Ein heißes Wiedersehen
Auge. Nichts entging seiner Aufmerksamkeit, er achtete auf jedes noch so kleine Detail. Einer der Cowboys blieb an der Spitze der Gruppe, die in einer langen Reihe hintereinander ritt, während sich ein zweiter um die Nachhut kümmerte. Nick und sein Pferd bewegten sich in anmutigem Gleichklang. Es war die perfekte Verbindung von Pferd und Reiter. Er ritt ständig die Reihe auf und ab, um zu überprüfen, dass alles in Ordnung war.
Schließlich machte der Pfad einen Bogen, und der Duft von frisch gebratenem Speck wehte ihnen entgegen. Lexi knurrte der Magen, und sie war froh, als sie den Küchenplanwagen auf der Weide entdeckte. Davor waren ein langer Tisch mit weiß-rot karierter Tischdecke und Klappstühlen aufgebaut. Der Cowboy führte die Gruppe vom Pfad herunter, und einige Minuten später saßen alle ab. Die Gäste strömten eilig auf den Tisch zu, nahmen sich Teller und stellten sich am Planwagen an.
Nick reichte Lexi einen Teller. “Hier. Ich hoffe, du bist hungrig.”
Der Blickkontakt zwischen ihr und Nick dauerte ein paar Sekunden länger als nötig. Verlegen wandte sie sich ab. “Oh ja. Ich sterbe vor Hunger.”
Nachdem sie ihre Teller gefüllt hatten, kehrten sie zum Tisch zurück. Nick setzte sich neben sie. Er plauderte genauso charmant mit den Gästen wie am Abend zuvor und war der perfekte Gastgeber. Allerdings hielt ihn das nicht davon ab, Lexi sehnsüchtige Blicke zuzuwerfen oder unter dem Tisch mit dem Finger über ihren Handrücken zu streichen und einmal sogar über die Außenseite ihres Oberschenkels.
Nach einer Weile lehnte sich Lexi behaglich zurück. “Ich platze gleich! Ich kann es nicht fassen, dass ich so viel zum Frühstück gegessen habe, vor allem, da ich gestern Abend schon so zugeschlagen habe.” Sie stand auf und reckte die Arme über den Kopf. “Das muss an der frischen Bergluft liegen.”
Nick stand ebenfalls auf und führte sie zum Planwagen, während sie sich weiter unterhielten. Schließlich befanden sie sich hinter dem Wagen, außer Sichtweite der anderen. Nick zog sie in die Arme und flüsterte ihr ins Ohr: “Die Bergluft macht Appetit auf alle möglichen Sachen – auch hierauf.”
Sein Kuss war noch viel besser als das köstliche Frühstück und beschleunigte auf wunderbare Weise ihren Puls. Eine ganz neue Phantasie entstand in ihrem Kopf, bei der sie sich stürmisch auf einer Bergwiese liebten, während die Sonne ihre Haut wärmte. Es war zwar nur ein kurzer, aber dafür intensiver Kuss. Wieder verspürte sie das Verlangen nach mehr.
Doch sosehr sie sich auch wünschte, dass Nick weitermachte, es war nicht möglich. Er hatte einen Zeitplan einzuhalten, und es wurde Zeit, mit den Aktivitäten des Tages fortzufahren.
Alle saßen für den Rückweg auf, der über einen wunderschönen Pfad entlang einer bewaldeten Fläche führte. Sobald sie wieder in offenem Gelände waren, bekam jeder die Gelegenheit, sein Pferd je nach Fähigkeit und Laune galoppieren zu lassen oder weiterhin in ruhiger Gangart zu reiten.
Lexi trieb ihr Pferd zu einem schnellen Galopp an, obwohl es lange her war, seit sie zuletzt geritten war. Sie ließ die Zügel schießen und das Pferd rennen, so schnell es wollte. Der Wind wehte durch ihre Haare, und die Sonne wärmte ihr Gesicht. Ein Gefühl von Freiheit und sorglosem Vergnügen breitete sich in ihr aus. Das war etwas, was sie seit langem nicht mehr empfunden hatte, und sie genoss es in vollen Zügen.
Spaß und Ablenkung hatten ursprünglich nicht auf ihrem Programm gestanden, und eine Ferienranch entsprach eigentlich nicht ihrer Idealvorstellung von einem guten Urlaubsziel. Beides hatte sich inzwischen geändert. Waren dies die einzigen Dinge, in denen sie sich geirrt hatte? Oder versuchte sie lediglich, ihre Schuldgefühle abzuschütteln? Diese Fragen beschäftigten sie weiterhin, und die mögliche Antwort wurde mit jeder Minute beunruhigender.
Der an der Spitze reitende Cowboy ließ die Gruppe anhalten und wartete auf die Nachzügler. Dann ritten sie zurück in den Wald, den sie erst in Sichtweite des Korrals wieder verließen. Einige Minuten später war die Reittour vorbei.
Nick überließ es einem seiner Männer, sich um die Pferde zu kümmern, und schlenderte mit Lexi auf das Hauptgebäude zu.
“Wie hat dir der Ausritt gefallen? Du bist eine Weile ziemlich wild geritten.”
Lexi war noch immer voll übersprudelnder Begeisterung. Dieses Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr empfunden. “Es war toll!” Ein wenig leiser
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