Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
Vom Netzwerk:
mir jemand etwas antut.«
    Key schaute mich skeptisch an.
    »Und überhaupt«, fuhr ich fort, »was geht Sie das an?«
    »Es geht mich etwas an, weil du im Moment die Einzige bist, die mir helfen kann.«
    Ich schüttelte benommen den Kopf.
    »Demos hat meinen Sohn entführt. Ich weiß nicht, wohin er ihn gebracht hat. Ich muss ihn finden. Und ich muss ihn wieder nach Hause holen, bevor die Einheit Demos und seine Leute aufspürt und einsperrt. Ich will meinen Sohn nicht verlieren!« Sein Gesicht spiegelte seine innere Qual wider. »Ich war Demos und seinen Leuten auf der Spur, aber dann hat die Einheit Alicia gefangen genommen und ich habe Demos wieder aus den Augen verloren.«
    »Wer ist Alicia?«
    »Die Person, die das Team deines Bruders vor Kurzem aufgespürt und gefangen genommen hat. Am selben Abend, an dem du ankamst.«
    Ich brauchte eine Weile, bis ich das verarbeitet hatte.
    »Lila? Weißt du denn gar nichts darüber?«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Hast du nicht zufällig etwas mit angehört? Hat dein Bruder nicht irgendetwas über seine Einsätze erzählt?«
    Plötzlich fiel mir etwas ein. »Er sagte, sie seien über die Grenze. Nach Mexiko. Aber wo, weiß ich nicht.«
    »Bist du sicher?« Er beugte sich noch näher zu mir. »Warum sollte Demos nach Süden gehen?«, sagte er wie zu sich selbst und rieb sich mit den Fäusten die Schläfen.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Denk genau nach – hat er wirklich nichts anderes gesagt?«
    »Nein. Er erzählt mir nie was.«
    Plötzlich stand Key so dicht vor mir, dass sein Atem in meinen Augen brannte. »Wie nah sind sie dran? Steht die Einheit kurz davor, Demos gefangen zu nehmen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass sie jemanden verfolgen. Keine Ahnung, was die Einheit davon abhält, ihn zu verhaften.«
    »Verhaften? Das glaubst du allen Ernstes?« Ein bitteres Lachen. »Lila, du kannst sicher sein, dass sie niemanden verhaften . Sie werden in Verwahrung genommen und das ist was anderes. Deshalb muss ich Demos und seine Leute finden, bevor die Einheit zuschlägt. Ich muss meinen Sohn herausholen, bevor dein Bruder und seine Freunde sie umzingeln.«
    Wieder rollten Tränen aus meinen Augen.
    »Du musst herausfinden, was die Einheit plant.«
    »Wie denn? Erwarten Sie etwa von mir, dass ich Jack direkt frage? Einfach so?«
    »Nein.«
    Ich wischte mir die Tränen von den Wangen. »Wenn Sie schon so viel über mich wissen – und über Jack und die Spezialeinheit –, und wenn Sie wirklich tun können, was Sie behaupten, nämlich einfach irgendwohin fliegen …« Er zuckte zusammen, aber ich fuhr fort: »Warum können Sie sich dann die Informationen nicht selbst beschaffen? Wozu brauchen Sie meine Hilfe?«
    »Wegen der Alarmanlage. Ich kann nicht in Jacks Haus.«
    Entsetzt schnappte ich nach Luft. »Ist die Alarmanlage dafür da?«, flüsterte ich. »Um Leute wie Sie fernzuhalten?«
    »Leute wie uns , Lila.«
    »Na klar – warum kann ich dann ohne Weiteres hinein?«, gab ich scharf zurück.
    »Sie geht nur los, wenn wir unsere Kraft einsetzen. Es gibt einen elektromagnetischen Sensor, an dem kein Teleporter vorbeikommt. Und auch kein Telepath.«
    Mir fiel ein, dass Suki durch den Briefschlitz gespäht hatte. Wenn ich an jenem Morgen die Alarmanlage angeschaltet hätte, wäre sie dann losgegangen? Dann fiel mir ein, dass ich eine Haarbürste durch mein Fenster hatte fliegen lassen und das Licht an- und ausgeschaltet hatte, ohne den Schalter zu berühren.
    »Wie kommt es, dass ich den Alarm nicht ausgelöst habe?«, wollte ich wissen. Meine Stimme zitterte. »Er hätte ein Dutzend Mal losgehen müssen!«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Key, offenbar verwirrt. »War er denn aktiviert?«
    Ich wollte gerade bejahen, als mir Zweifel kamen. Bei dem Vorfall mit der Haarbürste war die Anlage nicht an gewesen – ich war einfach ins Haus gestürmt und hatte sie ausgeschaltet. Als ich die Tasche durch die Luft bewegt hatte, hatte Jack den Alarm ausgeschaltet. Aber es gab noch andere Vorkommnisse – zum Beispiel hatte ich den Lichtschalter nur durch Gedankenkraft ein- und ausgeschaltet. Ich runzelte die Stirn. Dass der Alarm jedes Mal ausgeschaltet gewesen war, war eine merkwürdige Häufung glücklicher Zufälle. Glück war ja etwas, was mir nicht gerade im Überfluss zuteilwurde.
    »Hör mal«, sagte Key drängend, »könntest du dich bitte in Jacks Haus umsehen? Ich kann nicht riskieren, auch nur in die Nähe zu gehen. Nicht mit den Überwachungsautos auf

Weitere Kostenlose Bücher