Ein heißes Wiedersehen
sich nicht wohl gefühlt hätte.”
“Ja, sie ist tatsächlich eine vernünftige Frau.” Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Lexi. “Wahrscheinlich hast du recht.” Er nahm ihre Hand und zog Lexi hoch. Aus dem Saloon drang sanfte Musik. Nick deutete zur Verbindungstür zwischen Saloon und Speisesaal. “Darf ich bitten?”
Sie verbrachten die nächsten zwei Stunden mit Tanzen, und während sie sich in den Armen hielten, vergaßen sie alle anderen um sich herum. Als sie den Saloon verließen, war es Lexi gelungen, ihre dunklen Vorahnungen und Zweifel hinsichtlich der Zukunft zu vergessen. Hand in Hand schlenderten sie den Weg entlang, bis sie Nicks Haus erreichten.
Kaum hatten sie es betreten, klingelte das Telefon. Nick schwankte zwischen Verärgerung und Besorgnis. “Verdammt! Ein Anruf um diese Zeit kann nichts Erfreuliches bedeuten.” Er küsste Lexi zärtlich auf die Wange. “Ich bin gleich wieder da.”
Er nahm das schnurlose Telefon und meldete sich ungeduldig. “Nick Clayton.” Dann hörte er einen Moment zu und wurde blass. “Ich bin sofort da.”
Er wandte sich an Lexi, und an seiner Miene konnte sie bereits den Ernst der Situation ablesen. “Es ist Mom. Ich muss sofort weg. Kommst du allein zurück zu deiner Hütte?”
“Natürlich. Was ist denn los? Kann ich irgendwie helfen? Was fehlt Gloria?”
“Ich habe keine Ahnung. Offenbar hat sie Schmerzen in der Brust.” Sein Blick fiel auf die Wagenschlüssel. “Ich fürchte, sie hat …” Er führte den Gedanken nicht zu Ende, doch die Angst war ihm deutlich anzusehen. Lexi war beunruhigt. Ihr Timing hätte nicht schlechter sein können. Heute Nacht würde Nick vor Sorge um seine Mutter außer sich sein; niemand konnte sagen, wie sich ihr Gesundheitszustand entwickeln würde. Und morgen würde er Jimmy kennenlernen – den Jungen, der möglicherweise sein Sohn war.
7. KAPITEL
Nick hielt vor der Notaufnahme des Krankenhauses. Er wandte sich an Gloria und zog die Decke um ihre Schultern fest. “Du bleibst hier sitzen und rührst dich nicht. Ich hole jemanden.”
Gloria befreite einen Arm aus der Decke. “Mir fehlt nichts, Nicky. Es ist nur eine Magenverstimmung. Dieser Aufwand ist reine Zeit- und Energieverschwendung. Es gibt wirklich kranke Menschen, die medizinische Versorgung benötigen, und die sollte ich ihnen nicht wegnehmen.”
Sein Ton duldete keinen Widerspruch. “Bleib hier sitzen, und rühr dich nicht vom Fleck. Der Arzt wird entscheiden, ob es wirklich nur eine Magenverstimmung ist.”
Nick rannte zur Notaufnahme und kam einige Minuten später mit einem Krankenpfleger zurück. Rasch und geschickt hoben sie Gloria in einen Rollstuhl und schoben sie ins Gebäude. Nick gab dem diensthabenden Angestellten an der Anmeldung die nötigen Auskünfte, während der Pfleger Gloria in den Behandlungsraum fuhr.
Kurz darauf ging er nervös im Wartezimmer auf und ab, als sein Bruder Danny hereingestürmt kam.
“Wie geht es Mom?”
“Ich weiß es nicht. Ich warte noch auf den Arzt.”
“Was ist denn passiert? Ich war bei den Ställen und führte diese hübsche junge Lady herum, als Ken mich beiseite nahm und mir sagte, du würdest Mom ins Krankenhaus fahren.”
“Sie rief mich an und meinte, sie hätte vermutlich eine Magenverstimmung wegen des reichhaltigen Desserts. Ich sollte ihr etwas bringen, damit es ihr besser geht. Aber als ich bei ihr ankam, schien sie Schmerzen in der Brust zu haben. Also fuhr ich sie trotz ihrer Proteste hierher.”
Danny verdrehte die Augen. “Oh ja, ich kann mir gut vorstellen, wie ihr darüber gestritten habt, ob es ihr nun gut geht oder nicht.”
Nick versuchte, ihn vom Thema abzulenken. “So, so, du hast also eine hübsche junge Lady herumgeführt. Eine, die neu angekommen ist? Oder bin ich ihr schon begegnet?”
Danny grinste. “Da du dich ständig bei Lexi herumtreibst, hast du die Neuankömmlinge doch überhaupt nicht richtig bemerkt. Wie läuft deine Romanze?”
“Es ist keine Romanze.” Nick merkte selbst, wie gereizt er klang. Der Grund dafür war, dass er sich plötzlich in die Enge getrieben fühlte. Er nahm sich zusammen. “Lexi ist …” Er schaute seufzend zu Boden. “Na, das spielt keine Rolle. Solange Moms Gesundheitszustand schlecht ist, kann ich mir ohnehin keine Gedanken über eine Beziehung machen. Außerdem ist da noch unsere Ranch. Es verlassen sich schon zu viele Leute auf mich – du, Mom, unsere Angestellten und deren Familien. In meinem Leben ist kein
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