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Ein Hauch Von Sterblichkeit

Ein Hauch Von Sterblichkeit

Titel: Ein Hauch Von Sterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sehen möchte. Aber es ist ihre Entscheidung. Wenn sie ihn nicht sehen will, dann schlag ihm die Tür vor der Nase zu. Es schadet ihm nicht, keine Sorge.« Er zögerte.
    »Caswell macht vielleicht Ärger. Glaubst du, du kommst damit zurecht?«
    »Und ob!«, ereiferte sich Meredith.
    »Liam Caswell? Mit einer Hand auf den Rücken gefesselt! Es gibt eine Reihe von Dingen, die ich ihm schon seit Jahren sagen wollte!« Alan musste trotz der Umstände lachen.
    »Lass noch etwas übrig von dem armen Burschen!«
    »Alan?« Sie senkte die Stimme.
    »Wer auch immer Sally angegriffen hat – er muss durch die Vordertür hereingekommen sein! Das Huhn – ich meine die Person in der Verkleidung –, sie hatte einen Schlüssel. Sie muss einen Schlüssel gehabt haben!«
    »Ich hatte gestern ebenfalls einen Schlüssel«, sinnierte Markby.
    »Den Schlüssel, den Austin aufbewahrt. Ich habe ihn am späten Nachmittag zu Austin zurückgebracht. Austin hat ihn ganz demonstrativ in einem Safe weggeschlossen. Aber davor hatte er ihn in einer unverschlossenen Schublade gelagert. Jeder, der Zutritt zu seinem Büro hatte, konnte zu dieser Schublade gehen und sich den Schlüssel für ein paar Stunden ausleihen, um ihn bei einem Schlüsseldienst nachmachen zu lassen. Austin hätte es nicht bemerkt. Die Schublade ist voll mit Schlüsseln.«
    »Glaubst du, dass es so gewesen ist?« Markby zuckte die Schultern.
    »Ich weiß es nicht. Aber was auch immer du machst, lass Sally nicht aus den Augen!«
    Nachdem Markby wieder gefahren war, führte das Klappern von Geschirr Meredith in die Küche, wo sie Sally beim Abwaschen fand. Deren Hände zitterten noch immer, und das Geschirr befand sich in unmittelbarer Gefahr, trotzdem schien die profane Haushaltsarbeit eine beruhigende Wirkung auf Sally auszuüben.

    »Ich habe eure Unterhaltung mitgehört«, sagte sie. Eine Tasse klapperte geräuschvoll gegen eine Nachbarin im Spülbecken. Und wenn schon, dachte Meredith. Es war schließlich kein teures Geschirr. Laut entgegnete sie:
    »Was Alan und ich draußen im Flur besprochen haben? Alan hat Recht. Es liegt allein an dir, ob du Liam sehen möchtest oder nicht. Es ist mein Haus, und er kann nicht einfach hereinplatzen.«
    »Ich möchte dir keine Schwierigkeiten machen.« Sally richtete sich auf und griff nach dem Geschirrtuch. Ihre Augen spiegelten ihr ganzes Elend wider.
    »Aber ich kann Liam nicht ertragen! Nicht jetzt!«
    »Wenn du gehört hast, was Alan und ich im Flur besprochen haben, dann weißt du, dass ich mich auf einen Streit mit Liam freue.« Meredith verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Aber er ist dein Ehemann, und vermutlich sollte ich so etwas nicht zu dir sagen.« Sally wandte den Kopf ab. Nach einem Augenblick des Schweigens sagte sie:
    »Ich denke immer wieder, dass ich Alan noch etwas hätte sagen müssen. Nicht über das Huhn. Etwas anderes. Es war an dem Tag, als ich ins Krankenhaus gekommen bin. Früh am Morgen, als ich mit dem Wagen nach Bamford gefahren bin.«
    »Als du krank gewesen bist«, erinnerte Meredith sie, »und während wir im Medical Center gewartet haben, hast du irgendetwas über Yvonne und Bodicote gemurmelt. Irgendetwas, das Yvonne gesagt hat?«
    »Ich hab’s vergessen!«, gestand Sally.
    »Ich hab’s wirklich und wahrhaftig vergessen. Vielleicht kommt es ja wieder. Yvonne meinte, wie Leid es ihr täte wegen Bodicote. Und noch etwas, irgendwie, dass alle daran gewöhnt gewesen wären.«
    »An was gewöhnt?«
    »Daran erinnere ich mich nicht. Genau das ist es. Ach so, bevor ich’s vergesse – ich hab deine Katze reingelassen.«
    »Katze?«
    »Ja. Eine getigerte. Sie saß draußen vor der Küchentür im Hof und hat zum Herzerweichen gemaunzt. Ich glaube, sie ist direkt ins Wohnzimmer gelaufen.«
    Meredith ging ins Wohnzimmer nachsehen. Die Katze saß kerzengerade vor dem elektrischen Ofen, den Schwanz um die Vorderpfoten gerollt. Sie beobachtete Meredith aus misstrauischen gelben Augen.

    »Hallo, Tiger, wo hast du gesteckt?«, fragte sie.
    »Ich habe mir deinetwegen Sorgen gemacht.« Die Katze schloss die Augen langsam und öffnete sie wieder.
    »Also gut«, meinte Meredith.
    »Du kannst bleiben. Ich werfe dich nicht vor die Tür.« Der Kater antwortete mit einem gedämpften hohen Maunzen und kauerte sich, die Bewegung gemessen und vorsichtig, nieder. Sally kam hinterher.
    »Dann ist es deine Katze? Ich war nicht sicher, weil du nie etwas von einer Katze erzählt hast. Fehlt ihr nichts? Ich meine, versteh mich

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