Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hippie-Traum

Ein Hippie-Traum

Titel: Ein Hippie-Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Young
Vom Netzwerk:
auf die Beine gestellt hätte. Dass Danny and the Memories damals keinen Number-One-Hit landeten, ist fast schon eine Schmach für die Welt. Sie waren so musikalisch, und was für Harmonien, Danny hat einen wirklich umgehauen! Ich bin so gerührt davon, dass es mir immer wieder die Tränen in die Augen treibt. Das ist eine der häufigen Situationen, in denen Worte die Musik nicht beschreiben können.
    Aus Danny and the Memories wurden schließlich die Rockets; sie spielten in diesem alten Haus im Laurel Canyon, und während Buffalo Springfield im Whisky a Go Go auftraten, kam ich irgendwie in Kontakt mit ihnen. Wir haben in diesem Haus häufig high vom Gras zusammen gejammt. Später traf ich Danny und die Jungs im Haus eines Bekannten in Topanga wieder. Danach habe ich Danny, Billy und Ralphie gefragt, ob sie bei meinem nächsten Album dabei sein wollten. Wir haben einen Tag lang zusammen in meinem Haus in Topanga geprobt, und es klang großartig. Ich habe die Band auf den Namen Crazy Horse getauft und los ging’s. Die Rockets blieben weiterhin zusammen, aber das war unabhängig davon.
    Damals hielt ich Danny für einen großartigen Gitarristen und Sänger. Aber ich hatte keine Vorstellung davon, wie großartig er war. Ich war einfach viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, um das zu verstehen. Inzwischen sehe ich es ganz deutlich. Ich wünschte, ich könnte in der Zeit zurück und das ändern, denn dann wäre auch mehr von Danny geblieben.
    Ich habe später eine Early Daze -Platte von Horse herausgebracht, auf der ein Vokalpart von Danny bei »Cinnamon Girl« zu hören ist. Er sang die obere Stimmlage, und das machte er großartig. Ich hatte das damals geändert und selber den hohen Part eingesungen und das Stück so veröffentlicht. Das war ein großer Fehler. Ich hab’s versaut. Mir war einfach nicht klar, wer Danny war. Er war besser als ich. Das habe ich damals nicht verstanden. Ich habe das einfach entschieden und vielleicht dazu beigetragen, dass etwas Heiliges zerstört wurde, weil ich es nicht verstand. Es gibt Dinge, von denen wünschst du dir, sie wären nie passiert. Aber nun ist es, wie es ist.
    Bevor ich das »Land of Thousand Dances«-Video gesehen hatte, verstand ich gar nicht, wie er sang und sich bewegte. Ich könnte es mir immer wieder ansehen. Ich kann’s einfach nicht glauben. So etwas gibt es. Sein Schicksal zerreißt mir das Herz. Durch diese Erinnerungen ist Crazy Horse auch heute noch etwas Großartiges. Und jetzt fehlt uns für die nächste Platte auch noch Briggs; aber wir werden in seinem Geiste und mit aller Energie weitermachen. Wirhaben mit John Hanlon einen Toningenieur, der bei Briggs gelernt hat und das Ding schon schaukeln wird. Damit es rockt und zu Tränen rührt. Lasst uns um Himmels willen damit anfangen, bevor das Leben wieder zuschlägt.
    So weit wären wir also. Vielleicht braucht es auch mehr als nur ein Buch. Ich habe mich mit all diesen Dingen gründlich beschäftigt, aber es gibt fast nichts Schlimmeres als ein Buch, das zu lang ist. Das macht keinem Verlag Spaß. Es gibt noch eine Menge zu berichten, und ich mache so etwas zum ersten Mal. Außerdem hat es mich noch nie interessiert, einer bestimmten Form gerecht zu werden. Wenn ihr also Probleme damit habt, dieses Buch zu lesen, dann verschenkt es weiter. Ende des Kapitels.

24. Kapitel

24. Kapitel
Schmerzen
    I m Laufe der Zeit habe ich Erfahrungen mit vielen Ärzten gesammelt. Einer, den ich besonders schätze, ist Dr. Petter Lindström. Er war ein bekannter Chirurg für Laminektomie, eine Form der Wirbelsäulenoperation, und wurde mir sehr empfohlen. Darüber hinaus war er einmal mit Ingrid Bergmann verheiratet.
    Er hat mich 1971 zweimal an der Wirbelsäule operiert.
    Aber ich will von vorne anfangen.
    Ich hatte gerade bei Reprise Records einen Vertrag als Solokünstler unterschrieben; der Vorschuss versetzte mich in die Lage, ein Haus im Topanga Canyon zu kaufen, mein erstes eigenes Haus. 611 Skyline Trail gehörte nur mir allein, ein wunderbares Haus aus Redwood, von dem aus man einen Blick über den ganzen Canyon hat.
    Zum Frühstücken ging ich jeden Morgen in die »Canyon Kitchen«. Sie gehörte der schönen Sizilianerin Susan Acevedo, die mir persönlich meinen Schinken mit einem Spiegelei an den Tisch brachte. Ich konnte also jeden Morgen Susan Acevedo betrachten! Der Tag begann mit einer Tasse Kaffee auf der Sonnenterrasse und einem Blick über den Canyon, in dem sich langsam das Leben entfaltete und in

Weitere Kostenlose Bücher