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Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
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viel Kraft benötigt wird, um eine bestimmte Ladung zu ziehen, und die bisher auf der Benutzereingabe basierenden Algorithmen müssen so verändert werden, dass sie die von der Lok benötigte Kraft zugrunde legen. Dann muss man praktisch nur noch den Zug fahren lassen, ihn dabei seinen eigenen Kraftaufwand messen und die Klang- und Raucheffekte sowie die Geschwindigkeitsänderungen so regeln lassen, dass es dem ermittelten Kraftaufwand entspricht. Das ist der nächste Schritt, die Zukunft der Modelleisenbahn, zumindest in Teilen. Das Lionel-System ist jetzt mit allem ausgestattet, was das auf grundlegender Ebene möglich macht; es fehlt nur noch ein gutes Messverfahren für den Kraftaufwand, den die Lok zum Ziehen ihrer Ladung benötigt. Nicht nur grob, indem etwa die aktuelle Leistung des elektrischen Motors ermittelt wird, sondern eine elektromechanische Feinerfassung des Kraftaufwands in jeder Nuance. Das wird paradiesisch, und ich werde auf dem Tisch tanzen, wenn es so weit ist! Bei dieser 5344er Hudson dort bei Talbot’s hätten wir es fast hinbekommen. Fast, aber nicht ganz.
    Wir brachen zum Abendessen mit dem Bridge-Vorstand auf. Als wir im Restaurant ankamen, waren die Damen (Vicki Casella, die leitende Direktorin der Schule, und Sarah Blackstone, Expertin für Unterstützte Kommunikation) schon da und plauderten bei einem Glas Wein. Ich hätte normalerweise ein Bier oder so was bestellt, aber ich trinke ja nichts mehr, und es fehlt mir auch nicht sehr. Ich nahm eine Cranberry-Schorle, die trinke ich gerade sehr gern. Bald kam Steve Atkinson, ebenfalls Vorstandsmitglied, und erzählte, er sei kurz nach uns im Spielzeugladen gewesen und alle würden darüber reden, dass ich gerade da gewesen war. (Ich staune immer, wenn ich so was höre und darüber nachdenke. Wenn ein erwachsener Mann, der zufällig berühmt ist, mit zwei anderen Erwachsenen in einem Spielzeugladen über eine Lok fachsimpelt, scheint das wohl irgendwie interessant zu sein und so was wie eine Neuigkeit.)
    Am nächsten Tag setzten wir die Sitzung fort und wurden gegen Mittag fertig. Wir brauchten ein paar Ideen, wie man die Zukunft der Bridge School sichern konnte. Ich hatte mit ein paar Benefizkonzerten helfen können, aber die treibende Kraft hinter der Bridge School ist Pegi. Ihr Katalysator. Es war ihre Idee. Als Ben Young noch klein war und wir uns in Kalifornien nach einer geeigneten Schule für ihn umsahen, war Pegi einmal nach einem besonders niederschmetternden Blick in ein Klassenzimmer für Behinderte den Tränen nahe. »Wir könnten doch deine Freunde zusammentrommeln, ein Konzert organisieren und von dem Geld selbst eine Schule gründen«, sprudelte es einfach aus ihr heraus. »Bruce Springsteen ist bestimmt dabei!« Ich sah sie bloß an, völlig verblüfft von dieser kühnen Idee.

    Weil Bruce ein feiner Kerl ist, sagte er zu und sorgte direkt bei unserem ersten Konzert für ein ausverkauftes Haus. Von dem Erlös gründeten wir die Schule. Bruce Springsteen ist ein Vorreiter. Er war gerade auf dem ersten großen Höhepunkt seiner Karriere, und sein Auftritt war in jeder Hinsicht unglaublich. Auch Nils Lofgren, Tom Petty, Don Henley & Friends, Bruce und Robin Williams legten eine klasse Show hin, genau wie CSN , die unangekündigt spielten. Die Bridge School war geboren. Und alles war Pegis Idee. Elliot und Marsha Vlasic haben von Anfang an das Booking für die Bridge-School-Benefizkonzerte übernommen, die Künstler ausgewählt und sich um ihre Betreuung gekümmert.
    Bruce ist immer noch mein Freund. Wir reden nicht oft miteinander. Brauchen wir auch nicht. Er ist großartig und spielt in seiner eigenen Liga. Ich bin nicht er und er ist nicht ich. Aber wir gehen ähnliche Wege, schreiben unsere Songs und singen sie auf der ganzen Welt, zusammen mit Bob und ein paar anderen Sängern und Songwritern. In einer Art stillen Brüderschaft füllen wir den Raum in der Seele der Menschen mit unseren Songs. Letztes Jahr habe ich meinen besten Mann verloren, den Pedal-Steel-Gitarristen Ben Keith, meine rechte Hand. Dieses Jahr hat Bruce seine rechte Hand verloren, den Saxofonisten Clarence Clemons. Es wird Zeit, dass wir wieder einmal reden; Freunde können einander helfen, indem sie einfach nur da sind. Wenn wir nach rechts schauen, sehen wir dort jetzt beide ein riesiges Loch klaffen, eine Erinnerung, die Vergangenheit und die Zukunft. Ich werde nicht versuchen, einen neuen Steel-Gitarristen für Bens Parts zu finden, und ich weiß, dass

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