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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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noch mehr von Hass erfüllt als damals, als es passierte. Und ob er körperlich dazu in der Lage ist? Na ja, er ist ein zäher alter Bursche.«
    »Ich möchte mit ihm sprechen, um ein Gefühl dafür zu be kommen. Ich weiß nur noch nicht, wie ich es anfangen soll. Und falls er es gewesen sein sollte, kann es ihn natürlich noch wütender machen. Ich hatte jetzt fast zwei Wochen lang keine Probleme, und eigentlich möchte ich gerne, dass es so bleibt.«
    »Er ist ein paar Tage lang nicht in der Stadt. Er und seine Frau besuchen ihre Schwester, ich glaube, oben in der Stadt. Der Sohn meiner Nachbarn mäht bei ihnen Rasen«, erklärte Gavin.
    Wie praktisch, dachte sie, als ihr Vater sich wieder an die Arbeit machte.
    Und da der Wohnbereich gestrichen wurde, beschloss sie, draußen aufzuhören und sich um die Fußleisten zu kümmern.
    Am nächsten Morgen stellte Cilla fest, dass es dumm und kurzsichtig von ihr gewesen war, Ford am Abend zuvor aus dem Haus zu verbannen. Sie wollte nicht abgelenkt werden, während sie sich die Prüfungsunterlagen noch einmal anschaute, und hatte eigentlich vorgehabt, früh zu Bett zu gehen und acht Stunden am Stück zu schlafen.
    Stattdessen war sie ruhelos durchs Haus gelaufen und hatte an die Prüfung gedacht. Als sie schließlich eingeschlafen war, hatten Angstträume sie gequält.
    Am Morgen wachte sie völlig verkrampft und angespannt auf. Vor lauter Aufregung war ihr übel. Sie zwang sich, ein halbes Bagel zu essen, aber es lag ihr so schwer im Magen, dass ihr lieber gewesen wäre, sie hätte es nicht gegessen.
    Dreimal überprüfte sie den Inhalt ihrer Tasche, um absolut sicherzugehen, dass sie alles eingesteckt hatte, was sie brauchte, dann verließ sie eine halbe Stunde zu früh das Haus, falls sie in einen Stau geraten oder sich verfahren sollte.
    »Ruhig, ruhig«, mahnte sie sich, als sie zu ihrem Pickup ging. Schließlich hing ja nicht das Schicksal der gesamten Welt von ihrem Prüfungsergebnis ab.
    Nur ihres, dachte sie. Nur ihre gesamte Zukunft.
    Sie konnte warten. Sie konnte auch noch später in die Prüfung gehen. Wenn sie mit dem Haus fertig war. Wenn sie sich eingelebt hatte. Wenn …
    Lampenfieber, dachte sie seufzend. Angst zu versagen. Ihr zog sich der Magen zusammen, als sie die Trucktür öffnete.
    Und dann musste sie doch lachen.
    Die Zeichnung lag auf dem Sitz. Ford hatte sie wahrscheinlich am Abend zuvor dort hingelegt.
    Sie stand in Arbeitsstiefeln da, einen Werkzeuggürtel um die Taille geschlungen wie ein Holster. In der einen Hand hielt sie eine Nagelpistole, in der anderen ein Maßband. Um sie he rum waren Holzstapel, Kabelschlangen, Ziegelsteine. An einem Band um ihren Hals hing eine Sicherheitsbrille, und aus der Tasche ihrer Latzhose lugten Arbeitshandschuhe. Ihr Gesicht wirkte entschlossen, beinahe arrogant.
    Unter dem Bild stand:
    DAS GROSSARTIGE, UNGLAUBLICHE HANDWERKSMÄD-CHEN
    »Du kennst auch alle Tricks, was?«, sagte sie laut.
    Sie blickte über die Straße und blies einen Kuss in seine Rich tung. Wahrscheinlich schlief er noch. Als sie in ihren Wagen stieg und den Motor anließ, hatten sich sämtliche Knoten in ihrem Magen gelöst.
    Die Zeichnung lag auf dem Beifahrersitz, und Cilla drehte die Musik laut und fuhr singend ihrer Zukunft entgegen.
    Ford richtete sich mit seinem Laptop, seinem Zeichenblock, einem Krug Eistee und einer Tüte Doritos, die er mit Spock teilte, auf der vorderen Veranda ein. Er wusste nicht genau, wann Cilla zurückkommen würde. Die Strecke von und nach Richmond war nicht ganz unproblematisch, selbst außerhalb der Rushhour. Außerdem wusste er nicht, wie lange die Prüfung dauerte, und was sie danach noch vorhatte, um sich zu ent spannen.
    Deshalb platzierte er sich ab zwei Uhr nachmittags so, dass er ihre Rückkehr nicht verfehlen konnte, und arbeitete. Er beantwortete E-Mails und schaute bei den Blogs und Chatrooms hinein, die er für gewöhnliche frequentierte. Außerdem brachte er seine Website auf den neuesten Stand.
    Da er in den letzten ein, zwei Wochen so sehr mit der schlan ken Blondine beschäftigt gewesen war, hatte er seine Internetcommunity ein wenig vernachlässigt, und so war er jetzt erst einmal gute zwei Stunden damit beschäftigt, bis ihm auffiel, dass zumindest ein Teil der Handwerker gegenüber Feier abend machten.
    Matt bog auf die Straße, hielt vor Fords Haus an und beugte sich aus dem Fenster. »Na, schaust du dir die Pornoseiten an?«
    »Tag und Nacht. Wie läuft es drüben?«
    »Es geht voran.

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