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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Missus. Ich hole nur schnell Dr. Dan!«
    Estellas Schmerzen waren zu schrecklich, als dass sie darüber hätte nachdenken können, woher Kylie den Arzt holen wollte. »Schnell, Kylie!«, rief sie drängend.
    »Ganz ruhig, Missus. Ich mache, so schnell ich kann!«

    Kylie war nur einige Minuten fort, doch Estella erschienen sie wie Stunden. Sie betete inständig für ihr ungeborenes Kind und rief laut nach Kylie, doch ihre Stimme hallte ungehört inden stillen Räumen des Krankenhauses wider. »Wo bleiben sie nur?«, schluchzte sie.
    Dann plötzlich hörte sie Dans Stimme im Flur, und eine Woge der Erleichterung durchströmte sie.
    »Was soll dieses Getue, Kylie?«, fragte er, während die junge Schwester ihn eilig auf Estellas Zimmer zudrängte. »Wer ist unser geheimnisvoller Patient? Ist es Mary oder Willie?« Die beiden hatten sich vor dem Hotel gestritten und waren dann zu einem Lagerplatz gegangen, wo sie weitergetrunken hatten. Es war nicht ungewöhnlich, dass ihre Auseinandersetzungen gewaltsam ausgetragen wurden.
    »Es ist Estella Lawford, Doktor. Es geht ihr sehr schlecht.«
    Dan lief ein kalter Schauder über den Rücken. Estella kam bestimmt nicht wegen irgendeiner Lappalie zu ihm.
    In dem Moment, als Dan und Kylie das Zimmer betraten, schrie Estella vor Schmerzen wieder laut auf. Dan sah sie verkrümmt auf dem Bett liegen und ihren Leib halten und betete insgeheim, dass sie keine akute Blinddarmentzündung hatte. Da er derzeit keine Patienten hatte, war er seit Einbruch der Dunkelheit im Hotel gewesen. Es würde noch Stunden dauern, bis Dan nüchtern genug war, einen chirurgischen Eingriff durchzuführen.
    Als Dan auf ihr Bett zuging, bemerkte Estella, dass er leicht schwankte.
    »Was ist los, Es ... Estella?«, fragte er.
    Trotz ihrer Schmerzen entging ihr nicht, dass Dan ein wenig schleppend und undeutlich sprach, und sie bekam es mit der Angst. »Ich bin schwanger und habe ... Krämpfe.«
    Dan starrte sie überrascht an und rieb sich das unrasierte Kinn. »Wie ... wie weit sind Sie?«
    »In der zehnten Woche.«
    »Das erste Viertel ist also schon vorüber«, murmelte er und verwünschte insgeheim den Alkohol, der ihm das Hirn vernebelte.
    Estella roch den Bierdunst, den er verströmte. »Sind Sie betrunken?«, stieß sie hervor.
    »Ich hatte nur ... ein paar Gläser«, erwiderte er ausweichend und bemühte sich, gerade zu stehen. »Verlieren Sie ... Blut?«
    Estella kämpfte ihren Zorn und ihre Angst nieder. »Ich glaube nicht.«
    »Gibt es in Ihrer Familie öfter Fehlgeburten?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Ich werde doch mein Baby nicht verlieren?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, Estella.« Er drehte sie auf den Rücken und befühlte ihren Leib. »Sie haben eindeutig Gebärmutterkontraktionen.«
    »O Gott, nein!«, rief Estella verzweifelt. Sie wandte sich wieder zur Seite und zog die Beine an.
    »Versuchen Sie, ruhig zu bleiben ... Es ist nicht gut, wenn Sie sich aufregen.«
    Estellas aufgestauter Zorn brach sich Bahn. »Ruhig? Wie soll ich denn ruhig bleiben, wenn ich in einem Krankenhaus am Ende der Welt bin, wo der einzige Arzt sich im Vollrausch befindet? Ich wusste, dass es so kommen würde – ich wusste es an dem Tag, als ich hergekommen bin! Schon damals war ich wütend. Ich musste immerzu daran denken, was geschehen wäre, wenn wir eine Bruchlandung gehabt hätten oder wenn ich ernsthaft krank gewesen wäre! Und jetzt ist mein Albtraum Wirklichkeit geworden. Ich brauche Sie – mein Kind braucht Sie – und Sie sind betrunken !«
    Dan blickte Kylie an und senkte den Kopf.
    »Verdammt«, fluchte Estella. »Wie können Sie so verantwortungslos sein? Wenn ich mein Kind verliere, weil Sie sich so gehen lassen ...«
    »Es gibt nichts, das ich tun könnte, Estella. Aber wenn Sie eine Chance haben wollen, das Kind zu behalten, müssen Sie sich beruhigen!«
    »Können Sie mir nicht etwas geben, damit die Wehen aufhören?«
    Dan zögerte. »Ich fürchte, nein.«
    Estella schluchzte verzweifelt. »Sie müssen mein Baby retten ... bitte, Dan! Es ist alles, was mir geblieben ist! Alles andere habe ich schon verloren!«
    Dan hatte sich nie ohnmächtiger gefühlt. Der Wunsch nach einem starken Drink, der ihn überkam, erfüllte ihn mit Scham. »Es tut mir Leid, aber ich kann wirklich nichts tun.« Hilflos blickte er Kylie an, und sie flüsterte ihm etwas zu.
    »Ich weiß nicht, Kylie ...«
    »Wir müssen etwas unternehmen, Dr. Dan!«
    »Ich weiß, aber ...«
    Estella sah, wie Dan Kylie

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