Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
Vom Netzwerk:
Qualität Abstriche zu machen. Geringe Qualität ist heute dermaßen üblich, dass selbst ich unwissentlich dabei mitgemacht hatte! Ich ging in die Massey Hall zurück und baute eine PA -Anlage wie beim Konzert auf, spielte die Mixe über die Anlage ab und nahm den Raumklang noch einmal mit höchster Auflösung auf. Ich machte aus einer schlechten Ausgangslage das Beste. Jetzt hört es sich toll an. Zum Glück lag der PA -Mix nur eine Stufe unter dem Maximalwert, und als er dann im Saal ertönte und auf höchstem Level neu aufgenommen wurde, kriegten wir endlich den bestmöglichen Raumklang.

51. Kapitel

51. Kapitel
Unterwegs
    I n Feelgood’s steht eine 1954er Corvette. Ich kaufte dieses kleine Schmuckstück bei einem Händler, der sich Old Time Cars nennt, auf dem La Cienega Boulevard in LA . Sie ist weiß mit roter Innenverkleidung, und als ich sie mir 1971 anschaffte, war sie in sehr guter Verfassung. John McKeig machte sich im Lauf der Jahre in meinem alten Fahrzeugschuppen daran zu schaffen, und es gelang ihm hervorragend, kleine Details wieder in den Originalzustand zu bringen.
    1972 fuhr ich darin mit Carrie zur Ranch zurück, als sie mir mitteilte, dass sie mit Zeke schwanger war. Wir heirateten nicht, weil wir uns dagegen entschieden hatten. Ich glaube, wir waren beide einfach noch nicht an dem Punkt, und natürlich hatten wir keinen Begriff von der Verantwortung, ein Kind großzuziehen. Auf der Ranch angekommen, fing sie an, von dem Embryo als Goober zu sprechen. Den Namen mochte ich nicht besonders. In der Zeit waren immer viele von ihren Freunden zu Besuch, was mir auch nicht besonders gefiel. Es war ein ständiges Larifari, wie meine Mutter das nannte.
    Ich war schlicht geplättet und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich war so jung, selbst für mein Alter. Direkte Auseinandersetzungen gehörten nicht zu meinen besonderen Stärken – schon gar nicht mit Frauen –, deshalb sagte ich auch nicht klar unddeutlich, wie unangenehm mir diese ganzen Leute die ganze Zeit waren. Im Grunde ging es mir am besten, wenn Ruhe und Frieden herrschte, weil ich nicht so der soziale Typ war. Mit Carrie und mir lief es nie so richtig harmonisch, deshalb gibt es von uns nur wenig zu erinnern. Ich war vermutlich als Partner keine große Nummer. Ich musste mich an vieles gewöhnen, zum Beispiel an diesen Rattenschwanz von Freunden. Das ging mir gegen den Strich. Am zufriedensten war ich, wenn ich mit meinen Musikerkumpeln spielte oder tourte. Das ist also der Hintergrund unserer Schwangerschaftszeit. Für mich war das einfach so was wie die nächste Gruppensituation, mit der ich klarkommen musste. Ich war der letzte Heuler. Ein Fisch auf dem Trockenen.
    In großen Autos lange Strecken zu fahren, ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Nichts lässt sich damit vergleichen, on the road zu sein. In der ganzen Zeit, die ich am LincVolt arbeitete, hatte ich immer den Tag im Blick, an dem ich einfach einsteigen und abdüsen konnte. Larry und ich schwärmten ständig davon. Natürlich bin ich traurig, dass daraus erst mal nichts wird, aber ich werde diesen Traum zusammen mit Ben Johnson wahrmachen. Wir werden es für uns selbst tun, aber auch, weil wir es Larry so sehr gewünscht hätten. Er wird auf jeder Meile bei uns sein.
    Vor gar nicht so langer Zeit war ich eines Nachmittags im 78er Eldorado auf der Interstate 5 auf dem Weg nach LA . Ich hatte die PureTone-Anlage aufgedreht und kam prima voran, als ich merkte, dass der Benzinstand niedrig war. Ich fuhr an der ersten Tankstelle raus, einer Chevron mit einem kleinen Laden, und war beim Tanken ganz stolz darauf, dass mir sogar meine Postleitzahl für die Zapfsäule einfiel. Ich hatte Pegis neuen Hund Nina mit im Wagen. Nina ist so eine Promenadenmischung aus Pudel, Mops und Terrier, mit weichen schwarzen Kraushaaren. Das war unsere erste große Fahrt zu zweit. Herrchen und Nina sieben Stunden lang im Eldorado! Sie hatte einen Wassernapf am Boden, und ich hatte sie unterwegs in Gilroy in einem In-N-Out Burger gefüttert. Es ging ihr prächtig.

    Ich ließ die Klimaanlage und den Motor laufen, aber ich schloss den Wagen ab, als ich im Laden Wasser kaufen ging. Es war über vierzig Grad. Als ich wieder einstieg, wollte sie Gassi gehen, also fuhren wir auf den Parkplatz und ich ließ sie auf die Wiese. Sie blickte sich um und machte nichts. Nach einer Weile stiegen wir wieder ein, und ich merkte, dass der Kühler Wasser verlor. Ich fuhr herum und suchte nach einem

Weitere Kostenlose Bücher