Ein Hippie-Traum
Gegenstück zu New Yorks Greenwich Village, und rief schließlich Ken und Bob an. Nach einigen Entschuldigungen, weil ich unseren letzten Auftritt in Fort William hatte platzen lassen, konnte ich sie überzeugen, nach Toronto zu kommen und es dort zu versuchen.
Aber im Grunde war dies schon das Ende der Squires. Ken, Bob und ich versuchten, in Toronto etwas auf die Beine zu stellen, aber man kam dort nicht so leicht an Gigs heran. Durch die Vermittlung meines Dads konnten wir im Foyer eines alten Theaters proben. Er unterstützte uns, das gab mir das Gefühl, dass er hinter uns stand. Als er mich in Toronto hautnah erlebte, wurde ihm wohl klar, wie ernst es mir war.
In Yorkville hatten sie nicht gerade auf uns gewartet. Es war kein Vergleich mit Fort William, und die Zeiten waren hart. Es gab viele Bands und entsprechend starken Wettbewerb um die Gigs. Ich lernte einen Manager kennen, Marty Onrot, und er trommelte ein paar Leute zusammen, die uns anhörten, aber niemand biss richtig an. Eine Zeit lang hatten wir Jim Ackroyd in der Band, und er war echt gut. Er hatte bei den Galaxies gespielt, der zweitbesten Band damals in Winnipeg, und er riss an der Gitarre eine Menge bei uns heraus. Wir spielten einen Song namens »Casting Me Away«, und er klang großartig. Aber niemand engagierte uns. Der Erfolg war gleich null, und wir hatten nichts zu tun. Bob kehrte der Band schließlich den Rücken und ging wieder nach Winnipeg. Ken und ich versuchten es noch mit ein paar anderen Musikern, nahmen einen neuen Drummer namens Geordie McDonald dazu und hatten ungefähr einen Auftritt in einem Skiort in Vermont, zum Vorspielen. Aber wir wurden nicht genommen.
Wir eroberten Toronto also nicht im Sturm. Es war eine harte Zeit. Wir waren ein kleiner Fisch in einem großen Teich und hatten noch keinen Ruf, und in der großen Stadt waren wir wirklich nichts Besonderes. Wir waren überfordert. Wir experimentierten, probten und spielten vor, aber es kam nichts dabei raus. Ken und ich wohnten in einem Wohnheim auf der Huron Street nahe dem Yorkville Village und kochten uns in der Gemeinschaftsküche Makkaroni mit Wienern und Bohnen. Es gab noch sechs oder sieben weitere Zimmer, ziemlich trostlos. Aber ich lernte ein Mädchen namens Sandy Glick kennen, und das war der Höhepunkt. Ich hatte eine Freundin. So kam ich um Drogen und Partys herum. Ich kam davon.
Jack Harper und Ken Koblun sind wahrscheinlich diejenigen Squires, an die ich noch am meisten zurückdenke; an Jack, weil er uns immer noch über Winnipeg auf dem Laufenden hält und im Geiste ein Squire geblieben ist, und an Ken, weil er so ein guter Freund war und buchstäblich sein letztes Hemd gab. Ken war eigentlich das Herz der Squires. Er lebte sie mit mir, und er machte dieselben Veränderungen durch wie ich.
Die Auflösung der Squires und der Abschied von Ken war mit das Härteste, woran ich mich erinnern kann. Ich habe mich dabei wohl nicht gerade mit Ruhm bekleckert, deshalb fällt es mir so schwer, daran zurückzudenken. Ken schlug sich eine Weile ganz gut, besser als ich; er spielte mit den Dirty Shames und ein paar anderen rund um Toronto. Ich versuchte es mit ein paar Soloauftritten, einem in North Bay und einem anderen in der Stadt, und einmal sprang ich im New Gate of Cleve auf der Avenue ein, als der Headliner krank wurde.
Ich fuhr runter nach New York zu einem Vorspiel bei Elektra Records, das Marty organisiert hatte. Im Greenwich Village lernte ich Richie Furay kennen, der schon vor Company-Zeiten mit Stephen Stills zusammengespielt hatte und vorübergehend unter der Adresse wohnte, die Steve mir auf der Thompson Street gegeben hatte. Richie sagte, Stephen wäre nach LA gegangen, um dort eine Band zu gründen! Ich brachte Richie »Nowadays Clancy Can’t Even Sing« bei, und dann ging ich zu der Demo-Session bei ElektraRecords, die in die Hose ging. Sie ließen mich in einem Tonbandlagerraum spielen. Ich wollte meine elektrische Gretsch spielen, konnte sie dann aber nicht an meinen Verstärker anschließen, weil ich das falsche Kabel dabeihatte. (Ich hatte den schweren Verstärker extra nach New York mitgebracht, und ich weiß noch, wie ich ihn über den Busbahnhof Port Authority schleppte. Ich bat irgendwen, mir damit zu helfen, aber der Typ antwortete nur: »Du bist jetzt im Big Apple, Junge – trag ihn selber!«) Jedenfalls spielte ich das Demo dann ohne. Es klang beschissen. Ich hab es vermasselt. Sie wollten mich nicht.
Ich sagte Richie, er sollte
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