Ein Hippie-Traum
amüsierten uns nachts in den Bars und lagen ansonsten den ganzen Tag in der Sonne. Ich hatte ein Haus in der Broad Beach Road gemietet. Nanus zweites Zuhause wurde der Pacific Coast Highway. Ben hatte den Wagen von Nashville nach LA überführt. Nanu war die rollende Ausgangsbasis vieler schöner Erlebnisse. Wir gingen oft in eine Bar in Malibu, die Crazy Horse Saloon hieß. Poncho hatte ein Haus am Pacific Coast Highway, dort hingen wir auch gern ab. Es waren viele Frauen dabei, und wir lebten den Traum.
Ich komponierte weiter, und als ich »Cortez the Killer« und »Hitchhiker« geschrieben hatte, rief ich die Horse zur Aufnahme zusammen. Wir einigten uns darauf, dass Briggs’ Haus am Point Dume mit dem Green Board der ideale Ort war. Ich wohnte nur wenige Meilen nördlich davon nahe Zuma Beach, und Malibu mit dem Crazy Horse Saloon lag ein paar Meilen südlich. Es waren die optimalen Voraussetzungen, um Spaß zu haben.
Zuma ist das erste Album, das wir mit Crazy Horse machten, nachdem Poncho dazugestoßen war. Es ist eins meiner liebsten. Das Cover ist von Mazzeo und entwickelte sich aus einem Gespräch, das wir auf einem Tagesausflug von der Ranch nach Zuma hatten. Wir richteten bei Briggs im Haus einen Green-Board-Regieraum ein. Gespielt wurde in der Garage. Eines Tages kam Bob Dylan vorbei,der in der Nähe wohnte, und sang bei einem Bluesstück mit. Während einer Pause machten Bob und ich einen Spaziergang durch die nähere Umgebung und unterhielten uns über die ähnlichen Wege, die wir zum Teil eingeschlagen hatten. Es war das erste Mal, dass wir richtig miteinander redeten. Ich mochte ihn gern.
Tag für Tag ging das so, dass wir bei Briggs spielten und nachts feierten. Wir spielten das ursprüngliche »Powderfinger« ein und hielten es zurück. Wir spielten »Sedan Delivery« ein und hielten es zurück. Mein Song »Born to Run« wurde aufgenommen, nicht fertiggestellt und zurückgehalten. »Ride My Llama« wurde komplett fertiggestellt und abgemischt und zurückgehalten. Wir nahmen eine Menge Stücke auf, nur um sie zurückzuhalten, aber wir veröffentlichten »Cortez«, »Don’t Cry No Tears«, »Stupid Girl« und eine Reihe anderer Songs auf Zuma. Die Platte hat eine tolle Ausstrahlung. Heute höre ich mir all diese Stücke gern in einer kompletten Zusammenstellung an, die ich Dume genannt habe und die auf The Archives Volume 2 ist. Das waren damals mit die schönsten, lebendigsten Tage meines Lebens. Ich kam über die gescheiterte Beziehung zu Carrie hinweg, lebte intensiv mit meinen besten Freunden zusammen, machte gute Musik und sah mit jedem Tag deutlicher, was werden sollte: eine offene Zukunft in meinem persönlichen Leben und eine neue Zukunft mit Crazy Horse nach Danny.
Vor Kurzem besuchte ich meinen Freund Rick Rubin, den Produzenten, am Point Dume und erzählte ihm von den Sessions in Davids altem Haus; wir machten eine Spazierfahrt und konnten es nicht mehr finden. Kann sein, dass es abgerissen wurde. Es war ein Haus im klassischen Ranch-Stil mit Holzläden an den Fenstern. Ein paar andere in dem Stil standen noch, aber Davids war nicht mehr da. Dafür war das Lokal im Dume Shopping Center, in dem uns Rick danach Fisch-Tacos zum Mitnehmen bestellte, seltsamerweise derselbe Laden, in dem Briggs und ich damals morgens immer gefrühstückt hatten.
55. Kapitel
55. Kapitel
B ruce Palmer und ich wohnten erst sechs Wochen in LA , als die Buffalo Springfield zum ersten Mal im Whisky a Go Go spielten. Davor waren Buffalo Springfield schon bei einem Hootenanny im Troubadour aufgetreten, einem Club am Santa Monica Boulevard, der ständig neue Talente vorstellte und wo jede Woche eher folkig ausgerichtete Stars spielten. Dieser Auftritt damals war von Dickie Davis arrangiert worden, unserem ersten Roadmanager, der im Troubadour die Beleuchtung machte, und von Barry Friedman, unserem Manager, der uns in den ersten Wochen der Band bei sich untergebracht und an die Hand genommen hatte. Der Gig weckte das Interesse der Plattenfirmen an uns, und auch ein paar andere Manager wurden auf uns aufmerksam.
Alle möglichen Leute starteten dort ihre Karriere. Manchmal gab es zehn Acts an einem Abend zu sehen, die alle auf den Durchbruch hofften. Es war LA , und viele von ihnen schafften es. Allein nach LA zu kommen, war schon eine große Sache, es war die Startrampe, um groß rauszukommen. Wir präsentierten uns einen Abend neben ein paar anderen Bands. Es war für uns ein Ereignis, weil viele Leute in uns
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