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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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sehen!«
    »Hallo, Phyllis«, erwiderte Estella, noch immer verwundert über den Enthusiasmus der jungen Frau. Phyllis schien so viel an ihrer beider Freundschaft zu liegen, dass sie bei ihrem Besuch in Estellas Haus vorgeschlagen hatte, zum vertraulichen Du überzugehen.
    »Pass auf, wo du hintrittst«, warnte Phyllis. »Wir haben gerade eine neue Lieferung bekommen, und die Sachen stehen noch überall herum.« Estella suchte sich vorsichtig ihren Weg zwischen Schachteln, Säcken, landwirtschaftlichem Zubehör, Stoffstapeln und Tischwäsche. »Ich will dich nicht lange aufhalten, Phyllis. Ist Marty in der Nähe? Ich muss mit ihm über Stargazer sprechen.«
    »Ja, Dad muss hier irgendwo sein.« Phyllis stellte sich auf die Zehenspitzen und blickte zu den Regalreihen im hinteren Teil des Ladens. »Dad, bist du da?«, rief sie.
    »Ich bin hier!« Marty tauchte hinter einem der Regale auf. Er war damit beschäftigt, Reis, Mehl und Zucker abzuwiegen und es in Tüten zu je einem Pfund auf die Bretter zu stellen. »Guten Tag, Estella.« Er blickte auf die Uhr, um zu sehen, ob es schon nach zwölf war, und sah überrascht den Zeiger schon auf der Zwei stehen. Über der vielen Arbeit hatte er ganz vergessen, zu Mittag zu essen, und offensichtlich war es Phyllisebenso gegangen. So war es fast jedes Mal, wenn sie ihre monatliche Lieferung bekamen.
    Als Marty in den Gang trat, meinte Estella eine Spur von Besorgnis in seinem Blick zu lesen, als erwarte er schlechte Nachrichten. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Stargazer heute am späteren Nachmittag gern zu mir holen würde, Marty.«
    Marty blickte sie verwundert an. Offensichtlich war er noch nicht so weit, Stargazer gehen zu lassen, obwohl er schon seit einigen Tagen von Estellas Absicht wusste. »Ist es wirklich nötig, dass er zu Ihnen geht, Estella? Er macht doch auch hier Fortschritte.«
    »Ich weiß. Aber ich würde das Training mit ihm lieber auf flachem Gelände beginnen, um sein Selbstvertrauen zu steigern. Auf seiner Koppel geht er den Abhang nach wie vor nur dann hinunter, wenn ich ihn führe, obwohl er inzwischen weiß, dass es ihm keine Schmerzen bereitet. Sein Verhalten beruht auf Gewohnheit, aber es hemmt seine Fortschritte.«
    Als Marty nicht antwortete und es beinahe den Anschein hatte, als wollte er Estellas Bitte ablehnen, meldete sich plötzlich Phyllis zu Wort. »Dad, ich glaube, Estella weiß im Moment am besten, was gut für Stargazer ist!«, meinte sie mit sanftem Drängen.
    Marty warf ihr einen finsteren Blick zu.
    »Sie können jeden Tag herüberkommen, Marty«, bot Estella ihm an. »Das wäre sogar sehr gut!« Solange es bei einem kurzen Besuch bleibt und du dich nicht zu sehr einmischst, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Glauben Sie wirklich?«
    Marty war nicht wohl bei dem Gedanken. Estella war jetzt sicher, dass der Tod seiner Frau seine Reaktion auf Stargazers Verletzung beeinflusst haben musste.
    »Er hängt sehr an Ihnen, und er soll ja nicht denken, Sie hätten ihn im Stich gelassen.«
    Marty nickte, hielt dabei jedoch den Kopf gesenkt. »Dann bringe ich sein Futter hinüber.«
    »Danke, das wäre eine große Hilfe für mich!«
    Ohne Estella noch einmal anzusehen, wandte sich Marty wieder seiner Arbeit zu.
    Seine Bedrücktheit rührte Estella. Sie hatte das Bedürfnis, ihn aufzumuntern und zu überzeugen, dass alles gut gehen würde. »Würden Sie ihn gern selbst hinüberführen, sobald ich ihn massiert und gebürstet habe?«
    »Nein!«, stieß Marty erschreckt hervor. »Ich ... habe hier noch sehr viel zu tun!«
    Estella verstand ihn nicht. Es schien, als könne er es nicht ertragen, sich von dem Hengst zu trennen; auf der anderen Seite ertrug er es nicht, mit ihm zu arbeiten.
    »Du siehst müde aus, Estella«, meinte Phyllis. »Hast du nicht gut geschlafen?«
    »Ich hatte eine schlechte Nacht und fühle mich immer noch ein wenig benommen. Es liegt sicher an der Hitze.«
    »Übertreib es nicht, bis du dich daran gewöhnt hast«, warnte Phyllis mit einem freundlichen Lächeln. »Es braucht seine Zeit, bis man sich angepasst hat.«
    Estella erwiderte das Lächeln. »Ich werde deinen Rat beherzigen.«
    Sie verbrachte ein paar Stunden damit, Stargazer zu bürsten und zu massieren, um ihn auf den »Umzug« vorzubereiten. Er sah schon sehr viel besser aus, doch es würde noch eine Weile dauern, bis er fit genug war, um an einem Rennen teilzunehmen. Während der nächsten Wochen würde sie ihn intensiv behandeln, und es lag viel harte Arbeit

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