Ein heißes Wiedersehen
Platz für weitere Verpflichtungen. Wenn Mom nicht mehr arbeiten kann, kommt noch mehr Verantwortung dazu.” Nervös sah Nick zur Tür des Behandlungszimmers, ehe er sich wieder Danny zuwandte. “Du siehst, es ist mir unmöglich, eine feste Bindung einzugehen.”
Das darauf folgende Schweigen wurde von der Ankunft des Arztes unterbrochen. “Mr. Clayton?”
“Ja, ich bin Nick Clayton. Dies ist mein Bruder, Danny. Wie geht es unserer Mutter?”
“Es geht ihr gut. Offenbar handelte es sich schlicht um Magenbeschwerden. Sie sagte, sie habe zu viel von einem reichhaltigen Dessert gegessen, obwohl sie ahnte, dass es ihr nicht bekommen würde. Wie dem auch sei, ich würde sie zur Beobachtung gern über Nacht hier behalten.”
“Sie soll im Krankenhaus bleiben? Gerade haben Sie doch gesagt, es sei alles in Ordnung.”
“Es handelt sich nur um eine Vorsichtsmaßnahme. Wenn sie darauf besteht, kann ich sie nach Hause schicken. Aber lieber würde ich sie noch zur Beobachtung hier behalten.”
Nick kniff die Augen zusammen und musterte den Arzt einen Moment. “Ist das wirklich alles?”
Der Doktor lächelte zuversichtlich. “Ganz bestimmt, Mr. Clayton. Ich werde gleich morgen früh mit ihrem Arzt …”, er schaute auf sein Klemmbrett, “… Dr. Blanchard Kontakt aufnehmen und ihn von der Situation unterrichten. Vielleicht möchte er vorbeikommen und sie untersuchen. Aber ich sehe keinen Grund, weshalb wir sie morgen früh nicht entlassen sollten.”
Nick fuhr zurück zur Ranch, gefolgt von Danny.
Immer wieder gingen ihm seine eigenen Worte durch den Kopf, dass es unmöglich für ihn sei, eine feste Bindung einzugehen. Je mehr er über eine Beziehung mit Lexi nachdachte, eine ernste Beziehung, desto besser gefiel ihm die Vorstellung. Nur wusste er leider nicht, wie er sich verhalten sollte. Sobald ihr Urlaub um war, würde Lexi die Ranch verlassen. Er musste etwas unternehmen. Er hatte bereits vorgeschlagen, sich ein paar Tage freizunehmen und nach Chicago zu reisen. Aber was dann?
Seine größte Furcht war es stets gewesen, vor denen, die sich auf ihn verließen, Schwäche oder Verwundbarkeit zu zeigen. Und die Zahl derer, die sich auf ihn verließen, schien mit jedem Tag größer zu werden. Er hatte neue Dinge ausprobiert, ohne Angst um seine körperliche Gesundheit, und er ging Probleme stets in der vollen Überzeugung an, sie lösen zu können.
Das konnte er jetzt nicht mehr von sich behaupten, denn Lexi Parker machte ihm Angst. Genauer gesagt machten ihm die Gefühle Angst, die sie in ihm weckte. Er wollte zu seinem Haus gehen, beschloss dann jedoch, noch einmal bei Lexi vorbeizuschauen. In ihrer Hütte brannte noch Licht. Leise klopfte er an, und sofort öffnete sie die Tür. Er nahm ihre Hand, trat ein und schloss die Tür hinter sich. Allein ihre Berührung zu spüren, war tröstlich.
“Wie geht es Gloria?”, erkundigte sie sich besorgt. “Ist alles in Ordnung mit ihr?”
“Ja, es geht ihr gut. Sie behalten sie über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus, aber der Arzt meint, es besteht kein Grund zur Sorge.”
Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste ihre Handfläche. Lexi gab ihm die Kraft, die er jetzt brauchte. Nie zuvor war er in einer Position gewesen, wo er die emotionale Unterstützung eines anderen Menschen gebraucht hätte. Stets hatte er anderen Kraft gegeben. Sie jetzt selbst von jemandem anzunehmen, war eine neue Erfahrung für ihn.
“Ich … na ja, ich hatte Angst, es könnte sich um einen Herzanfall handeln.” Er hatte sich bisher davor gefürchtet, diese Worte laut auszusprechen, aus Furcht, sie könnten Realität werden. Doch Lexis Nähe verlieh ihm den Mut, seine Ängste zu formulieren. “Der Arzt hat mir versichert, dass es sich lediglich um eine Magenverstimmung handelt. Es lag am Dessert.”
Lexi seufzte erleichtert. “Das freut mich zu hören. Ich habe mir große Sorgen gemacht.”
Er zog sie an sich und hielt sie fest. Sie schmiegte ihren Kopf an seine Schultern, während er ihr zärtlich durch die seidigen Haare fuhr.
“Du bist noch immer ganz angespannt”, flüsterte sie nach einer Weile.
Er löste sich ein wenig von ihr und atmete tief durch. “Vermutlich hast du recht. Die letzten Stunden waren sehr aufregend. Ich werde den Arzt morgen früh noch einmal anrufen. Aber ich bin sicher, dass alles in Ordnung ist.” Er warf einen Blick zur Tür. “Kann ich dich dazu überreden, wieder mit zu mir zu kommen? Ich habe mein Mobiltelefon nicht dabei und
Weitere Kostenlose Bücher