Ein Hippie-Traum
Klangeffekten. Ich fand es stark. Ein weiterer Song von mir, »I Wonder«, wurde auch bei CJLX aufgenommen. Diese Bänder leben jetzt in meinem Archiv.
Ich schrieb noch mehr Songs, und die Squires spielten beim Hootenanny im Fourth Dimension Club, ein Kaffeehaus in der Stadt, wo es die ganze Woche über Veranstaltungen gab. Das Hootenanny war immer am Sonntag- oder Montagabend. Es gab Fourth Dimension Clubs in Fort William, Winnipeg und Regina, und sie wurden bekannt als »der Kreis«. Dort spielten unter anderem die Two Guys aus Boston: Joe Hutchinson und Eddie Mottau. Sie waren echt gut. Sie sangen zusammen und spielten uns ihre 45er-Platte vor, »Come on Betty Home«. Ich war verrückt nach diesem Song, und dass sie eine Platte hatten, beeindruckte mich zutiefst.
Eines Tages erhielten sie schwarzes Ganja mit der Post und waren ganz aus dem Häuschen. Ich hatte keine Ahnung, was das war, und ich weiß immer noch nicht genau, ob es nun Haschisch oder Gras war, aber irgendwas war es und sie kriegten sich gar nicht mehr ein. Ich hatte damals weder Gras noch Haschisch geraucht, und ich tat es auch da nicht.
Die Beatles hatten irgendwann um diese Zeit ihr »Ticket to Ride« herausgebracht, das auch in der Jukebox im Fourth Dimension lag. »Come on Betty Home« und »Ticket to Ride« wurden oft gespielt. Im Fourth-Dimension-Kreis spielten eine Menge Bands und Künstler, meist aus den Staaten. Ich habe dort Lisa Kindred, Sonny Terry und Brownie McGhee gesehen, und Don McLean, vor seinen Hits »American Pie« und »Vincent«, und viele andere mehr. Don tourte in einem Dodge-Van, dessen Schriftzug DODGE er in DOG umgeändert hatte. Diese frühen Tage haben mich enorm geprägt. Ich war immer fasziniert und beeindruckt von diesen Gruppen und Künstlern. Ich beneidete sie so darum, aus den Staaten und on the road zu sein.
Die nächste Band, die im 4D-Kreis auftrat, hieß The Company. Sie hatten einen Wahnsinnssänger. Er spielte Gitarre dazu und klang wie ein Soulsänger. Man musste ihn ansehen, sonst hätte man nie geglaubt, dass er ein Weißer war. Er hatte ein unglaubliches Phrasing und fiel mir direkt auf. Er kam zu mir und stellte sich vor, sein Name war Steve Stills. Wir verstanden uns auf Anhieb. Nachdem er uns beim Hootenanny gehört hatte, schlossen wir umgehend Freundschaft. Ich staunte, wie begeistert er war, nachdem er uns gehört hatte.
Zwischen Steve Stills und mir entstand eine wunderbare Freundschaft, die bis heute anhält. Stephen ist ein Genie. Wie jedes Genie wird er oft missverstanden, und auch ich verstand ihn oft falsch, als wir jung waren. Später erkannte ich ihn allmählich und verstand ihn besser. Er fehlte mir, als ich Crosby, Stills, Nash & Young verließ, um eigene Wege zu gehen. Obwohl Crosby und Nash ihn und seine Musik sehr mochten, spürte ich, dass sie nie richtig warm mit ihm wurden, weshalb er sich in seiner Kreativität etwas zurückzog, wie ich fand. Niemand kennt ihn so gut wie ich. Er ist mein Bruder. Wir haben so vieles gemeinsam erlebt und dabei eine Menge voneinander gelernt, zusammen gleichzeitig unsere Musik und unser Leben entdeckt. Alles war so neu, wir entdeckten es gemeinsam wie zwei Brüder, und ich glaube, wir sind noch längst nicht fertig damit. Wie wir uns beim Spielen ergänzen und wie viel Spaß das macht, so was findet man selten. Ich hatte nie den Eindruck, dass David und Graham genauso viel mit ihm verband, aber natürlich waren wir die älteren Freunde und spielten beide Leadgitarre, wodurch wir so zusammen spielen konnten, dass gar nicht mehr richtig klar war, was von wem kam. David und Graham empfanden Stephen anders. Ich glaube, ich schätze Stephens Talent und sein Genie in einer Weise, wie sie es nicht tun. Sie sehen in ihm etwas anderes, und jetzt spielen sie schon viel länger mit ihm zusammen als ich. Wenn ich ihn heute treffe, sehe ich immer noch das Genie von damals in ihm. Ich wünsche mir, dass Buffalo Springfield noch einmal zusammenkommen, mit einem Schlagzeuger, der die Band so führt, wie es früher nicht möglich war, was seinen Ursprung schon in Stephens damaligen Problemen mit unserem ersten Schlagzeuger Dewey Martin hatte. Es gibt hier immer noch eine Menge zu tun und keinen Grund, es nicht anzugehen.
Bevor The Company aus Fort William abreiste, gab mir Stephen eine Adresse auf der Thompson Street in New Yorks Greenwich Village; dort würde ich ihn finden, wenn ich mal in der Stadt war. Dann brach The Company nach Winnipeg auf, und die
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