Ein Hippie-Traum
gehört! Das war sensationell, Mann! Hölle auch!«
Mir war klar, dass ich nicht ganz bei Sinnen war, wenn ich so spielte. Es fühlte sich völlig stimmig an, aber ich wusste nicht, was es war. Jeder Ton kam wie aus dem Nichts! Ich machte Sachen, die ich nie ausprobiert hatte, ohne mit der Wimper zu zucken. Es hinterließ einen tiefen Eindruck bei ihm, und bei mir auch. Es war der Anfang von etwas. Ich wusste, ich machte etwas, das einfach aus mir herausbrach, und nichts, was ich gelernt hatte. Etwas, das ich war.
Mit David Geffen (links) und Elliot Roberts 1971 im Büro von Lookout Management in West Hollywood.
41. Kapitel
41. Kapitel
Freunde fürs Leben
M ein Manager, Elliot Roberts, spielt eine so große Rolle bei allem, was ich mache, dass ich besser sagen sollte, was wir machen! Ich spreche mindestens fünf Mal am Tag mit Elliot. Wir reden über alles, was wir tun. Ich treffe keine Entscheidung, ohne ihn um Rat zu fragen. Ich habe eine Menge Sachen am Laufen, und ich bin durchaus dazu in der Lage, jede einzelne von ihnen in den Sand zu setzen, ohne dass ich es will. Deshalb bespreche ich jede Kleinigkeit mit meinem weisen Ratgeber.
Wir streiten uns. Wir argumentieren. Wir lachen. Wir weinen.
Es gibt ein paar Sachen bei langfristigen Beziehungen und Bindungen, die man mit der Zeit lernt. Es gilt, Fallstricke zu vermeiden; Gewohnheiten werden zum Trott, aus dem man sich mühsam wieder herausarbeiten muss; und Beziehungen gehen in die Brüche und müssen trotzdem taktvoll weitergeführt werden. Weil ich dazu neige, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen und keine Hiobsbotschaften überbringen mag, bin ich in all dem nicht besonders gut. Elliot ist gut darin. Er weiß, was man sagen muss, wenn mir die Worte fehlen. Durch ihn bin ich dorthin gekommen, wo ich jetzt bin.
Elliots Instrument ist sein Handy. Technik ist ihm durchaus nicht fremd, aber er ist ein geselliger Mensch, er glaubt an persönliche Beziehungen und dass ein direktes Gespräch die Voraussetzung für jede E-Mail ist. Er schreibt kaum E-Mails. Er muss direkt mit den Menschen reden. So wie ich jeden Morgen mit einer neuen Idee aus dem Bett steige, wacht er jeden Morgen mit einem neuen Lösungsvorschlag für die Probleme auf, in die ich bei meinen laufenden Projekten verstrickt bin. Und davon gibt es eine ganze Menge. So läuft das bei uns.
Wie ich schon sagte, ist er außerdem einer der komischsten Menschen, die ich je getroffen habe. Er steckt voller kurzer, witziger Bemerkungen, und wenn er richtig in Schwung kommt, höre ich ihm besonders gern zu. Mit seinem Scharfblick und den humorvollen Bemerkungen haut er die Leute immer wieder um. Wenn es in einem Meeting mal frostig wird, dann ist er der Eisbrecher. Ich will euch eine typische Elliot-Geschichte erzählen: Wir hatten in einem Büro in San Francisco eine Besprechung. Wir sprachen mit unseren Repräsentanten über die Zukunft unseres PureTone-Projekts, verhandelten über einige heikle Punkte, bei denen es um eine Menge Geld und meine Kontrolle des Unternehmens ging. Man konnte die Anspannung im Raum spüren. Die Verhandlungen zogen sich hin. Elliot brachte einige überzeugende Argumente vor, und die anderen Anwesenden auch. Es war keine einfache Situation, aber wir alle hatten ein gemeinsames Ziel. Daran erinnerte Elliot immer wieder. Schließlich war alles in trockenen Tüchern. Aber die Anspannung war nicht verflogen. Elliot schaute seinem Gegenüber direkt in die Augen und sagte: »Nur damit Sie das wissen, uns sind die Alkoholprobleme Ihres Geschäftspartners völlig egal. Damit haben wir überhaupt kein Problem.« Einen Augenblick war es totenstill. Dann brachen alle in brüllendes Gelächter aus! Elliot kann Lachstürme entfesseln. Seine Fähigkeit, nahtlos umzuschalten, ist unglaublich.
Elliot versteht es, über die felsigen Untiefen des Respekts zu navigieren. Weder er noch ich sind darin perfekt. Wenn wir Schiffbruch erleiden, dann springen wir zusammen in ein Rettungsboot und rudern wie der Teufel. Vielen Dank, Elliot!
Elliot und ich haben eine lange Geschichte mit David Geffen. David fing ebenso in der Poststelle der Agentur William Morris an wie Elliot. David war ein Meister des Geschäfts, ebenso Elliot. David hat vieles geprägt und war selbst ein Künstler. Er konnte ein Geschäft so abwickeln, als spielte er auf einer Stradivari. In seinem Büro war er immer am Telefon, als wir zusammen loslegten. Er und Elliot waren Geffen-Roberts, unsere Manager. David war in
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