns nicht mit solchen Dingen abgemüht«, seufzte sie.
    »Doch im letzten Jahr gab es eine Reihe von Unannehmlichkeiten, und wir mussten die Sicherheitsvorkehrungen erhöhen.« Eine Plastikkarte mit einer Nummer würde Whelan und Konsorten wohl kaum abschrecken. Doch solche Prozeduren zusammen mit den glänzenden neuen Alarmanlagen sorgten eindeutig dafür, dass sich Mitarbeiter wie diese Frau sicherer fühlten. Wahrscheinlich haben die Versicherungen darauf bestanden, dachte Markby. Die Police wäre wahrscheinlich gekündigt worden, wenn die Besitzer des Labors nicht gezeigt hätten, dass sie es wenigstens versucht hatten.
    »Sie waren hier, als die militanten Tierschützer hier eingedrungen sind?«
    »Nicht hier!«, korrigierte sie Markby.
    »Und ich war nicht auf dem Gelände. Sie sind in der Nacht eingebrochen. Ich war hier angestellt, falls Sie das wissen möchten. Ich arbeite seit siebzehn Jahren hier. Sie haben eine Menge Schäden angerichtet. Fenster eingeschlagen und Türen aufgebrochen und ein heilloses Chaos in den Labors veranstaltet. Ich liebe selbst Tiere, aber ich hätte niemals derartige Mätzchen gemacht. Und ich erkenne Hooligans und Vandalen, wenn ich ihr Werk vor mir sehe!« Sie setzte sich. Markby war entlassen. Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte nach draußen.
    Nachdem er seinen Besucherausweis erhalten hatte (nummeriert, quittiert und nach dem Besuch zurückzugeben), war das Vordringen in Block A einfach. Er öffnete die Tür. Das verbesserte Sicherheitssystem hatte noch einen weiten Weg hin zur Perfektion. Markby stand in einem langen Korridor mit gebohnertem Boden. Die inneren Abtrennungen waren aus dünnem Sperrholz und Glas, und das Gemurmel der Stimmen, das Klappern von Behältern, sogar das kehlige Fauchen eines Bunsenbrenners waren zu hören.
    Markby blieb zögernd an der Tür

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